190 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Bank-Dir. Carl Mommsen, Berlin; Stellv. Justizrat Gustav Oppen, Eburg; Dir. Rich. Grabbe, Berlin-Wilmersdorf; Bau-Dir. Werner Ausborn, Charlotten- burg; Reg.-Baumeister Ernst Quandt, Gen.-Dir. Max Dräger, Berlin-Schöneberg; Amtmann Leop. von Eichstedt, Ibbenbüren; Geh. Baurat Herm. Seliger, B.-Halensee. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Ges. in Eschershausen. Gegründet: 25./5. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Konzession für den preussischen Teil der Bahn lautet vom 6./8. 1898. Die Preuss. Staatsregierung hat sich das Recht vorbehalten, das Eigentum der in Preussen belegenen Bahnstrecke nach Ablauf von 30 Jahren, vom Tage der Betriebseröffnung an gerechnet, oder auch später nach einjähriger Kündig. gegen Erstattung des Anlagekapitals nach Abzug der Wertverminderung käuflich zu erwerben. Die Konzession für den braunschweig. Teil der Bahn lautet vom 16./9. 1898. Zweck: Betrieb der normalspurigen Nebeneisenbahn von Vorwohle nach Emmerthal. Bahnlänge 32,3 Kkm, wovon 23,4 km auf braunschweig. Gebiet u. 8,9 km auf pbreuss. Gebiet entfallen. Betriebseröffnung 9./10, 1900. Den Betrieb führt die Firma Vering & Waechter. Kapital: M. 3 055 000 in 2600 St.-Aktien Lit. A u. 455 St.-Aktien Lit. B à M. 1000. Die St.-Aktien Lit. A geniessen bis 4 % Vorz.-Div. Die Ges. erhielt von der Braunschweig. Regierung eine Staatssubvention von M. 405 000. Die G.-V. v. 25./9. 1906 genehmigte die Aufnahme einer erforderlichenfalls hypoth. sicher zu stellenden Anleihe bis zum Betrage von M. 300 000; bis 1912 noch nicht geschehen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. 0 Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr in Eschershausen, Braunschweig oder Hannover. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, ferner Beitrag für zwei getrennt zu bildende besondere R.-F. für die Strecken im Braunschweig. u. Preuss. Gebiet. Erreichen beide R.-F. zus. die Summe von M. 50 000, so können die Rücklagen mit Genehmig. des Herzogl. Staats- ministeriums solange unterbleiben, als die Fonds nicht um je eine volle Jahresrücklage wieder vermindert sind. Eine Verstärkung der regelmässigen Zuweisung an beide Fonds muss erfolgen, sobald solche von dem Herzogl. Staatsministerium gefordert wird. Weiter Beitrag zu den Ern.-F.; sodann die vertragsm. Tant. an Beamte, vom verbleib. Rest bis 4 % Div. an St.-Aktien Lit. A, ohne Nachzahl.-Verpflichtung für etwaige Ausfälle, bis 4 % an St.-Aktien Lit. B, Überschuss an alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Bahneinheit 3 761 115, Effekten 111 272, Kassa 309, Kto neue Rechnung 47 822, Debit. 86 941. – Passiva: A.-K. 3 055 000, Bilanz-R.-F. 406 210, Ern.-F. 78 134, Spez.-R.-F. 41 437, Kredit. 264 217, Div. 161 915, do. unerhob. 245, Vortrag 301. Sa. M. 4 007 460. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 7910, Steuern 7952, Ern.-F. 20 902, Zs. 11 179, Spez.-R.-F. 3761, Gewinn 162 216. – Kredit: Vortrag 1627, Betriebseinnahme- anteil 212 294. Sa. M. 213 922. Dividenden: 1898/99–1899/1900: Die Akt. A erhielten Bau-Zs. p. r. t. Zahlb. spät. 4 Wochen nach der Festsetzung; 1900/01: Aktien A: 2.28 % Bau-Zs. u. 2.72 % p. r. t.; 1901/02–1912/13: 3¼0, 3½, 3 ¾, 4, 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5, 4.9, 5.3 %; Aktien B: bis 1903/04: 0 %; 1904/05 bis 1912/13: 1, 4½, 5, 5.1, 4.1, 4.8, 5, 4.9, 5.3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Fabrik-Dir. Herm. Hahne, Holzen; Baurat Carl Griebel; ausführender Direktor u. technisches Mitglied Maschinen-Direktor Ernst Quandt, Berlin. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Bank-Dir. Karl Mommsen; Stellv. Dr. Max Wächter, Berlin: Fabrikbesitzer Adolf Wigand, Linse; Eisenbahn-Dir. Rich. Grabbe, Schöneberg; Fabrik-Dir. Theodor von Helmolt, Dir. Carl Bodenstab, Hannover; Kgl. Bau-Rat O. Bandekow, Char- lottenburg; Gen.-Dir. Max Dräger, Schöneberg. Zahlstellen: Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Braunschweig: Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt. Westfälische Landes-Eisenbahn in Lippstadt. Gegründet: 1882 als Warstein-Lippstadter Eisenbahn-Ges. Firma 1896 wie oben geändert. Betriebseröffn. der Strecke Warstein- Lippstadt 1./11. 1883. Konz. für die Linien unter 1 v. 24./3. 1882 u. 16./12. 1896; für die Linien unter II v. 11./12. 1899 unbeschränkt. Der preuss. Staat kann die Bahnen auf Grund des Gesetzes vom 3./11. 1838 gegen Entschädig. erwerben, jedoch die Bahn von Borken nach Burgsteinfurt mit Abzweig. von Stadtlohn nach Vreden schon nach Ablauf von 15 Jahren nach der Betriebseröffnung. Zweck: I. Bau u. Betrieb normalspuriger Nebeneisenbahnen für Personen- u. Güterverkehr u. zwar: a) Warstein-Lippstadt (30, 88 km), später trat hinzu b) Lippstadt-Beckum (28,59 km), c) Soest-Brilon (54, 18 km), d) Neubeckum-Warendorf (20,50 km). In Sa. 134,15 km; sämtlich in Betrieb. II. Die G.-V. v. 21./4. 1899 beschloss den Bau weiterer Linien: 1) Sennelager-Wiedenbrück (32,43 kmf., eröffnet 1./9. 1902, 2) Westfälische Nordbahn: Borken-Burgsteinfurt (mit Abzweigung von Stadtlohn nach Vreden), eröffnet 1./10. 1902, zus. 63, 66 km, 3) Neubeckum-Münster (35,54 km), eröffnet 1./10. 1903, Sa. 131,53 km, sodass das gesamte Bahnnetz 265,78 km beträgt.