258 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. c) von Tapiau nach Friedland (21, 56 km) in den Kreisen Wehlau u. Friedland. Bahnlänge insgesamt 62,29 km, Spurweite 0,75 m. Der Betrieb wird von Lenz & Co. G. m. b. H. bezw. der damit betrauten Ostdeutschen Eisenbahn-Ges. geführt. Zur Besserung der Vermögens- verhältnisse der Ges. u. zum Bau der Verlängerung der Strecke Tapiau- Scharlack bis zur Stadt Labiau u. Labiau-Deimehafen fand eine Erhöhung des A.-K. statt (siehe bei Kap.. Betriebseröffnung Scharlack-Labiau am 13./12. 1909. Kapital: Urspr. M. 1 860 000 in 1860 Aktien à M. 1000, u. zwar 442 (Anfang April 1909 noch 386) Aktien Lit. A u. 1418 (jetzt 1474) Aktien Lit. B. Die a. o. G.-V. v. 11./6. 1909 be- schloss das bisherige A.-K. in Höhe von M. 1 860 000 um M. 122 000, also auf M. 1 738 000, herabzusetzen durch Vernichtung von 122 St.-Aktien Lit. B, welche der Wehlau-Friedländer Kreisbahn-A.-G. zur Verfügung gestellt sind. um die durch Betriebsverluste und Nichtauf- füllung des Ern.-F. entstandene Unterbilanz (M. 152 983) teilweise zu beseitigen. Die G.-V. v. 11./6. 1909 beschloss gleichzeitig die Erhöhung des A.-K. um M. 692 000 in 692 St.-Aktien, begeben zu pari, davon dienten M. 300 000 zur Sanierung u. M. 392 000 für die Verlängerung der Bahn bis zum Deimehafen in Labiau. Das A.-K. beträgt jetzt M. 2 430 000, zerfallend in 366 Aktien A u. 2064 Aktien B, davon Ende März 1913 M. 160 000 noch nicht eingez. Weitere 7 Aktien A zum 1./4. 1913 ausgelost (siehe unten). Für 442 (jetzt noch 359 Stück) Aktien Lit. A wird auf die Dauer von 43 von der Betriebseröffnung ab eine jährl. Div. von 3½ % wie folgt, gewährleistet: 1) durch den Kreiskommunalverband des Kreises Wehlau für f Kleinbahn von Tapiau nach der Königs- berger Kreisgrenze für 177 Stück; 2) durch den Gemeindeverband Tapiau-Goldbach- Kl.-Scharlack für die Kleinbahn von Tapiau über Goldbach nach Kl.-Scharlack für 128 Stück; 3) durch den Gemeindeverband Friedland-Tapiau für die Kleinbahn von Tapiau nach Friedland für 137 Stück. Die Aktien Lit. A werden ausgelost (bisher 65 Stück) u. von den oben genannten Kreisverbänden zum Nennwert eingelöst. Dieselben werden in St.-Aktien Lit. B verwandelt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juni-Aug. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., vom Übrigen 10 % an die Ostd. Eisenbahn Ges. für die Betriebsführung, alsdann 5 % zum Bilanz-R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 2 % zum Spez.-R.-F., sodann 3½ % Div. unter Berücksichtig. der unter Kapital erwähnten Garantien, vom Rest event. Tan. an Vorst., A.-R. u. Beamte, Überrest an beide Aktienarten gleich- mässig bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Kassa 225, Eisenbahnbau 1 860 000, Baubeendigungs- u. Erweiter.-Kto 34 793, Baukto II (aus Sanierungskapital) 25 394, Baukto Scharlack-Labiau 229 739, do. Labiau-Deimehafen 265, Erweiter.-Bau-Kto II (Nonnenholz) 45 220, Ern.-F. der Brücken über Pregel u. Deime 14 909, Brückenbau-Res. 45 924, Ern.-F.-Effekten 69 247, Debit. 15 810, sonst. Debit. einschl. 160 000 noch nicht eingezahltes A.-K. 268 602, Verlust 3227. – Passiva: A.-K. Lit. A 366 000, do. B 2 064 000, Ern.-F. 109 242, Div. Lit. A 12 810, Disp.-F. 10 307, Kredit. 50 000, Aktienumwandlungs-Kto 1000. Sa. M. 2 613 360. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 28 770, z. Ern.-F. 11 224, Verwalt.- Kosten 2685, Zs. 244. – Kredit: Überschuss aus dem gewöhnlichen u. dem Nonnenholz- betriebe 38 337, Zs. 1360, Verlust 3227. Sa. M. 42 924. bidenden, 1898/99–1912/13: Aktien Lit. B: Bisher 0 %; Aktien Lit. A: je 3½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F. 0 Provinzialbaurat Walter Kühn, Königsberg. Aufsichtsrat: (7–9) Vors. Landrat Weber, Wehlau; Stellv. Reg. -Rat Dr. Sutor, Landes- hauptmann Rud. von Berg, Landesbaurat Stahl, Dir. Herm. Lucht, Reg.- u. Baurat Michaclis, Königsberg; Amtsrat R. Schrewe, Kleinhof; Bürgermeister Loehrke, Friedland O.-Pr.; Landrat von Hippel, Labiau. Zahlstelle: Königsberg: Ostbank für Handel u. Gewerbe. Westfälische Kleinbahnen, Akt.-Ges. in Grüne bei Letmathe. Gegründet: 25./1. 1899. Sitz bis 1906 in Bochum, dann bis 1908 in Essen-Ruhr, seit 22./12. 1908 in Grüne bei Letmathe. Gründer s. Jahrg. 1900/01. Die landespolizeil. Genehm., ebenso wie die Verträge mit den Strassenunterhalt. Plichtigen, lauten sämtlich auf 50 Jahre. Zweck: Herstellung, Erwerb und Betrieb von Kleinbahnen, sowie Erlangung von Konzess. für Kleinbahnen, ferner Herstell. von Anlagen für elektr. Beleucht. u Kraftübertrag. u. Betrieb aller mit Vorstehendem zus hängenden Geschäfte. Am 1./7. 1912 waren in Betrieb die elektr. Strassenbahnen Hohenlimburg-Letmathe-Iserlohn-Hemer-Höcklingsen u. Grüne-Nachrodt mit 23,41 km Streckenlänge. Am 31./7. 1912 wurde Hemer-Sundwig mit 1,4 km u. am 10./11. 1912 Nachrodt-Einsal mit 3,2 km Länge eröffnet, sodass sich für den 30. /6. 1913 eine Gesamtstreckenlänge von 28, 01 km ergab. Auf der im Bau befindl. Linie Westig-Ihmert konnte der Personenverkehr am 18./7. 1913 aufgenommen werden, während die Inbetriebnahme des Güterverkehrs im Spätherbst 1913 erfolgte. Mit dem Bau der Strassenbahnlinie Sundwig-Deilinghofen wurde im Juli 1913 begonnen. Personenbeförder. 1906/07–1910/11: 2 438 783, 2 439 595, 1 927 108, 2 204 466, 2 768 615; später nicht veröffentlicht. Die G.-V. v. 22./11. 1908 beschloss die Veräusserung der Strecke Paderborn-Neuhaus-Senne an die neue Akt.-Ges. Paderborner Elektrizitätswerk- u. Strassenbahn-A.-G. (A.-K. M. 1 200 000), ge-