Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 299 Die Katharinahütte in Russisch-Polen mit 1 Hochofen im Betriebe, Puddelei, Martin- stahlwerk mit 4 Martinöfen zu 10 bezw. 25 t Einsatz, Eisengiesserei, Walzwerken für Stab- eisen, Universaleisen, Grob- u. Feinbleche, Schraubenfabrik, Rohrwalzwerk, Rohrverzinkerei u. Fittingsschmiede. Gewinn 1909/10–1911/12: Rbl. 214 386, 588 067, 537 979. Die Blachownia in Russisch-Polen mit Stanz- u. Emaillierwerk nebst Eisengiesserei. Beamten- und Arbeiterwohnungen, Schulgebäude etc. sind vorhanden. Die Kohlenförderung wird zu etwa 30 % auf den eigenen Werken verbraucht; anderer- seits erfordert die Koksfabrikation für den eigenen Bedarf den Ankauf von Kokskohlen; jährlich ca. 100 000 t. Der Erzbedarf wird durch die eigene Förderung nicht gedeckt, wohl aber der Bedarf an Kalkstein. Die Roheisenproduktion findet zum grössten Teil in den eigenen Werken ihre Verarbeitung. Die Ges. ist mit ihrer gesamten Rohstahlerzeugung Mitglied des Deutschen Stahlwerks- Verbandes u. hatte am 1./1. 1913 eine Beteilig. von 94 660 t auf Produkte A. Ausserdem ist die Ges. Mitglied einer Reihe anderer Verkaufsvereinigungen u. Syndikate, z. B. der Radsatz- u. Bandagengemeinschaft (halbjährig zum 1./4. u. 1./10. jeden Jahres kündbar), der Oberschles. Kohlenkonvention (neuerdings bis 30./9. 1914 geschlossen) u. a. Die Ges. besitzt verschied. Handelsorganisationen, insbes: ihre Werksfirma, die Schlesische Montangesellschaft m. b. H. (Montanlaura) in Breslau mit Fil. in Posen, Bromberg u. Görlitz, sowie die Sächs. Montan- Ges. in Chemnitz. Die Ges. litt in den letzten Jahren, spez. 1908–1911, unter dem schlechten Geschäftsgang in der oberschles. Kohlen-, Verfeinerungs-u. Hütten-Industrie. Nach durchgeführter Modernisierung ihrer Hütten, wurden günstigere Resultate erzielt; schon 1910/11 stieg der Betriebs- gewinn der Werke auf M. 8 606 598 gegen M. 7 173 748 im Vorjahre, d. i. M. 1 432 850 mehr, u. der nach Abzug der Zentralverwaltungskosten u. Oblig.-Zs. verbleib. Rohgewinn betrug M. 6 747 807 gegen M. 5 345 673 im Vorjahre, d. i. M. 1 402 134 mehr. Eine weitere Besserung war 1911/12 zu verzeichnen, indem der Werksgewinn von M. 11 035 974 den vorjährigen um M. 2 429 376 übertraf; der Rohüberschuss betrug M. 9 027 602, welcher denjenigen des Vor- jahres um rund M. 2 279 794 überstieg; als Reingewinn nach M. 5 500 317 Abschreib. ver- blieb M. 3 527 283, 1912/13 stieg der Reingewinn auf M. 4 697 090. Kapital: M. 36 000 000 in 45 000 Aktien (Nr. 1–45 000) à Tlr. 200 = M. 600 und 7500 Aktien (Nr. 45 001–52 500) à M. 1200 von 1908. Das urspr. A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Neben dem Ausbau der Hütten- anlagen etc. ist besonders der Stahl- u. Walzwerkbetrieb einer Modernisierung unterzogen worden. Behufs teilweiser Kapitalbeschaffung hierzu beschloss die a. o. G.-V. vom 20./2. 1908 das A.-K. um M. 9 000 000 (also auf M. 36 000 000) zu erhöhen u. zwar in 7500 Aktien à M. 1200. Die neuen Aktien nahmen an der Div. des Geschäftsjahres 1907/08 mit der Hälfte des auf die alten Aktien entfallenden Proyentsatzes teil. Von den neuen Aktien ist die Hälfte von den Gründern resp. deren Rechtsnachfolgern übernommen worden, während die zweite Hälfte von gleichfalls nom. M. 4 500 000 an ein Konsort. zum Kurse von 175 % nebst 4 % Stück-Zs. seit dem 1./1. 1908 begeben worden ist, welches gemäss dem Beschlusse der G.-V. die Verpflichtung übernommen hat, dieselben den alten Aktionären nach Ver- hältnis ihres Aktienbesitzes zum Bezuge zum Kurse von 180 % nebst Stück-Zs. anzubieten. Ebenso haben die Gründer resp. deren Rechtsnachfolger die Bereitschaft ausgesprochen, die von ihnen übernommenen Stücke den alten Aktionären zum verhältnismässigen Bezuge zu 180 % anzubieten, was v. 6.–16./4. 1908 geschehen ist; auf nom M. 3600 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie von M. 1200. Die sämtl. derzeitigen Inhaber der Gründerrechte (s. Jahrg. 1907/08) haben erklärt, dass sie nach Zuteilung der auf sie entfallenden Aktien der Emiss. von 1908 künftig auf die Ausübung dieser Rechte für sich und ihre Rechtsnachfolger endgültig ver- zichten. Agio abz. Kosten mit M. 3 117 677 in R.-F. Zur Abstoss. der Bankschulden dürfte 1914 oder später die Emiss. neuer Aktien oder Oblig. stattfinden. Hypoth. -Anleihen: I. M. 10 000 000 in 3½ % Oblig. von 1895, 10 000 St. à M. 1000 auf Namen S. Bleichröder. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1905 in längstens 32 Jahren durch jährl. Ausl. 1./6. auf 1. 9.; kann verstärkt, auch mit 6 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Kaut.- Hypoth. zur ersten Stelle auf Namen 8. Bleichröder in Berlin auf Königshütte (M. 3 000 000) auf das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura (M. 3 000 000), auf Laurahütte (M. 2 000 000), auf das Steinkohlenbergwerk Laurahütte (M. 1 300 000). Aufgelegt 14./3. 1895 zu 98.50 %, im Umtausch gegen 4½ % Oblig. wurden 1½ % Konvertierungsprämie und 1 % Zinsdifferenz zus. M. 27.50 in bar vergütet. Verj. der Coup. in 5 J. (F.) Zahlst.: Berlin u. Königshütte: Gesellschaftskassen: Berlin: S. Bleichröder, Nationalbank für Deutschland, Dresdner Bank; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Nordd. Bank; Breslau: E. Heimann. Noch in Umlauf 30./6. 1913 M. 8 436 000. Kurs Ende 1895–1913: In Berlin: 98.20. 97, 50. 96.60, 96, 93.40, 88.80, 92. 25, 96.40, 96, 95.757 95.30, 94.90, 91, 9190, 9199, 9140 9910 86. 75, 86.10 % – In Hambugg: 96. 75, 95.50, 92.20, 88.75, 92, 9%―――s, 95. 50, 95, 94.50, –, 91, 9050, 90.50, 389, 85.50, 35 Notiert auch in Breslau. II. M. 10 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., lt. Beschl. des A.-R. v. 31./5. 1904, auf- genommen zur Durchführung der von Erweiterungen des Unternehmens u. zur Bezahl. angekauften Grubenterrains u. der 3 Rittergüter Siemianowitz, Baingow u. Przelaika (s. oben); Stücke 8000 Lit. A (Nr. 1–8000) à M. 1000, 4000 Lit. B (Nr. 1–4000) à M. 500, auf Namen des Bankhauses S. Bleichröder in Berlin als Pfandhalter oder dessen Ordre und durch In- dossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1910 in längstens 32 Jahren durch