Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 305 Ges. in der Rheinprovinz umfangreiche Grundstücke, welche vorzügliche Quarzitbrüche u. andere feuerfeste Materialien enthalten, für M. 275 110 u. Kalksteinfelder bei Wülfrath für M. 50 000; letztere nicht im Betrieb. Die G.-V. v. 9./5. 1900 genehmigte die Erwerbung (ab 1./7. 1900) der Zeche Ver. Carolinen- glück bei Bochum gegen Gewährung von M. 4 200 000 Aktien der Em. 1900. Die Beteiligungs- ziffer am Kohlen-Syndikat einschl. Engelsburg beträgt für Kohlen 405 900 t, für Koks 4000 t, für Briketts 154 100 t. Die Grösse der Gerechtsame beträgt 2 064 000 dqm. Nach einem im Febr. 1900 erstatteten sachverständ. Gutachten stellte sich damals der Gesamtkohlen- inhalt von Carolinenglück auf 18 471 000 t, u. zwar Fettkohlen 14 656 800 t u. Magerkohlen 3 814 200 t. Nach anderen sachverständigen Gutachten ist die anstehende Kohlenmenge noch erheblich grösser. An Koksöfen sind auf Carolinenglück vorhanden 240 Öfen, sämtl. zur Gewinnung der Nebenprodukte, sowie 1 Benzolfabrik. Rohgewinn von Carolinenglück insgesamt 1909/10–1912/13 M. 1 432 313, 1 877 804, 2 145 245, 2 503 196. Um den Bedarf an Gas- und Fettkohlen zu sichern, hat die Ges. im April 1907 die Kuxe der Gew. Teutoburgia für M. 2 000 000 erworben; die Berechtsame dieser Gew. ist 2 778 000 qm gross, sie markscheidet im Südosten und Osten mit der Zeche Erin, im Norden mit der Zeche Viktor, im Westen mit der Zeche Mont Cenis und im Süden mit der Zeche Lothringen. Das Feld enthält in günstiger Lagerung Kohlen, deren Flöze schon bei einer geringen Teufe von etwa 200 m erreicht wurden. Mit dem Abteufen der Schachtanlage wurde am 1./8. 1909 begonnen. Nach Beendigung der Abteufarbeiten wurden 1910/11 unter Tage die Füll- örter u. eine Pbumpenkammer hergestellt u. mit dem Auffahren der Schachtquerschläge auf der I. u. II. Sohle angefangen. Auf letzterer hatte der nördliche Schachtquerschlag Ende Juni 1911 eine Länge von 408, der südliche eine Länge von 362 m erreicht. Ausserdem wurde mit der Aus- u. Vorrichtung beider Flügel des Nordsattels durch streichende Strecken, Wetter- durchhiebe, Abteilungsquerschläge u. Aufbrüche begonnen. Mit diesen Arbeiten wurde die ganze Gaskohlen- u. der liegende Teil der Gasflammkohlenpartie mit 16 bauwürdigen Flözen von insgesamt 16.70 m Kohlenmächtigkeit in normaler Beschaffenheit u. regelmässiger Ab- lagerung aufgeschlossen. Bis Ende Juni 1913 betrug der gesamte Aufwand für Teutoburgia M. 11 509 766. Die Zeche hatte 1912/13 bereits eine Förderung von 501 421 t u. schon im Geschäftsj. 1912/13 einen Betriebsüberschuss von M. 465 618. Für 1913/14 wird der Bau einer Kohlenwäsche, sowie einer Kokerei mit Nebenproduktenanlagen beabsichtigt, womit der Ausbau der Grube im wesentlichen vollendet sein dürfte. Die Kosten dieser Bauten dürften sich noch auf M. 1 500 000 belaufen. Die ausserord. G.-V. v. 29./3. 1904 ermächtigte den Verwalt.-Rat zur Veräusserung und Betriebsübertragung der 1868 bezw. 1890 erworbenen Zechen Ver. Maria Anna u. Steinbank u. Hasenwinkel. Die Zeche Ver. Maria Anna u. Steinbank ist für M. 2 880 000 an die Gew. Mathias Stinnes übergegangen. Der Kaufpreis wurde bis Juli 1908 in monatl. Teilzahl. à M. 60 000 entrichtet und mit 4 % verzinst. Die Zeche Hasenwinkel ist von der Gew. Fried- licher Nachbar (1904 an die Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Hütten-A.-G. zu Bochum übergegangen) für M. 3 900 000 angekauft, gezahlt in 5 nicht verzinsbaren Jahresraten mit je M. 780 000 am 2./4. 1906, 1907, 1908, 1909 u. 1910. Der Gewinn aus den verkauften Zechen (M. 1 469 953) ist zur inneren Kräftigung der Ges. zurückgestellt (Spec.-Res.- u. Disp.-F.). Die Zechen sind mit dem 1./4. 1904 aus dem Besitz des Bochumer Vereins ausgeschieden. Die Zugänge der Gussstahlfabrik 1912/13 betrugen: bei Grundstücken M. 66 429, bei Gebäuden M. 2 212 887, bei Masch. M. 3 622 194, bei Eisenbahn M. 40 015, Sa. M. 5 941 525. Die Zugänge betreffen hauptsächlich Verbesserungen und Erweiterungen der Gaskraft-Masch.- Anlage, der Hochofen-Anlagen, der Stahlschmelzen etc.; von den Kohlengruben erforderten 1912/13 Zeche Vereinigte Engelsburg M. 36 292, Carolinenglück M. 1 614 465, die inländischen Eisensteingruben M. 558 878 (Ausbau der Gruben, Erwerb von Grundstücken u. Anschaffung von Betriebsmasch.), zus. M. 2 552 014. Die Zahl der in den Bergwerken u. Fabriken beschäftigten Arb. betrug 1904/05–1912/13 8796, 9610, 10 867, 12 173, 11 095, 10 773, 11 121, 12 546, 14 529, welche 1912/13 M. 24 550 275 Lohn erhielten. Kapital: M. 36 000 000 in 50 000 Aktien (Nr. 1–50 000) à M. 300 (Tlr. 100) u. 14 000 Aktien (Nr. 1–14000) à M. 1500, sämtl. auf Namen. Das A.-K. bestand bis 1865/66 aus M. 3 000 000, bis 1870/71 aus M. 4 500 000, bis 1871/72 aus M. 6 000 000 u. erreichte 1872/73 die Höhe von M. 9 000 000. Weitere Erhöh. fanden statt 1873 um M. 6 000 000, 1889 zur Erwerb. der Aktien der Ges. für Stahlindustrie um M. 1 999 500 in 1333 Aktien à M. 1500 (begeben zu 200 %), 1890 um M. 4 000 500 in 2667 Aktien à M. 1500. Der Erlös der letzteren diente zum Ankauf der Zeche Hasenwinkel, Bau einer Verbindungsbahn, Erwerb. von Koksofenanlagen etc. Die G.-V. v. 9. Mai 1900 beschloss behufs Erwerb. der Zeche Ver. Carolinenglück Erhöh. des A.-K. um M. 4 200 000 (auf M. 25 200 000) in 2800 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1./7. 1900 unter Ein- rechn. der nach dem G.-V.-B. v. 18./1. 1890 noch auszugebenden M. 499 500 (333 Aktien à M. 1500) u. unter Aufheb. des die Erhöh. des A.-K. betr. Beschlusses v. 31. Okt. 1890. Weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 800 000 (auf M. 30 000 000) in 3200 Aktien à M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, begeben an ein Konsort. (Deutsche Bank, Berliner Handels-Ges. etc.) zu 175 %, davon M. 3 600 000 den alten Aktionären v. 22./4.–9./5. 1910 zu 175 % angeboten; eingez. 25 % u. das Agio bei Ausüb. des Bezugsrechtes, restliche am 30./6. 1910; auf nom. M. 10 500 alte Aktien entfiel 1 neue zu M. 1500. Agio mit M. 3 600 000 in R.-F. Diese Erhöh. dient zur Deckung der Kosten für in Ausführ. begriffene Verbesser. u. Neuanlagen, sowie zum völligen Ausbau der Zeche Teutoburgia. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1912 zur Ver- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. II. 20