Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. VIII. Zeche Glückauf Tiefbau mit 3 Schächten, davon einer von 414 u. zwei von 430 m Teufe. Gebaut werden die Flöze der Fettkohlenpartie, während diejenigen der mageren Partie noch unverritzt anstehen. Vorhanden eine Kohlenwäsche. Die Zeche besitzt 125 Koksöfen mit Gewinn. der Nebenprodukte. Eine Benzolfabrik kam 1912/13 in Betrieb. IX. Zeche Carl Friedrich's Erbstolln in Stiepel. Die Zeche besitzt 2 Schächte von 315 bezw. 426 m Teufe. Zur besseren Verwert. der fallenden Feinkohlen ist eine Brikettfabrik mit 2 Pressen errichtet worden. Die Zeche besitzt 60 Koksöfen mit Gewinn. der Nebenprodukte. X. Zeche Kaiser Friedrich in Menglinghausen bei Barop. Die Zeche ver- fügt über 2 Schächte von 489 bezw. 518 m Teufe. Gebaut werden die Flöze der Fett- u. Magerpartie. Zur Herstell. von Koks dient eine Koksofenanlage von 200 Öfen mit Neben- Pproduktengewinnung. Eine Benzolfabrik kam 1912/13 in Betrieb. XI. Zeche Tremonia in Dortmund (siehe unten). Das Bergwerkseigentum der Abteil. Bochum umfasst Gerechtsame von 80 278 016 qm. Ausserdem ist die Ges. mit 10 % Anteil an der Rheinisch-Westfäl. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr beteiligt, wofür ihr 25 Maximalfelder = 54 724 977 qm zustehen. Die Ges. verfügt demnach in Westfalen über eine Gesamtberechtsame von 135 002 993 qm. Zur Be- wältigung der Grubenwasser sind Wasserhaltungsmasch. von insges. 154 cbm Leistungs- fähigkeit in der Minute vorhanden. Von der Zeche Langenbrahm erwarb die Ges. mit Wirkung ab 1./11. 1908 ihren hälftigen Anteil am Brikettwerk „Dahlhausen“, gliederte das- selbe der Ges. an und löste die G. m. b. H. auf. Dem Drängen der reinen Zechen im Kohlensyndikat nachgebend, haben die Hütten- zechen die Höchstgrenze ihres Selbstverbrauchs ab 1./7. 1909 festlegen lassen und dem- entsprechend einer Abänderung des Syndikatsvertrages zugestimmt. Das der Ges. zustehende Kontingent beträgt auf Kohlen umgerechnet 1 806 000 t pro Jahr einschl. Union. An die Hüttenwerke der Ges. lieferten die Zechen im Geschäftsjahre 1908/09–1912/13 15 915, 106 672, 2578 565, 301 167, 338 748 t Kohlen, 529 485, 552 875, 944 156, 1 082 027, 1 167 463 t Koks u. 6642,5, 3070, 9897. 18 698, 22 720 t Briketts. Die Beteiligungsziffern der Ges. im Rheinisch-Westfäl. Kohlensyndikat betragen 3 635 481 t Kohlen, 853 700 t Koks, 638 550 t Briketts (einschl. Union), Gesamtförderung der Kohlenzechen einschl. Bruchstrasse, Louise, Wiendahlsbank und seit 1./7. 1910 der Zechen der Dortmunder Union im Geschäftsj. 1907/08–1912/13: 2 002 855 2 984 734, 3 183 754, 4 418 608, 4 859 460, 5 091 261 t. Koksproduktion: 635 340, 884 601, 971 135, 1 620 884, 1 822 054, 2 115 166 t; Briketts 262 061, 307 432, 417 435, 466 709, 408 696, 380 619 t. An Ziegelsteinen wurden hergestellt 1909/10 –1912/13: 8 632 100, 9 656 300, 16 020 180, 17 687 149 Stück. Der Verkaufserlös bezw. Verwertung der Kohle betrug 1903/04: M. 9,85, 1904/05: M. 10,06, 1905/06: M. 10, 56, 1906/07: M. 11,62, 1907/08: M. 12,74, 1908/09: M. 11,82, 1909/10: M. 11,32, 1910/11: M. 11, 80, 1911/12: M. 12,09, 1912/13: M. 13.49 pro Tonne. Der Verdienst der Arbeiter war durchschnittl. 1903/04: M. 4, 12. 1904/05: M. 4, 25, 1905 06: M. 4, 34, 1906/07: M. 5, 1907/08: M. 5,13, 1908/09: M. 4, 74, 1909/10: M. 4,57, 1910/11: M. 4,78, 1911/12: M. 5,02: 1912/13 M. 5,35. (Arbeiterzahl einschl. Unionzechen u. Tremonia 22 491.) Die Zugänge auf Anlage-Konti bei sämtlichen Zechen erforderten 1907/08 M. 20 770 999, 1908/09: M. 4 407 257, 1909/10: M. 4 018 170, 1910/11: M. 8 899 266, 1911/12: M. 15 076 846, 1912/13: M. 9 822 808, davon entfallen 1912/13 auf Grubenbaue M. 2 215 480, Grundstücke M. 465 210, Gebäude M. 563 354, Masch., Kessel, elektr. Anlagen M. 3 439 594, Kohlenseparationen, Wäschen u. Brikettfabriken M. 1 095 734, allg. Neubauten M. 831 252, Kokereien u. Nebenprodukten- Anlagen M. 341 073, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser M. 612 271. B. Abteilung Differdingen. I. Erzgruben. a) Die Konz. Oberkorn (ca. 20 ha), b) Die Konz. Thillenberg (64 ha) beide in allernächster Nähe der Hochofenanlagen gelegen. c) Die Konz. Langengrund (36 ha), bei Rümelingen gelegen. d) Die Grube Monceau bei Rümelingen u. Langengrund-Ceonner. e) Die Konz. Oettingen (230, 44 ha) gehört zu ¼ Differdingen und zu ¼ der Rümelinger u. St. Ingberter Hochöfen u. Stahlwerke Akt.-Ges. in Rümelingen. f) Beteilig. mit ca. 25 % an dem Minette-Vorkommen der Société anon. de Moutiers (696 ha grosse Erz-Konz. im Bassin von Briey). g) Die Grube Tetingen in Luxemburg ca. 37 ha. Ausserdem besitzt Differdingen im Rümelinger Bassin noch zu vollem Eigentum 1.65 ha Minette (Grube Dömptesgrund), h) Gew. Rosenmühle bei Volmeringen in L. (191 ha). Erzförderung insgesamt 1902/03–1912/13: 526 862, 602 585, 716 094, 821 188, 976 804, 1 157 370, 1 242 708, 1 365 584, 1 607 586. 1 737 939, 2 109 108 t (ab 1907/08 inkl. Anteil Grube Moutiers). 1905 Ankauf von 27 ha Kalksteinfeldern in Haraucourt bei Sedan (gefördert 1906/07–1907/08: 23 831, 29 911 t): 1908/13 ausser Betrieb. II. Hochöfen, Stahl- und Walzwerke. Dieselben befinden sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes Differdingen. Die Hochofen-Anlage besteht aus 10 Hochöfen mit für je eine monatl. Erzeug. von je ca. 5500 t Thomasroheisen. Das Stahlwerk besteht aus 5 Konvertoren von je 22–23 000 kg Roheisen-Fassungsvermögen mit 2 Roheisenmischern u. 2 Dampfgebläsemaschinen u. hat eine Leistungsfähigkeit von ca. 525 000 t Rohblöcken er- reicht. Die Walzwerke bestehen aus einem Blockwalzwerk, einer Duo- u. Triostrasse, Mitteleisenstrasse, aus Feinstrassen, aus einer Drahtstrasse u. dem Greywalzwerk, das zur Herstellung schwerer Normalträger sowie der breitflanschigen Spezialträger Grey Prof. 8 8 8 0