310 .... Erzbergwerke und Huttenbetriebe. sowie einen Anteil an einer Minette-Konzession in Lothringen. Das Hochofenwerk der Friedrich Wilhelms-Hütte umfasst 4 Hochöfen, einen von ca. 400 cbm und 3 von je ca. 600 cbm Rauminhalt mit den erforderlichen Cowper-Winderhitzern und Gebläse- maschinen. Erzeugt wird Hämatit-, Giesserei- und Stahlroheisen. In diesen Marken beträgt die Erzeugungsfähigkeit etwa 220 000 t jährlich. Eine Koksofenanlage von 130 OÖfen mit Gewinnung der Nebenprodukte. Zur Verwertung des Hochofengases sind Gichtgas-Reinigungsanlagen u. eine Gasmaschinen-Zentrale erbaut. Diese Gas- zentrale versorgt die sämtl. Betriebe mit Licht u. Kraft. Zur Reserve ist das Werk an das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk in Essen angeschlossen. Zur weiteren Verarbeit. eines Teiles der Roheisen-Erzeug. besitzt das Werk ausgedehnte Giesserei-Anlagen, die in Sand- u. Lehmformereien zur Herstell. von Maschinenteilen, Rohrformstücken u. dergl. bestehen, sowie grosse Giessereien zur Erzeug. von Röhren von den kleinsten bis zu den grössten gebräuchlichen Abmessungen. Haupterzeugnisse sind Muffen u. Flanschenröhren nebst den zugehörigen Formstücken, in denen die Leistungsfähigkeit etwa 120 000 t beträgt. Ausser diesen Spezialitäten wird ferner noch in grossem Masstabe die Herstell. von Tübbings, wofür die leistungsfähigsten Spezialmaschinen vorhanden sind, sowie von schweren Kokillen und die Massenfabrikation von Eisenbahnbedarfsartikeln betrieben. Die Werkstätten der Hütte be- fassen sich hauptsächlich mit der Herstell. von Masch. für Bergwerks- und Hüttenbetrieb, nämlich Dampfmaschinen, Wasserhaltungs- u. Pumpmaschinen, Fördermaschinen, Gebläse- maschinen u. dergl., mit dem Bau von Grossgasmasch. bis zu den grössten Abmessungen als Gasdynamo u. Gasgebläse, so mit dem Bau von Walzwerksanlagen als komplete Walzen- strassen mit allem Zubehör u. Walzenzugmasch. Eisenstein-Förderung 1907 eingestellt. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1906/07–1912/13 M. 247 837, 398 590, 2 248 963, 2 966 530, 2 743 944, ca. 4 000 000, 4 932 358, davon entfallen 1912/13 M. 1 355 316 auf Hochöfen, M. 916 396 auf Giessereien, M. 206 569 auf Masch.-Bauanstalt, M. 519 923 auf Gaskraftanlage, M. 1 667 233 auf Kokerei, M. 126 369 auf Eisenbahn. Erzkonzessionen in Oberfranken u. Oberpfalz: Die Ges. hat Anfang 1913 begonnen mhre Erzfelder daselbst aufzuschliessen. Die Erze werden hauptsächl. durch Tagebau gsewonnen u. durch Seilbahnen zur Station gebracht. Die in Oberfranken gewonnenen Erze sollen zunächst nach Mülheim u. Dortmund geschafft werden u. als Ersatz für ausländische Erze dienen. Grund- u. Hausbesitz: Insgesamt rund 1645 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 1071 ha. Diese Abteil. hat 969 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 3786 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen ist 248 ha. Diese Abteil. hat 98 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit 268 Wohnungen; in Niedercorn ein Krankenhaus, ferner in Obercorn ein Wohn- u. Kosthaus für 100 unverheiratete Arb. Ferner besitzt die Abteil. ein grösseres Verwaltungsgebäude, ein Laboratorium, verschiedene Gebäude für Betriebsbureaus. Auf die Abteil. Mülheim entfällt ein Grundbesitz von 27 ha. Es sind hier 40 Beamten. u. Arb.- Wohnhäuser mit 48 Wohn. vorhanden. Zur Abteil. Dortmunder Union gehören 153 ha u. 76 Wohnhäuser mit 472 Wohnungen. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Rheinisch-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim-Ruhr (das Konto ist 1912/13 zerlegt worden). Fernere Beteiligung: Bei der Saar- u. Mosel-Bergwerks-Ges. mit über nom. M. 10 000 000 Aktien, mit M. 10 403 855 zu Buch stehend (siehe unten bei Kap.); die Gewinne dieser Bergwerks-Ges. wurden zu Abschreib. verwendet. Weiter beteiligt bei der Eisenhandl. J. Schoch & Co. in Zürich, an mehreren Kohlenhandels-Ges.; beim Stahlwerksverband (s. oben), am Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat in Essen (s. oben), an der Deutschen Benzolverkaufs- Vereinigung, G. m. b. H., u. an der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinig., G. m. b. H., beide zu Bochum, an der Ges. für Teerverwert. m. b. H. in Duisburg, an dem Deutschen Gussröhren-Verband in Köln für Röhren von 628 mm u. geringeren Lichtweiten u. an dem Verband Deutscher Maschinen- fabriken in Berlin, an dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen. Im J. 1911/12 hat sich die Ges. zus. mit der Firma Hugo Stinnes in Mülheim-Ruhr einen massgebenden Einfluss auf die „Midgard“ Deutsche Seeverkehrs-Akt.-Ges. in Bremen und allein für sich eine Beteilig. an der Rhein- u. See-Schiffahrts-Ges. in Cöln u. der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts- Ges. in Mannheim gesichert. Von letzteren beiden Ges. besitzt der preussische Bergfiskus die Mehrheit. Gewerkschaft Tremonia zu Dortmund. Ende 1910 erwarb Deutsch-Lux. nahezu sämtliche Kuxe (995 ¼10 ooo) dieser Gew., mit M. 4 485 898 zu Buch stehend. Die Berechtsame der Zeche umfasst 4 Geviertfelder = 5 921 000 dm. Es sind 2 Schächte vor- handen, davon der eine der Hauptförderschacht, während der andere hauptsächl. zum Berge- versatz dient. Der alte Schacht Westphalia wurde neuerdings auf dem Gelände der Union 100 m neu ausgemauert u. zum Wetterschacht ausgebildet. Die Schachtanlage besitzt eine Separation, Wäsche u. Kokerei. Die Tages- u. Schachtanlagen befinden sich seit 1911 in vollem Umbau. Die neue Förderanlage für den Schacht I, bestehend aus einem Fördergerüst mit Doppelförderung nebst Schachtgebäude u. einer Zwillings-Tandemfördermaschine wurde im Mai 1911 dem Betriebe übergeben. Ferner Bau von 95 Regenerativ-Koksöfen mit Einricht. zur Gewinnung der Nebenprodukte, die Inbetriebnahme erfolgte Mitte Okt. 1911. Ferner wurde ein Kompressor für 6000 cbm angesaugter Luft in Betrieb genommen u. ein Kessel- haus mit 4 Kesseln von je 650 qm Heizfläche errichtet. Die Zeche Tremonia förderte 1910/11 bis 1912/13: 298 414, 309 094, 374564 t Kohlen.