Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 33 Zweck: Fortführung des bisher von der Kommanditges. Oeking & Cie. in Düsseldorf betrieb. Unternehm.; Herstell. u. Vertrieb von Stahlformguss, Blechbearbeitungsmasch. und verwandten Artikeln, sowie von Eisen und Stahlwaren aller Art. Die Fabrikanlage der Ges. in Düsseldorf-Lierenfeld umfasst ein Areal von ca. 67 300 qm u. ist mit der Station Düsseldorf-Grafenberg durch ein Eisenbahn-Anschlussgleis verbunden. Das Grund- stück liegt am Gatherweg u. an der Erkrather Strasse u. ist auf einer Fläche von 21 190 am mit folgenden Gebäuden bebaut: Giesserei I u. II mit Generatoren-Anlagen –— zur Herstellung von Maschinenteilen u. Radsätzen für Gruben- u. Feldbahnen –, einer Maschinenfabrik – zur Herstellung von Werkzeugmasch., insbesondere Blechbearbeitungs- masch., Profilscheeren u. Stanzen für Hand- u. maschinellen Betrieb, Putzerei, 2 Kraftstationen u. Schmiede, Schreinerei, Fallwerk, Laboratorium, Magazin, einer mechanischen Werkstätte, verschiedenen Lagerschuppen, Pförtnerhaus mit Arbeiterspeisesaal u. einem zweistöckigen Verwaltungsgebäude, in dem sich ausser den Bureaus die Dienstwohnung eines Betriebsführers befindet. Zugänge auf Anlage-Kti 1907/08 zus. M. 888 528, ausserdem der Neubau der Modelle schreinerei bis ult. Juni 1908 M. 175 446; Zugänge auf Anlagen 1908/09–1912/13: M. 320 630, 97 870, 357 256, 75697, 436 344. Die Produktion in Stahlformguss, Rädern u. Masch. hat seit 1905/06 eine laufende Steigerung bei entsprechenden Umsätzen zu verzeichnen. Die Ges. beschäftigt einschl. kaufm. u. techn. Beamten rund 1000 Personen. 1912/13 ein partieller Streik. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1906 um M. 1 000 000, begeben zu pari an die alten Aktionäre. Der Erlös der Neu- Emission diente zur Errichtung einer Fabrik zur Herstellung von Blechbearbeitungs-Masch. Hypothek: M. 400 000 zu 4 %, ab 1 /7. 1908 zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Oktob. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besondere Rückl., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant., Rest zur Verfügung der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke 359 000, Gebäude 1 168 000, Masch. 935 000, Werkzeuge u. Geräte 50 000, Möbel u. Badeeinricht. 5000, Eisenbahn 4000, Modelle der Masch.-Fabrik 100, Vorräte an Waren u. Erzeugnissen 745 477, Barmittel u. Wertp. 68 105, Forder. 1 252 429. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 400 000, R.-F. 87 500 (Rückl. 10 500), Kredit. 907 646, Div. 150 000, do. alte 480, Tant. 3330, Vortrag 38 156. Sa. M. 4 587 113. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Vertretergebühren 171 892, Abschreib. 302 406, Reingewinn 201 986. – Kredit: Vortrag 38 092, Rohgewinn 638 193. Sa. M. 676 285. Kurs Ende 1908–1913: 107, 109, 115.75, 127, 96.50, 96.50 %. Zugelassen im Jan. 1908; erster Kurs 17./1. 1908 124.75 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1905/06–1912/13: 10, 10, 8, 0, 5, 7, 6, 5 %. Coup.-Verj. 4 J. (K.) Vorstand: Ing. Hch. Oeking. Prokuristen: Dir. H. Moehrstedt, Dir. L. Comblés, Dir. Fr. Hass, Ing. Rud. Oeking. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. H. von Krüger, Haus Eller; Stellv. Geh. Komm.-Rat Emil Kirdorf, Streithof-Mülheim a. Ruhr; Fabrikbes. Wilh. Hch. Grillo, Düsseldorf; Fabrik- besitzer H. Kauert, Crefeld. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank; Düsseldorf: Bergisch Märkische Bank, Barmer Bankverein, A. Schaaffhaus. Bankverein. Rheinische Stahlwerke zu Duisburg-Meiderich. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1./3. 1873. Zweck: Fabrikat. von Stahl in Thomas- u. Martin-Stahlwerken in Verbind. mit Walzwerken, auch Betrieb von Bergwerken zur Gewinn. der Rohprodukte u. von Hochofenwerken zur Er- zeugung von Roheisen. Ausser Thomas-Eisen wird auch Martin- u. Hämatit-Eisen fabriziert. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche, erwarb 1891 die Eisensteinkonzessionen, Pensbrunnen II in Lothr, (1896 in Betrieb gesetzt), Ruxweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. ca. 550 ha. Der Ruxweiler Stollen, dessen Anlage bis 1911 M. 1 650 712 erforderte, nahm 1909 die Förderung auf (siehe unten). Sämtl. 5 Hochöfen der Ges. sind z. Z. im Betrieb; ferner werden 256 Koksöfen be- trieben. Die Ges. besitzt Kalksteinlager im Angerthal 175 ha umfassend, 25 Morgen Dolomit- felder bei B.-Gladbach u. Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Betrieb sind. 1906/07 Ankauf verschied. Grundstücke für M. 348 580, sowie 1910/11 weitere 38 Morgen; Terrainbesitz in Duisburg-Alt-Meiderich jetzt ca. 590 Morgen. Das Meidericher Werk ist vollständig umgebaut; das neue Stahlwerk kam Nov. 1900, das neue Blockwalzwerk Mai 1901 in Betrieb; auf der Knüppelstrasse ist der Betrieb Sept. 1901, auf der Trägerstrasse Dez. 1901 eröffnet. Auf dem Schlackenberg der Ges. ist ein grosser Rangierbahnhof angelegt; im ganzen liegen auf den Werken der Ges. ca. 66 km Eisenbahngeleise. 1906/07 kamen für Neubauten auf der Hütte M. 2 290 772 in Zugang; 1907/08–1912/13 M. 4242 425, 1 791 839, 370 454, 1 663 038, 5 259 163, 4 842 827. 1910/12 fand der Bau eines neuen Martinwerkes, eines neuen Block- u. Universalwalzwerkes, einer neuen Feinstrasse, sowie eines neuen Hammerwerkes etc. statt. Unter den 1912/13 in Zugang gekommenen Neuanlagen sind namentlich zu erwähnen: der dritte Ofen, sowie eine Schrottlageranlage für das Martinwerk II, eine neue Gasgebläse- maschine für das Thomaswerk, das Blocklager bei den Stabstrassen, eine neue Schwellen- adjustage bei den Grobstrassen, eine Kranbahnanlage mit Waggonkipper-Einrichtung für 22*