Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. werler u. Stolberg; ferner 1963 Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen, sowie gemeinnützige Anstalten, für deren Ergänzung u. Vermehrung alljährlich bedeutende Summen aufgewandt werden, zahlreiche Familienwohnungen. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf b. Streiffeld wurden drei Güter in einer Grösse von 145 ha u. nahe der Grube Anna b. Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Grösse von 85 ha angekauft, wo die projektierte Arb.- Kolonie demnächst fertiggestellt sein wird. Die Ges. hat 1910/11 10 Steinkohlenfelder u. 1 Braunkohlenfeld mit einem Buchgewinn von ca. M. 4 500 000 verkauft; hiervon gingen 1910/11 M. 935 526 u. 1911/12 M. 1 321 007 ein; der restl. Kaufschilling wurde bezw. wird 1913/14 u. 1914/15 entrichtet. Diese Mittel dienen vorzugsweise zur Fertigstellung der Tages- anlagen des Adolfschachtes, zum Ausbau der Hochofenanlage u. zum Neubau einer grossen Universalstrasse. Von dem Bau eines Siemens-Martin-Stahlwerkes ist mit Rücksicht auf die Interessengemeinschaft abgesehen worden. Die Ges. ist bei dem auf holländ. Gebiete gelegenen Steinkohlenbergwerk Société anonyme des Charbonnages Réunis Laura et Vereeniging mit Sitz in Brüssel (A.-K. frs. 7 000 000 u. 12 800 Parts de dividende) mit frs. 2 000 000 = M. 1 600 000 in Aktien a frs. 500 beteiligt, mit 78 % = M. 1 248 000 zu Buch stehend (frs. 630 500 in 1909/10 mit Nutzen verkauft); 1100 Genussscheine (Parts de dividende) sind noch nicht bewertet. Der Beginn der regel- mässigen Kohlenförder., durch mehrfache Wassereinbrüche verzögert, wurde 1907 wieder auf- genommen. Für 1907/08 wurden erstmalig 3 % Div., dann für 1908/09–1912/13: 5, 6, 6½, 7½, 8½ % Verteilt. Weiter ist die Ges. beteiligt bei den Gewerksch. Wollmeringen mit M. 2 052 706 u. bei Escheringen mit M. 470250 (siehe oben), bei der Eschweiler-Ratingen Maschinenbau-A.-G., bei der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Duisburg mit M. 210 000, bei der Deutschen Ammoniak-Ver- kaufsvereinigung, bei der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung, bei der Deutschen Benzol- Verkaufsvereinigung, diese 3 in Bochum, Essen etc., ferner als Rechtsnachfolgerin der ehemal. Eschweiler-Köln Eisenwerke beteiligt an verschied. Syndikaten bezw. Verbänden für den Verkauf ihrer Fabrikate. Die lt. G.-V. v. 10./3. 1910 erworbenen Anlagen der ehemal. Eschweiler-Köln Eisen werke, Akt.-Ges. (siehe unten) bestehen aus: I. dem Puddlings- u. Walzwerk zu Eschweiler- Pümpchen mit 14 Doppelpuddelöfen, 7 Schweissöfen u. 5 Walzenstrassen zur Erzeugung von Stabeisen, Formeisen u. Röhrenstreifen in Schweiss- u. Flusseisen; II. der Dampfhämmer- schmiede mit mechan. Werkstätte u. Brückenbauanstalt zu Eschweiler-Hasselt, eingerichtet für Lieferung von jährlich 600 t Schmiedestücken u. 1500 t Brücken, Drehscheiben, Schiebe- bühnen u. Eisenkonstruktionen aller Art; III. dem Puddlings. u. Walzwerk, Röhrenwerk u. Kleineisenwerk zu Eschweiler-Aue mit 9 Doppelpuddelöfen, 4 Schweissöfen u. 4 Walzen- strassen für Stabeisen, Bandeisen u. Walzdraht, ferner mit einer Röhrenfabrik mit 2 Schweiss- öfen und einem Kleineisenwerk für die Fabrikation von jährlich 3000 t Schrauben, Nieten, Schwellenschrauben u. sonst. Kleineisenzeug; IV. dem Eisenröhrenwerk mit Fittingsfabrik- in Köln-Ehrenfeld, bestehend aus 3 Anlagen zur Erzeugung von Gasröhren mit 5 Schweiss- öfen, aus 2 Schmieden zur Herstellung von Muffen, Fittings u. sonst. Rohrverbindungs- stücken und aus einer Werkstätte für Rohrschlangen; V. dem Bleiwalzwerk mit Verzinkerei in Köln-Ehrenfeld mit 2 Walzwerken für Bleiplatten, 3 Bleirohrpressen und einer grossen Verzinkerei mit 3 Verzinkungskesseln. Die Werke IV u. VY werden als Zweigniederlassung der Ges. geführt. Sämtliche Anlagen haben Bahnanschluss. Der Grundbesitz umfasst 45 ha 70 a 04 am in Eschweiler, 2 ha 11 a 70 qm in Cöln-Ehren- feld, insges. 47 ha 81 a 74 qm, wovon 4 ha 08 a 80 am in Eschweiler, 1 ha 07 a 35 qm in Cöln- Ehrenfeld, insges. 5 ha 16 a 15 am bebaut sind. Im Geschäftsj. 1911/12 wurden ca. 36 ha in den Gemeinden Kohlscheid, Alsdorf, Oidtweiler, Reuland u. Thommer hinzuerworben. Über den Erwerb des gesamten Bergwerksbesitzes der ehemaligen Vereinigungs-Ges. für Steinkohlenbau im Wurmrevier, lt. G.-V. v. 20./2. 1907, siehe ahrg. 1908/10 dieses Jahr- buches, sowie unten bei Kap. Durch den Umstand, dass bei der Fusion die Anlagewerte der Vereinigungs-Ges. im Wurmrevier mit nur M. 10 624 500 gegenüber früheren M. 16999 200 auf den Eschweiler Bergwerksverein übergegangen sind, konnte auf die Buchwerte der betreffenden Konten bereits vorher eine Abschreib. von M. 6 374 700 vorgenommen werden. Für den Gesamtbesitz, also inkl. frühere Verein.-Ges. betrugen die Zugänge auf Anlagen- Konti 1906/07 zus. M. 7 939 834. für 1907/08 zus. M. 6 063 311. 1908/09 M. 4 059 437, 1909/10 bis 1912/13 (inkl. Neuanlagen Eschweiler-Köln): M. 4 957 114, 4 254 088, 5 957 676, 7 969 960, hiervon entfallen 1912/13 auf Kohlengruben etc. M. 6 273 815, Kohlenwäschen, Kokereien, Kohlendestillationen M. 397 206, Wohn- u. Verwalt.-Gebäude M. 493 009, Waldungen und Ländereien M. 225 190, Abt. Eschweiler-Cöln Eisenwerke M. 459 122. Produktion: 1906/07 1907/08 1908/09 1909/10 1910/11 1911/12 1912/13 Steinkohlent 2 003 730 2 087 112 2 279537 2 498 623 2 623 225 2 860 722 3 098 441 Absatz . „ 1 742 809 1 783 735 1 977 038 2 157 730 2 172 610 2 373 543 1 300 868 Roheisen . „ 67820 75 680 38 440 47 822 51 720 52 240 57 490 453 078 549 272 759 519 837 037 930 630 955 263 970392 Ammoniak kg 6 079 891 7 461 084 9 483 452 10 873 491 11 789 000 12 204 650 12 070 100 Teer . . „ 9 699 799 11 669 470 14 524 464 17 011 179 19 056 000 19 847 550 20 505 000 Teerpech „ 207 750 309 000 330 520 561 300 678 500 232 000 790 000 608 975 802 527 514 372 776 773 1 164 600 1 303 000 1 360 000 Arbeiterzahl: 9 268 9 648 ca. 10 000 11 283 13 264 14 275 14 608 Der Gesamtumsatz betrug 1912/13 M. 46 311 347.