360 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen, Metallverbindungen und chemischen Produkten, sowie Gewinnung von Erzen und anderen Urprodukten. Die Fabrikanlagen der Ges. bestehen aus: einer Pieranlage, einer Muffel- fabrik, 2 Rösthallen mit 8 Doppelöfen u. 2 Schwefelsäuresystemen, 4 Zinkhallen mit 11 Öfen u. einer Aufbereitungsanlage, einer Bleihütte mit Agglomerieranlage, einer Ziegelei, Schrei- nerei u. Schmiede. Die Anlagen sind seit 1909 sukzessive in Betrieb gekommen. Der Bau einer dritten Röstofenhalle nebst Schwefelsäurefabrik wird demnächst in Angriff genommen. Die Grundstücke, auf welchen die Anlagen errichtet sind, haben eine Grösse von 30 ha. Die zum Betriebe nötige Kraft wird von der Überlandzentrale der Siemens elektr. Betriebe in Wiesmoor geliefert. Eine auf dem Werk errichtete Transformatoren-Anlage ist imstande, 500 Kw. zu transformieren. Den nötigen Gleichstrom für Kräne, Aufzüge, Hängebahn etc. liefert eine Umformeranlage von 200 Kw. Kapazität. Eine 450 PS. Dampfmasch. dient als Res. 1909/10–1912/13 betrugen die Zugänge auf Anlage-Konti noch M. 1 573 247, 465 745, 1 017 112, 819 894. Produktion 1909/10–1912/13: 1974, 6183, 8865, 12 158 t Zink; 11 488, 21 278, 27 032, 26 205 t Schwefelsäure. Die Leistungsfähigkeit litt 1910/11 unter misslichen Arbeiter- verhältnissen. Die Ges. gehört dem Deutschen u. Internat. Zinkhüttenverbande an. Zur Weiterverarbeitung der zu gewinnenden Schwefelsäure wurde unter Mitwirkung der Metall- werke Unterweser A.-G. die Superphosphatfabrik A.-G. in Nordenham gegründet, welche ihre Fabrik auf einem angrenzenden Gelände erbaute. Beteilig. hierbei mit M. 300 000 zu 110 % = M. 330 000. Hiervon 1910/11 M. 130 000 abgeschrieben. Die Ges. ist auch bei der Oldenburger Heimstätten-Ges. m. b. H. mit nom. M. 125 000 beteiligt. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000, ausgegeben zu 110 %: seit 15./12. 1908 voll eingezahlt. Erhöht lt. G-V. v. 19./10 1909 um M. 1 500 000, wovon zunächst M. 700 000 in 700 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1909, begeben wurden, angeboten den alten Aktionären 5:1 v. 22./10.–15./11 1909 zu 100 % plus 3 % für Reichsstempel; die restlichen M. 800 000 wurden im Juli 1911 zu 103 % ausgegeben. Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 23./9. 1913, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000, auf Inh. lautend lt. Grossh. Oldenb. Genehm. v. 4./10. 1913. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. ab 1919 bis spät. 1943 durch jährl. Auslos. spät. im Nov. (zuerst 1918) auf 1./3. (zuerst 1919); ab 1919 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den Grund- u. Fabrikbesitz der Ges zugunsten der Deutschen Nationalbank in Bremen. Aufgenommen zur Tilg. von Bankschulden u. zur Erhöh. der Betriebsmittel. Coup-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (K.). Zahlst.: Bremen: Deutsche Nationalbank, Bernhd. Loose & Co.; Düssel- dorf: Berg. Märk. Bank; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank; Oldenburg: Oldenburg. Spar- u. Leih-Bank, Deutsche Nationalbank Fil Kurs in Bremen: Eingeführt daselbst im Jan. 1914; bereits vorher im Sept. 1913 M 1 250 000 zu 98.50 % zur Zeichnung aufgelegt. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rücklagen, 5 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem pro Mitgl. ein Fixum von M. 1500), Rest zur Verfüg. der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Immobil. 773.216, Anlagen 5 215 000, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 751 500, Mobil. u. Geräte 110 000, Waren 905 320, Kassa 6899, Beteilig. 404 038, vorausbez. Versich. 18 181, Kaut. 19 000, Aussenstände 250 064, vorausbez. Zs. 5551. —– Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 175 000 (Rückl 14 000), Hypoth. Phiesewarden 221 558, do. Zs.-Kto 3041, Avale 19 000, Verbindlichkeiten 2 738 190, rückst. Löhne 25 615, do. Frachten 5715, Res. für Berufsgenossenschaften 6500, Div. 250 000, do. alte 4800, Vortrag 9351. Sa. M. 8 458 772. 33 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. vertragsm. Tant. 305 815, Zs. 210 038, Abschreib. 404 226, Gewinn 273 351. – Kredit: Vortrag 9072, Betriebsüberschüsse 1 139 861, div. Einnahmen 44 947. Sa. M. 1 193 432. Dividenden: 1906/07–1910/11: 0, 0, 0. 0, 0 % (Baujahre); 1911/12–1912/13: 4, 5 %. Direktion: Heinr. Weyel, Anton Apold. Prokurist: H. Borchers. Aufsichtsrat: Vors. Nordd. Lloyd-Dir. Phil. Heineken, Bremen; Stellv. Dr. phil. Alb. Sond- heimer, Frankf. a. M.; Präs. Georg Plate, Neu Globsow Kreis Ruppin; Bank-Dir. Justizrat Dr. Albert Katzenellenbogen, Fritz Sondheimer, Frankf. a. M.; Gen.-Dir. Jos, Schulte, Overpelt; Bankier Paul The Loosen, Düsseldorf; Geh. Komm.-Rat Aug. Schultze, Oldenburg; Reg.-Rat a. D. Arnold Petzet, Bank-Dir. Dr. jur. Aug. Wilh. Strube, Adalbert Korff, Gen.-Konsul Georg Wilh. Wätjen, Dir. E. Bloembergen, Zwyndrecht. Zahlstellen: Nordenham: Ges.-Kasse; Bremen: Deutsche Nationalbank, Bernhd. Loose & Co.; Düsseldorf: Bergisch Märkische Bank; Frankf. a. M.: Tellus Akt.-Ges. für Bergbau u. Hütten- Ind., Mitteldeutsche Creditbank. Bergbau-Akt.-Ges. Friedrichssegen in Friedrichssegen a. d. Lahn. (In Konkurs.) Das ungünstige Betriebsergebnis des Jahres 1912/13 sowie die nicht zu beheben ge- wesenen Schwierigkeiten in der Hypoth.-Regelung, die u. a. eine Verschleppung des Ver- kaufsabschlusses der Friedrichssegener elektr. Zentrale u. der Abbruchsmaterial. bis Ende Jan. 1913 u. demgemäss einen erheblichen Ziusverlust zur Folge hatten, haben die un- günstige finanzielle Lage der Ges. ausserordentlich verschärft, obwohl die letzte Finanz-