Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 365 Direktion: Bergwerks-Dir. Carl Leuschner. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Max Rosenthal, Berlin; Hütten-Dir. Otto Mueller, Seeheim (Hessen); Justizrat Dr. Max Hirschel, Berlin; Carl Junghanss, Leipzig; Bergassessor Ernst Hasse, Weissenfels; Wilh. Thielmann, Dietz a. d. L. Prokuristen: Adam Becker, Wilh. Paul. Zahlstellen: Gesellschaftskasse (Berlin u. Essen (Ruhr): Samuel Zielenziger). Geisweider Eisenwerke Actiengesellschaft, Vorbes. J. H. Dresler sen. in Geisweid, Kreis Siegen. Gegründet: 30./12. 1879; eingetr. 7./1. 1880. Zweck: Betrieb von Bergwerken und Hütten, insbesondere der Hochöfen, Stahlwerke und Walzwerke der Gesellschaft, Verhüttung, Verarbeitung und Verwertung der von der Gesellschaft auf eigenen Gruben gefundenen oder anderweitig angeschafften Eisenerze und sonstigen Mineralien, Metallen, Erden u. Fossilien. Die Ges. übernahm das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betriebene Eisenhütten- u. Walzwerk in Geisweid für M. 1 200 000, wovon M. 700 000 auf Anlagekti u. M. 500 000 auf Bestände u. Kassa verrechnet wurden. Die Ges. beschäftigt z. Z. 1900 Beamte u. Arb. Die Ges. betreibtz. Z. ein mit Cowper-Apparaten, Dampf- u. Gasgebläsemasch. ausgerüstetes Hochofenwerk mit 2 Hochöfen von 70–75 000 t Roheisen- Erzeugungsfähigkeit; eine Koksofenanlage von 50 Öfen mit einer Jahreserzeug. von 45 000 t Koks; 2 Siemens-Martin-Stahlwerke mit 6 Martinöfen mit einer jährl. Erzeugungsfähigkeit von 185000 t Flusseisenblöcken; ein Block- u. Platinenwalzwerk mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 45 000 t; ein Grob- u. Mittelblech-Walzwerk mit 75 000 t Erzeugungs- fähigkeit pro Jahr; ein Feinblechwalzwerk mit 25 000 t Jahreserzeugung, ein Stab- u. Faconeisen- Walzwerk mit einer Erzeugungsfähigkeit von 36 000 t pro Jahr. Zugänge auf Anlage-Kti 1912/13 M. 4 347 188, davon entfallen M. 2 684 281 auf Blechwalzwerke, M. 1 204 185 auf Fakturierte Waren 1901/02–1912/13: M. 4 671 000, 5 740 000, 6 000 000, 7 080 000, 8 850 000, 11 540 000, 10 400 000, 8 315 000, 9 443 000, 11 328 000, 15 040 000, 18 628 000. Die der Ges. gehörigen Kalksteinbrüche u. Eisensteingruben werden z. Z. nicht betrieben. Sie stehen mit je M. 1000 zu Buch. Die Kalksteinbrüche sind 1 ha 67 a gross; sie sind bisher nicht aufgeschlossen. Der gesamte Grund u. Bodenbesitz in Clafeld-Geisweid umfasst ca. 27 ha mit 4,5 ha bebauter Fläche. Die Ges. ist mit nom. M. 550 000 an den Siegener Stahlröhren- werken G. m. b. H. in Weidenau (Sieg) beteiligt, die im J. 1909 mit M. 1 000 000 St.-Kap. gegründet wurde; diese Beteilig. steht mit M. 420 000 zu Buch; seit 1913 auch beteiligt bei den Grevenbrücker Kalkwerken, mit M. 230 000 verbucht. Die Ges. gehört folgenden Ver- bänden an: dem Roheisenverband (abgeschlossen bis Ende 1917) mit einer Beteilig. von 38 000 t, dem Schiffbaustahlkontor G, m. b. H., das bis Ende 1915 läuft. Kapital: M. 4 500 000, und zwar in 4100 St. -Aktien (Nr. 1–4100) u. in 400 Prior.-Aktien (Nr. 1–400), sämtl. à M. 1000. Die Prior.-Aktien geniessen Anspruch auf 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Pflicht aber kein Vorbefriedigungsrecht im Liquidationsfalle. Das St.-A.-K. betrug urspr. M. 1 200 000; die G.-V. v. 22./4. 1899 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400, ab 1./7. 1899 div.-ber. St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 4: 1 bis 1./6. 1899 zu 230 %. Die Prior.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 29./7. 1893 ausgegeben. Die G.-V. v. 12./5. 1900 beschloss behufs Abstossung der Hypoth.-Anleihe u. Herstell. von Neubauten Erhöhung um M. 500 000 in 500 St.-Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./7. 1900, begeben an den A. Schaaffh. Bankverein in Cöln zu 250 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 15./6.–1./7. 1900 zu 255 %. Zur Ver- stärkung der Betriebsmittel und zum Ausbau der Werke Erhöhung lt. G.-V. v 19./10. 1905 um M. 500 000 in 500, ab 1./7. 1905 div.-ber. St.-Aktien, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein in Cöln zu 180 % „ den Aktionären 5:1 v. 4.–20./11. 1905 zu 190 %. Agio mit M. 400 000 in F. Der Bau des 2. Stahlwerkes veranlasste die G.-V. v. 29./9. 1906, das A.-K. um weiter M. 500 000 (auf M. 3 500 000) in 500, ab 1./7. 1906 div.-ber. St.-Aktien zu erhöhen; dieselben wurden vom A. Schaaffh. Bank- verein in Cöln zu 190 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1906 übernommen u. an Aktionären 6:1 v. 13.–27./10. 1906 zu 200 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1906 u. ½ Schlussnoten- stempel zum angeboten. Die Kosten der Em. trug die Aber Bank. Agio mit M. 450 000 in R.-F. Neuerdings Erhöh. lt. G.-V. v. 30./9. 1911 um M. 1 000 000 (auf M. 4 500 000) in 1000 St.-Aktien, für 1911/12 zur Hälfte div.-ber., übernommen vom Schaaffh. Bankver. zu 165 % angeboten den alten Aktionären v. 11. 24. 710. 1911 zu 175 0 Agio mit M. 647 500 in R.-F. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 27. 7. 1908, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des A. Schaaffhausenschen Bankvereins zu Cöln oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1913 durch jährl. Auslos. von 2 % des urspr. Anleihebetrages nebst ersp. Zs. im März (erstmals 1913) 1./7. (zuerst 1913); ab 2./1. 1913 verstärkte Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur I. Stelle auf den Immobiliarbesitz nebst Hochofen, Walzwerken, Fabrikeinrichtungen etc. der Ges. Pfandhalter: A. Schaaffhaus. Bankverein, Cöln. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Beschaffung einer zweiten Gaskraftmaschine sowie verschied. die Herstell. verbilligender Neuanlagen innerhalb der jetzigen Betriebe. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.:: Ges.-Kasse; Cöln u. Berlin: A. Schaaffhaus. Bankverein u. dessen Filialen. Kurs in Cöln Ende 1908–1913: 100.50, 102, 101.25, 101, 99.25, 98 %. Zugel. daselbst sämtl. M. 2 000 000,