Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Russische Eisenindustrie Act.-Ges. in Gleiwitz. Gegründet: 7./12. 1900; eingetr. 1./2. 1901. Sitz der Ges. bis 4./11. 1908 in Berlin. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Unter dem 6./7. 1901 erhielt die Ges. durch Kaiserl. Erlass die Zulass. zur Geschäftstätigkeit in Russland. Am 26./6. 1901 kaufte die Ges. mit Wirkung ab 1./7. 1900 die bisher von der Ges. der Metallfabriken B. Hantke betriebenen Draht-, Nägel- u. Kleineisenzeug-Fabriken zu Ekaterinoslaw u. Saratow. Das Werk in Ekaterinoslaw, auf einem gepachteten Grundstücke errichtet, wurde im Laufe des Jahres 1909/10 auf eigenen Grundbesitz in Nischni-Dnjeprowsk bei Ekaterinoslaw, verlegt; Kosten inkl. Grundstück, Neuanlagen, Bauten u. Anschaffungen M. 1 353 255. Zugänge 1910/11–1912/13 M. 270 116, 2, 376 914. Die Fabrik in Saratow steht auf eigenem Grundstück. Absatz 1905/06–1908/09: a) Ekaterinoslaw: 448 458, 469 577, 450 802, 556 747 Pud im Fakturenwert von Rbl. 1 155 517, 1 183 217, 1119 732, 1 234 868; b) Saratow: 354 176, 326 599, 362 419, 442 368 Pud im Fakturenwert von Rbl. 864 274, 797 609, 880 249, 964 367. Versand der Fabriken 1908/09–1912/13 M. 4 750 348, 6 190 558, 8 433 035, 14 007 436, 17 348 238 (seit 1./7. 1911 inkl. Werk Warschau). 1911/13 Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk nach dem System Briede; der Grundstücksankauf hierfür erforderte M. 620 000. Bis ult. Juni 1913 wurden für dieses neue Rohrwalzwerk Nijshnednieprowsk zus. M. 5 323 366 ausgegeben. Mitte 1911 Ankauf der Warschauer Fabrik der Ges. der Metallfabriken B. Hantke in Warschau (S. bei Kap.). Zweck: Erwerb u. Pachtung von Bergwerks-Eigentum, Bergwerks-Gerechtsame u. Kon- zessionen, insbes. in Russland, sowie Betrieb von Bergbau aller Art. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000. Die a. o. G.-V. v. 14./6. 1911 beschloss behufs Erricht. eines Röhrenwalzwerkes in Nijshnednieprowsk Erhöh. des A.-K. um M. 6 500 000 durch Ausgabe von 6500 neuen Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, sowie ferner die Aufnahme einer hypothekarisch sichergestellten mit 5 % ver- Kinslighen u. ab 1917 binnen 25 Jahren zu 103 % rückzahlbaren Anleihe von M. 4 200 000. Die Übernahme der der Ges. der Metallfabriken B. Hantke gehörigen Warschauer Fabrik mit allem Zubehör einschl. der Bestände u. Debit. erfolgte gegen Überlassung von nom. M. 4 200 000 neuen Aktien; M. 1 700 000 entfielen auf die Bestände u. Debit. dieser Fabrik; restl. M. 2 300 000 neue Aktien übernahm ein Konsort. Anleihe: M. 4 200 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 14./6. 1911 (s. bei Kap.). Begeben 1912/13. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div.. vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grund u. Boden inkl. Bahn- u. Gleisanlagen 937 440, Gebäude 1 730 160, Masch. u. Apparate 2 687 040, Inventar 92 880, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate etc. 4 053 563, Kassa 320 165, Wechsel 211 049, Effekten 1992, vorausbez. Steuern u. Versich. 44 924, Patente 1, Neubau Rohrwalzwerk Nijshnednieprowsk 5 323 366, Debit. 4 227 856, Bankguth. 1 858 540. – Passiva: A.-K. 11 000 000, Oblig.-Anleihe 4 200 000, Beamtensparkasse 106 637, R.-F. 249 076 (Rückl. 68 134), Delkr.-Kto 33 786, Talonsteuer-Res. 25 000 (Rückl. 10 000), Kredit. 2 734 963, Akzepte 1 337 140, Restkaufsumme für Werk in Nijshnednieprowsk 149 040, transitor. Summen aus Löhne-, Provis.-, Prämien-Verrechn. 321 172, russ. Gewinnsteuer-Res. 118 800, Div. 1 100 000, Tant. an A.-R. 57 391, Vortrag 65 969. Sa. M. 21 488 979. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. der Zentrale 27 585, russ. Kapitalsteuer 14 256, Verluste bei Kunden 65 180, Abschreib. auf Anlage 506 082, Gewinn 1 420 295. – Kredit: Vortrag 57 601, Ertrag des Gesamtunternehmens nach Abzug aller Betriebs-Unk. 1 842 948, Zs. 132 851. Sa. M. 2 033 400. Dividenden 1900/01–1912/13: 5½, 0, 2, 7, 5, 0, 4, 4, 4, 6, 8, 8, 10 %. Direktion: Vict. Zuckerkandl, Gleiwitz; Ing. Tadeusz Hantke, Stan. Ostrowski, Ekateri- noslaw; Dir. Rob. Brandt, Warschau. 3 Prokuristen: Eugen Johae, Dr. jur. Rud. Freund, Gleiwitz; Max Sperling, Gust. Östereich, Stan. Kmita, Warschau. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Osc. Caro, Hirschberg; Stellv. Bankier James Zutrauen, Paris: Gen.-Dir. H. Wolff-Zitelmann, Geh. Komm.-Rat Fritz von Friedlaender- Fuld, Dr. phil. Walter Rathenau, Bankier Dr. phil. Paul von Schwabach, Berlin; Dir. Wilh. Fischer, Gleiwitz. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Ges., S. Bleichröder. 5 33 0 Harkort sche Bergwerke und chemische Fabriken zu Schwelm und Harkorten Actien-Gesellschaft in Gotha, Betriebsstätten in Haspe, Meggen und Schwelm (Westf.) und Brad (Siebenb.). Centralbureau in Gotha. Gegründet: 16./8. 1872. Zweck: Erwerb von Bergwerken, Betrieb des Bergbaues u. die Gewinnung von Mineralien u. Fossilien jeder Art. Erwerb u. Betrieb chem. Fabriken, insbes. der zu Harkorten beleg. der früheren Firma Harkort's Erben gehör. Schwefelsäurefabrik. Urspr. Sitz der Ges.: Hagen i. W., dann Haspe. 1876 Verlegung nach Schwelm und von da 1888 nach Gotha. –