Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 375 Die Ges. besitzt: a) in Deutschland: Die Chemische Fabrik Haspe. 1872–1876 Selbstbetrieb, von da ab bis 31./12. 1896 verpachtet, am 1./1. 1897 Zurücknahme der chem. Fabrik in Selbstbetrieb. Fabriziert wird: Schwefelsäure, Salzsäure, Sulfat, chemisch reine Salzsäure, Schwefelnatrium, Antichlor, Barytsalze (als Schwefelbaryum, Chlorbaryum, kohlen- saures Baryum [Blanc fixe]). Neuanlagen in Haspe erford. 1909/10–1912/13 M. 213 828, 234 614, 182 388, 2 10 096. Das Gesamtareal in Haspe umfasst 144 714 qm. Die Eisenstein- u. Schwefel- kieszeche Sehwelm. Von 1872 bis 1891 umfangreicher Betrieb zur Gewinnung von Eisen- stein u. Schwefelkies. Wegen Erschöpfung des Lagers wurde der Betrieb daselbst 1891 eingestellt. 1896 wurde im westlichen Feldesteil wieder ein kleiner Betrieb auf Eisenstein eröffnet sowie eine Dampfziegelei in Betrieb genommen. Schwerspatgrube Meggen. Diese wurde 1908 zum Gesamtpreise von M. 297 000 erworben Die Ges. besitzt ferner: Verschiedene Braunkohlenfelder im Nassauischen u. Berechtig. auf Braunsteingewinnung; ferner verschiedene durch Mutungen u. Verleihungen erworbene Berechtsame auf Mangan-, Eisen- u. Schwefelerz, sowie auf Braunkohlen in der Provinz Hessen; 1906/07 angestellte Bohrungen haben ein Braunkohlenflöz von 2–5 m Mächtigkeit ergeben. b) Besitz in Siebenbürgen: Die Ges. erwarb zufolge G.-V.-B. vom 29./8. 1884 sämt- liche Kuxe des Goldbergwerks „Rudaer Zwölf Apostel-Gewerkschaft“ zu Bräd u. Krystyor in Siebenbürgen für fl. 1 200 000 = M. 1 980 000, ferner zufolge G.-V.-B. vom 17./6. 1889 von der Zdraholczer St. Johann Evangelist-Gewerkschaft deren St. Johann Evangelist Gold- bergwerk Grube Valeamori zu Krystyor in Siebenbürgen zur Grösse von 486 652 qm nebst einem Pochwerk, Beamten- und Arbeiterwohnungen etc. für fl. 510 000 = M. 850 000 ab 15./7. 1889, ferner zufolge G.-V.-B. v. 27./9. 1898 das Goldbergwerk Muszari bei Ruda für M. 2 419 420 nebst hierzu gehörigen Braunkohlengruben bei Körösbanya u. Czebe, endlich im Jahre 1902/1903 die sämtl. Kuxe der an Ruda angrenzenden Gewerkschaft Kristyor mit einer Feldesberechtsame von 2 610 000 qm für den billigen Preis von M. 75 000. 1898 wurde ein neues Central-Pochwerk in Gurabarza in Betrieb gesetzt. Die Beteilig. mit 50 % an dem Goldbergwerk Füzesd-Magura im Jahre 1889 hat nur Zubussen erfordert; der Unter- suchungsbetrieb ist daselbst im März 1899 eingestellt u. die Ges. in Liquidation getreten. Das Grubenfeld der Braunkohlengrube Czebe wurde 1907/08 durch Verleihungen um 131 132 qm u. 1909/10 um 90 253 qm vermehrt. Auch 1913 erfolgte der Ankauf mark- scheidender Grubenfelder. Die neue Grubenbahn in Czebe erforderte 1906/08 ca. M. 190 000. Förderung 1906/07–1912/13: 10 354, 11 057, 13 983, 13 388, 10 916, 11 956, 18 504 t. Die Zugänge auf die Anlagen in Siebenbürgen erforderten 1910/11 ca. M. 500 000 einschl. Überträge aus 1909/10; 1911/12: M. 372 441; 1912/13: M. 1 006 548. Auf Grube Muszari 1902/03 eine bes. Abschreib. von M. 2 131 883 vorgenommen, wozu der Reingewinn pro 1902/1903 mit M. 526 445 abzügl. der vertragsm. Tant. des Vorst. von M. 11 313, also mit M. 515 132 verwendet wurde u. die mit M. 1 616 751 verbleib. Unterbilanz aus dem R.-F. Deckung fand. Den Hauptschwerpunkt für die Ges. bilden die vorgenannten Goldbergwerke in Sieben- bürgen. Goldproduktion in Ruda, Valeamori u. Muszari: 1897/98–1912/13: 786 582. 877 143, 1 138 255, 1 198 019, 1 167 033, 1 427 817, 1 654 695, 1 721 731, 1 880 306, 1 713 670, 1 824 586, 1 579 916, 1 575 204, 1 694 894, 2 002 350, 1 876 891 g; Erlös 1909/10–1912/13: K 3 618 074, 4 372 668, 5 100 816, 5 018 496. Kapital: M. 8 400 000 in 4764 konv. St.-Prior.-Aktien à M. 600 (Nr. 1 – 4764) und 4618 neuen St.-Prior.-Aktien à M. 1200 (Nr. 4765–9382). Alle Aktien sind gleichber. Urspr. M. 6 000 000, 1886 auf M. 3 999 600 herabgesetzt, erhöht 1889 u. 1890 auf M. 7 680 000, reduziert 1895 auf M. 7 042 800, neuerdings erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1898 um M. 2 958 000 (auf M. 10 000 800) in 2645 St.-Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1898; hiervon angeboten M. 1 761 600 am 10.–24./10. 1898 den alten Aktionären zu 143 %. Die G.-V. v. 23./5. 1903 beschloss den Ankauf und die Einziehung von Aktien um bis M. 1 000 800 (also Reduzierung des A.-K. auf M. 9 000 000) aus den flüssigen Mitteln der Ges. Der Ankauf der Aktien erfolgte zu M. 921 252.55 = 92.05 % ohne Zs. Auf Grund der G.-V. v. 22./12. 1903 wurden weitere der M. 600 000 zu M. 550 806 = 91.80 % angekauft, sodass M. 8 400 000 A.-K. verblieben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., vertragsm. Tant. an Vorst., sodann 4 % Div., vom werbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen, auf Gen.- Unk. zu verbuchenden Vergütung von M. 20 000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Chem. Fabrik Haspe: Grundstücke 229 631, Wohn- gebäude 165 400, Fabrikanlage 1 193 225, Säuretransportwagen u. Emballagen 18 552, Fabrikate- Bestände 29 093, Material.-Bestände 88 792; Schwerspatgruben bei Meggen: Schwerspat- grundstücke 273 063, Masch. u. Geräte 8000, Vorräte u. Material. 1654; Grube u. Anlagen bei Schwelm: Gruben u. Grundstücke 60 347, Wohngebäude 35 000, Fabrik 28 000, Ringofen- anlage 42 000, Inventar 900, Material. 378, Ziegelsteine 13 146; Grubenbesitz in Siebenbürgen: Erzgruben 3 490 480, Kohlengruben 106 839, Grundbesitz 74 639, Forstbesitz 42 785, Gut Lunkoj 60 777, Wohngebäude 309 760, Fabrikgebäude 253 439, Masch. u. Apparate 276 195, elektr. Anlagen 185 838, Drahtseilbahn 19 079, Grubenbahn Gurabarza-Brad 99 629, Kläranlage Gurabarza 142 329, Vorzerkleinerungsanlage Barza 118 158, Mobil. u. Utensil. 82 799, Material. 374 305, Erz- u. Schliche-Lager 7350; allgem. Konten: Grundstücke u. Gebäude Gotha 53 000,