392 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. München; M. 10 000 an der Schles. Metall-Ges. m. b. H., Berlin; an der Kohlenproduzenten- Vereinigung Georg von Giesches Erben G. m. b. H., welche ein gewinnloses Wohl- fahrtsunternehmen ist; M. 2000 an der Deutschen Volksbank, Kattowitz, mit M. 80 000 an der Montan-Cement-Ges. m. b. H., Schloss Zabrze. Die Gesellschaft hat ab 1./10. 1910 auf die Dauer von 5 Jahren den kommissionsweisen Verkauf ihrer Kohlen- Produktion der Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, in Gemeinschaft mit der Firma Wulff & Co., G. m. b. H., Berlin, übertragen. Am Gewinne der Firma Wulff & Co. aus dieser Gemeinschaft ist die Ges. zur Hälfte beteiligt. Diese Gewinnbeteiligung ist mit einem jähr- lichen Mindestbetrag gewährleistet. Die Zugänge auf Anlage-Kti betrugen 1906/07 M. 9 470 424, hiervon entfallen ca. M. 3 600 000 auf Hütten- u. Bergwerke u. M. 5 172 662 auf Landgüter (Gut Brynow etc.). Zugänge 1907/08 M. 3 064 147, 1908/09: M. 14 837 614, wovon M. 10 121 834 auf 499 Kuxe der Oheim-Grube. Zugänge 1909/10–1912/13: M. 4 334 006, 7 616 569, 4 965 170, 6 984 200, hier- von entfallen M. 71 126 auf Zinkerzbergwerke, M. 563 047 auf Hütten, Röstanstalten, Walz- werke etc., M. 6 209 620 auf Steinkohlenbergwerke, M. 31 388 auf Landgüter, M. 19 450 auf Hauptverwalt. u. M. 89 568 auf Beteilig. Die Landgüter umfassen das 268 ha grosse Rittergut Michalkowitz und die mit Erwerbs- recht gepachtete, 352 ha 65 ar grosse Domäne Bittkow, sowie das 1906 erworbene Gut Brynow (578 ha 50 a 23 qm gross), unter welchem die Oheimgrube baut. An landwirtschaftl. Erträgnissen haben nach Absetzung d. Betriebskosten. 1905/06–1912/13 Michalkowitz u. Bittkow M. 64 198, 103 826, 92 172, 51 175, 40 310, 70 038, 48 556, 63 615 erbracht. Der Übernahme- wert des Ritterguts Michalkowitz hat M. 1 065 818 u. der Gesamtpachtwert der Domäne Bittkow M. 1 445 653 betragen. Die Landgüter haben für die Ges. eine ihre landwirtschaftl. Ertragswerte übersteig. Bedeutung, weil sie sie der Verpflicht. zum Ersatze von Bergschäden überheben. Zinkvorkommen. Von Anteilen an Bergwerken im Betriebe gehören der Ges. 75 von 100 Kuxen der Gew. neuen Rechts des Zinkerzbergwerks Brzosowitz u. 61 von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zink- und Schwefelerzbergwerks Konsolidierte Maria. Die Ges. hat ferner 84 % von 122 Kuxen der Gew. alten Rechts des Zinkerzbergwerks Neue Helene von dem Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen auf 50 Jahre mit Erwerbsrecht zur Nutzung, Ausbeutung u. Ausübung aller Rechte des Eigentümers gepachtet, und den Pachtzins für die gesamte Zeitdauer im Voraus entrichtet. Das jederzeit ausübbare Erwerbsrecht sieht einen Kaufpreis von M. 1000 bei Ausschluss eines Rechts auf Rückforderung der im Voraus entrichteten Pachtzinsen vor. Das Zinkerzbergwerk Brzosowitz fördert aus dem 835 418,72 qin grossen Grubenfelde Zinkblende, Galmei, Bleiglanz u. beschränkt Schwefelkies. Die Bleierze sind gegen Erstattung der Gewinnungs- und Förderungskosten an den Fiskus ab. zuführen. Der Abbau beutet ein Erzlager von durchschnittlich 4,5 m Mächtigkeit aus. Die Förderung hat im Geschäftsj. 1908 09–1912/13 136 824, 150 744, 188 269, 190 061, 177 395 t erbracht; Belegschaft ca. 1000 Kö0fe. Die Tagesanlagen befinden sich auf einem 600 Morgen grossen Gelände des Ritferguts Brzosowitz, welches 1898 auf die Dauer von 20 Jahren fest mit einem sich stets von 5 zu 5 Jahren erneuernden Optionsrecht gepachtet ist. Die Tagesanlagen sind erst vor einigen Jahren ausgebaut worden; die Erzaufbereitung ist kürzlich im interesse eines höheren Metallausbringens u. einer Ersparnis an Anbeitskräften einem gründlichen Umbau unterworfen worden. Im Geschäftsjahr 1908/09–1912/13 als Ausbeuten an die Gewerken M. 2 930 000, 3 240 000, 4 780 000, 5540, 4 908 000 gezahlt. Das Zinkerzbergwerk Neue Helene lieet im Kreise Beuthen, markscheidet im Süden mit der Brzosowitzgrube, mit der sie auch gemeinschaftliche Betriebs- leiter u. Betriebsbeamte hat, und umfasst ein Grubenfeld von 1 672 946 qm, aus welchem sie Galmei, Zink- blende, Bleiglanz und beschränkt Schwefelkies fördert. An Abgängen aus der Erzaufbereitung früherer Jahre sind einige hunderttausend t Haldenbestände (über 600 000 cbm) vorhanden, welche metallisches Zink bis zu 10 % enthalten; mit deren Verwertung ist 1913 durch Verwaschen begonnen worden. Die Bleiere müssen an die regalberechtigte fiskalische Friedrichsgrube gegen Erstattung der Gewinnungs- u. Förderungskosten abge- führt werden. Die Grube hat im Geschäftsjahr 1908/09–1912 13 238 100, 235 730, 235 013, 208 654, 196 261 t Zinkerze gefördert. Die älteren Tagesanlagen sind durch eine moderne Blendeaufbereitungsanstalt ergänzt worden. Im Geschäftsjahr 1908/09–1912/13 wurden Rohgewinne von M. 2 443 018, 3 705 235. 4 187 511. 3 206 081, 3 813 532 erzielt. Hiervon kamen insgesamt M. 1 612 000, 3 267 000, 3 931 089. 3 025 874, 3 620 595 an die Gewerken zur Ausschütt., während der Rest zur Bestreit. der Ausgaben für Neuanlagen verwendet wurde. Konsolidierte Maria ist ein Werk untergeordneter Bedeutung. Die gewonnenen Erze werden an die Gewerken in Natur verteilt (1911/12 u. 1912/13 erhielt die Ges. 1684 bezw. 1573 t Galmei als Anteil). Das mit der Neue Helene-Grube markscheidende Zinkerz- u. Schwefelkiesbergwerk Kleine Helene, welches sich im Alleinbesitz der Ges. befindet, wiredl gegen einen an die Ges. zu zahlenden Pachtzins von der Gewerkschaft Neue Helene abgebaut. 1908/09 –1912/13 wurden aus dem nur 7330 qm grossen felde der Kleine Helene-Grube 9391, 8845, 4718, 3992, 596 t Zinkerze gefördert. An fristenden Zinkerzbergwerken in Oberschlesien gehören der Ges. zwei unbedentende Grubenfelder u. sämtl. Kuxe einer Gew. neuen Rechts, sowie eine mehr oder weniger grosse Anzahl von Kuxen an Gewerkschaften teils alten, teils neuen Rechts von acht wenig bedeutenden Zinkerz- u. Bleierzfeldern. Die Hohenlohe-Zinkhütten, die Hohenlobe-Blen deröstanstalt, das Hohenlohe Zinkwalz- werk u. deren Hilfsanlagen, insbesondere die Gruben- u. Hüttenschmieden steben auf Grundstücken, die der Ges. als Eigentümerin gehören. Ausserdem gehört der Ges. die erst vor einigen Jahren in Siemiano- witz auf einem eigenen Grundstücke errichtete Blende-Röstanstalt u. Schwefelsäurecfabrik Schellerhütte. Dieselbe erfuhr 1909/1910 eine wesentliche Erweiterung. Der Ges. gehört ferner das in Michalkowilz belegene Zinkpresswerk Theresia-Hütte. Ferner befindet sich im Pachtbesitz der Ges die den Gräflich Schaff- gotsch'schen Werken G. m. b. H. gehörige Godulla-Zinkhütte nebst Blenderöstaustalt, Chamottefabrik u. Schmiedewerkstatt; der Pachtvertrag läuft bis zum 1.10. 1920. Bei der Hohenlohe-Zinkhüttenanlage erfolgte 1909/1910 der Bau einer neuen Destillationshalle, welche mit 6 Siemens-Öfen zu je 240 Muffeln u. 2 Temperöfen ausgestattet ist. Die Hütten sind auch mit den erforderl, Fabrikationseinricht. für die Herstell. von Muffeln u. Vorlagen, mit Chamottefabriken, Zinkraffinieröfen, u. die Hohenlohe-Zinkhütte ausserdem noch mit 1 Blei- raffinierofen u. 2 Knadmiumöfen versehen. Auf der Hohenlohe-Zinkhütte u. auf der Godulla Zinkhütte befinden sich noch je eine Zinkstaubsiederei. Produktion der Zinkhütten siehe oben. Auf den drei Blendröstanstalten wurden 1909/10–1912/13 zus. 72 608, 74 514, 82 538, 85 608 t geröstete Blende produziert. Steinkohlenvorkommen: Bergwerke im Betriebe u. Ant ile an solchen. Das Steinkohlenbergwerk Max mit Jung Anna Südfeld u. Graf Gleichen im Kreise Kattowitz (Berechtsame 4 971 783 qm). hat ausser einem Wetterschacht 3 Förderschächte. Die Förder. betrug in 190506–1912/13 671 735, 720 331, 750 840, 749 845, 747 293, 756 167, 806 912, 879 494 t. Das Steinkohlenbergwerk Konsolidierte Georg (Berechtsame 3 168 918 qm), hatte 1905/06–1912/13 eine Förderung von 353 656, 365 119, 399 440, 371 293, 396 906, 397 318, 382 604, 410 162 t. Von dem Steinkohlenbergwerk Oheim bei Kattowitz erwarb die Ges. urspr. nur 501 von den vorhandenen 1000 Kuxen, doch hat sie im Laufe des Geschäftsjahres 1908/10 die übrigen 499 Kuxen gekauft. zu einem Preis, der dem auf M. 7 000 000 festgesetzten Gestehungspreise für die 501 Kuxen entsprach. Die Oheimgrube weist bei einer Feldesgrösse von 5 669 564 qm 9 abbauwürdige Flöze von insgesamt 29,4 m Mächtigkeit an Kohle auf. Zurzeit besitzt sie 3 Schächte (Hohen- lohe, Kramsta- u. den Wetter-Schacht), die bis zur ersten Tiefbausohle bei 300 m Teufe niedergebracht sind.