Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 393 Der Kramstaschacht wird weiter abgeteuft u. stand Mitte 1913 bei 651 m Feufe. 1905/06–1912/13 wurden 187 527, 291 279, 404 504, 452 199, 483 197, 571 152, 562 777, 646 227 t gefördert. Die Brikettfabrik produzierte 1912/13 34 110 t Briketts. Für die Arb. dieser Grube hat die Ges. in der Stadt Kattowitz eine aus 72 Wohnungen besteh. Kolonie, ferner in der Gemeinde Brynow 2 Schlafhäuser für zus. 450 Arb. errichtet. Im J. 1912/13 11 Arbeiter- Wohnhäuser mit 283 Wohnungen errichtet. Die Konsolidierte Hohenlohegrube mit 4 801 755 qm Grubenfeld, die auf 50 J. gepachtet wurde, mit dem Rechte, nach erfolgter Allodifizier. die Grube für M. 1000 zu erwerben. Die Förder. betrug in 1905/06–1912/13 566 261, 540 796, 511 969, 480 179, 478 432, 478 326, 347 839, 224 969 t. Die Konsol. Fanny- u. Chasseegrube förderte 1907/08–1912/13: 45 319, 51 706, 54 171, 54 389, 52 226, 59 853 t; sie hat ein Grubenfeld von 717 361 qm Grösse. Der Ges. gehören unter den fristenden Kohlenfeldern auch sämtl. Kuxe der Gew. neuen Rechts des fristenden Steinkohlenbergwerks Neue Reserve, welches in einer Feldesgrösse von 4 336 040 am mit dem Grubenfeld von Oheim markscheidet u. es nach Süden fortsetzt. Unter Berücksichtig. der zurzeit in der Oheimgrube bekannten Flöze ist der Kohleninhalt nach vorsichtiger Berechnung zu 127 500 000 t ermittelt. Verpachtete Bergwerke. Die Ges. ist ferner eingetragene Eigentümerin der Stein- kohlenbergwerke Eustachius u. Bronislawa I, welche zus. einen Flächenkomplex v. 1 668 253 qm umfassen. Der Gesamtkohlenvorrat in dem bis jetzt aufgeschlossenen Feldesteile wurde mit Ende März 1912 auf 4 807 800 t geschätzt. Ein 467 000 qm grosser Teil der Lagerstätten in den Grubenfeldern ist an den Königl. Preuss. Bergfiskus bis 1./8. 1917 verpachtet. Im eigenen Betrieb baut die Ges. z. Z. die Grubenfelder nicht ab. Die Pachteinnahmen haben in den Geschäftsjahren 1908/09–1912/13 nach Abzug der Unk. M. 138 087, 170 571, 127 507, 124 663, 111 203 betragen. Bergwerke in Fristen u. Anteile an solchen. Die Ges. ist ferner eingetragene Eigentümerin von 4 unverritzten, von ihr nicht betriebenen Steinkohlenfeldern von zus. rund 2 600 000 qm Grösse; ferner gehören ihr sämtliche Kuxe von 24 Gew. neuen Rechts von fristenden Steinkohlenfeldern mit einer Feldesgrösse von zus. rund 45 000 000 qm, deren an- stehender Kohlenvorrat auf mind. 750 000 000 t meist verkokbarer Kohlen veranschlagt ist. Diese Felder liegen grösstenteils im Gleiwitzer Revier. Ein Teil der Oberfläche von diesen Feldern ist für die demnächst zu errichtende Neuanlage erworben. Ferner ist die Ges. Eigentümerin von verschiedenen Anteilen an teils beweglichen, teils unbeweglichen Kuxen von 5 Steinkohlenfeldern. Die Inbetriebsetzung des Grubenfeldes bei Gleiwitz ist 1912 durch das Abteufen einer Doppelschachtanlage (Oehringengrube) in Angriff genommen worden. Die Fertigstellung soll bis Herbst 1915 erfolgen. Das Kohlengebirge wird bei 300 m Teufe erreicht. Es ist beabsichtigt noch einen dritten Schacht niederzubringen. Dieses Feld enthält bei vorsichtiger Berechnung über 300 000 000 t verkokbare Kohlen. Die Ges. will hier eine dem Kohlenreichtum entsprechende grosse Anlage mit Kokereien, Nebenprodukten- abriken u. modernster Gasverwertung schaffen. Sonstige Mineralvorkommen. Die Ges. besitzt ferner an unverritzten Grubenfeldern ein Schwefelerzfeld, 2 Braunkohlenfelder, von denen das Feld Leopard neuerdings verpachtet worden ist, 2 Solquellenfelder, sowie sämtliche bewegl. Kuxe eines Bleierzfeldes u. die Hälfte der unbeweglichen Kuxe eines dritten Braunkohlenfeldes. Im Interesse einer ausreichenden Versorgung der Hütten mit Zinkblende hat die Ges. die sämtl. Aktien der beiden norwegischen A.-G. Hadelands-Bergwerk u. Norge und damit das diesen Ges. gehörige Bergwerkseigentum sowie die ihnen verliehenen Schürfrechte bei Grua u. Hakedal, nahe bei Christiania in Norwegen, erworben. Das A.-K. beider Ges. betrug bislang je 1 000 800 norweg. Kr. u. ist 1911 bei Hadelands-Bergwerk auf Kr. 2 403 000 u. bei Norge auf Kr. 1 746 000 erhöht worden. Da die Zinkerze dieser norwegischen Gruben sich als weniger metallhaltig u. schwieriger aufbereitbar erwiesen, als aus den beim Erwerb bekanntgegebenen Analysen u. Berichten angenommen werden konnte, u. weil für die Auf- bereitung der Erze die errichteten Anlagen u. sonst bekannten Aufbereitungsmethoden ver- sagten, wird der Betrieb bis auf weiteres nur in beschränktem Umfange fortgeführt, bis für dieses Erz geeignete Aufbereitungs- u. Verhüttungsmethoden gefunden sein werden. Kapital: M. 80 000 000 in 80 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 40 000 000, ausgegeben zu 110 %, wodurch eine Reserve von ca. M. 4 000 000 geschaffen wurde. Die G.-V. v. 29./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 8 000 000 in 8000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1909. Für die gekauften restlichen 499 Kuxe der Oheimgrube und für in Norwegen erworbene Zinkerzbergwerke waren M. 12 000 000 erforderlich. Deshalb wurde die Ausgabe v. M. 8 000 000 dieser neuen Aktien zu 160 % beschlossen, von denen M. 4000 000 im Verhältnis 10 zu 1 den alten Aktionären v. 7.–23./7. 1910 zu 160 % angeboten wurden u. die restl. M. 4 000 000 zur teilweisen Verrechnung mit den ersten Besitzern der Oheimkuxe u. als Entgelt für das Syndikat zu ver- wenden waren, welches einen Vorschuss z. Erwerb der Oheimkuxe provisionsfrei gegeben und die neue Kapitalsvermehrung spesenfrei durchführt hat. Aufgeld mit M. 8 413 600 im R.-F. Der das urspr. A.-K. von M. 40 000 000 übersteigende Wert des Unternehmens wurde in einer jährl. Rente von ca. M. 3 000 000 abgegolten. Um die jährl. Rente war somit der Reingewinn der Ges. zu kürzen, bevor auf die Aktien eine Div. verteilt werden konnte. Die a. o. G.-V. v. 16./9. 1910 beschloss weitere Erhöh. d. A.-K. um M. 32 000 000 (also auf M. 80 000 000) in 32 000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1910. Diese Erhöhung erfolgte unter Ausschluss des gesetzl. Bezugsrechts der Aktionäre zwecks Ablösung der Seiner Durchlaucht dem Fürsten Christian Kräft zu Hohenlohe-Oehringen nach seinem Vertrage mit der Ges. v. 27./5. 1905 zustehenden Jahresrente von M. 3 000 000. Die Ablös. der Rente erfolgte per 1./10. 1910 derart, dass die Quartalszahlung an den Fürsten zum letzten Male am 30./9. 1910 geleistet wurde. Für die Ablös. der Rente erhielt der Fürst die neu auszugebenden M. 32 000 000 ab 1./4. 1910 div.-ber. Hohenlohe-Aktien, auf welche der Fürst die Stückzinsen für die Zeit v. 1./4. bis 30./9. 1910 mit 4 % = M. 640 000 der Ges. vergütete. Die Kosten der Kap.-Erhöhung