Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 407 sich der Gesamtverlust auf M. 808 227 stellt. Er wurde gedeckt mit M. 55 077 aus der Res. und mit M. 753 150 durch den Erlös für die ausgegebenen Genussscheine (s. unten). Die Gewinne für 1908/09–1911/12 wurden durch Zahlung von Zinsen an Genussscheine u. Tilg. derselben absorbiert. Laut G.-V. v. 21./1. 1912 erfolgte die Übernahme des Bergischen Gruben- u. Hütten- Vereins in Hochdahl b. Düsseldorf. Derselbe betrieb Eisensteinbergbau u. Roheisenprod. Die Anlagen umfassen das Hüttenetabliss. Hochdahl mit einem grösseren u. einem kleineren Hochofen, ferner grösseren Grundbesitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohnhäuser für Angestellte u. Arb., Eisenbahn u. sonst. Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Berechtsame auf Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl u. grössere Beteilig. an gewerkschaftl. Spat- eisensteingruben im Siegerlande bei Olpe, die aber sämtl. still liegen. Das Lübecker Werk erwarb durch die mit der Angliederung Hochdahls verbundene Vermehrung seiner Roheisenquote um 50 000 t eine Reihe bedeutsamer direkter u. indirekter Vorteile. Der Betrieb in Hochdahl wurde nach Aufarbeitung der Erzbestände u. Erledigung der Roh- materialienschlüsse im Mai 1912 eingestellt u. die Hüttenanlage auf Abbruch verkauft. Gleichzeitig wurde mit der Realisierung des ca. 130 ha betragenden Grundbesitzes begonnen, von dem bereits ein Teil, ca. 70 ha, verkauft worden ist. Die Realisierung des restl. Hoch- dahler Besitzes dürfte in 1–2 Jahren erfolgt sein. Durch die Erweiterung der Koksofenanlage hat die Ges. es ermöglichen können, einen zehnjährigen Leuchtgaslieferungsvertrag mit dem Staat Lübeck abzuschliessen, auf Grund dessen sie vom vom Okt. 1912 ab ein binnen weniger Jahre auf mindestens 18 000 cbm steigendes Tagesquantum reicher Koksofengase nutzbringend absetzt. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. vom 15./11. 1906 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) durch Ausgabe von 2000 Aktien, die unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu 105 % einschl. Stempel begeben wurden; bis 30./6. 1907 davon das Agio u. 25 %, seit 1908 voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 20./1. 1912 genehmigte 1. den mit der Akt.-Ges. Bergischer Gruben- u. Hüttenverein in Hostg abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als ganzes auf Grund der Bilanz vom 1./7. 1911 unter Ausschluss der Liquid. auf die Lübecker Ges. überträgt u. die Aktionäre des Bergischen Gruben- u. Hüttenverein (A.-K. nom. M. 1 358 400) gegen je nom. M. 1200 ihrer Aktien mit Div.-Schein ab 1./7. 1911 je nom. M. 1000 neue Aktien des Hochofenwerk Lübeck mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 erhalten. 2. Erhöhung des A.-K. von nom. M. 6 000 000, um nom. M. 1 132 000 auf nom. M. 7 132 000 durch Ausgabe von 1132 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911. 3. Weitere Erhöh. des A.-K. um nom. M. 1 368 000 auf nom. M. 8 500 000 durch Ausgabe von 1368 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Commerzbank in Lübeck, ange- boten den bisher. Aktionären v. 20.–29./2. 1912 zu pari, eingez. 25 % beim Bezuge, dann je 25 % ult. März, April u. Mai 1912. Der Erlös dieser Emiss. von M. 1 368 000 diente zum Bau eines 3. Hochofens u. einer Zementfabrik. (Genussscheine: 5211 Stück = M. 781 650. Die a. o. G.-V. v. 30./6. 1908 beschloss bis zu 6000 Ge- nussscheine à M. 150 auszugeben, wovon am 30./6. 1908 seitens der Aktionäre 5021 Stück gezeichnet u. bezogen wurden, wodurch der Ges. M. 753 150 neue Mittel zuflossen. Nach dem 1./7. 1908 sind noch 190 Stück à M. 150 = M. 28 500 bezogen worden. Die Genussscheine lauteten auf Namen u. waren durch Indossament übertragbar. Dieselben wurden ab 1./7. 1908 mit 5 % jährlich nach Massgabe der folg. Bestimmungen verzinst u. eingelöst: Die Verzinsung erfolgte aus dem Reingewinn. Der nach Zahlung der Zinsen der Genussscheine verbleibende Reingewinn eines jeden Jahres wurde zur Einlös. von Genussscheinen verwendet. Die Einlös. erfolgte auf Grund einer Auslosung zu je M. 160. Der Ges. blieb das Recht vorbehalten, die Genussscheine jederzeit sämtlich oder zum Teil mit M. 170 zuzüglich etwa rückständ. Zs. der abgelaufenen Geschäftsjahre einzulösen. Im J. 1911 wurden 1211 Genussscheine u. 1912 2000 Stück à M. 160 getilgt, so dass noch 2000 Stück ausstanden, die aus dem Gewinn 1912/13 mit je M. 160 Tilg. fanden.) Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 103 %. Stücke à M. 1000 auf Inhaber lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1912 bis spät. 1933 durch jährl. Auslos. im April-–Mai auf 1./7. (zuerst 1912); ab 1912 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Zwei Sicherungs- Hypotheken im gleichen Range zur I. Stelle auf Fabriksgebäude nebst allen Anlagen. Noch in Umlauf Ende Juni 1913: M. 2 913 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst.: Ges.- Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Lübeck: Commerz-Bank. Kurs Ende 1912–1913: 99, 98 %. Eingeführt in Berlin am 30./12. 1911 zu 100 %. Hypotheken: M. 225 000 zu 4 % auf Arb-Kolonie. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Bis zur vollständigen Einlös. der Genussscheine im J. 1913 galt folgendes: 5 % z. R.-F., der Überschuss diente ab 1./7. 1908 zur Verzinsung der Genussscheine mit 5 % event. mit Nachzahl. Verpflichtung, der verbleibende Reingewinn diente zur Einlös. 3 Genussscheine mit je M. 160. Vor Einlös. sämtl. Genussscheine durfte eine Div. an die Aktien nicht gezahlt werden. Nach Einlös. sämtl. Genussscheine, also ab 1./7. 1913, erhalten die Aktionäre nach Dotierung des gesetzl. R.-F. und nach etwaigen Einlagen in Spez. R.-F. und Gewinnvorträge eine Div. bis zu 4 %, sowie von dem Rest des Überschusses nach Abzug der Tant. für A.-R. eine Super-Div. nach G.-V.-B. Die Mitgl. des A.-R. erhalten eine Tant.