426 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: A) in Bayern: 1. Die Maxhütte bei Haidhof (Oberpfalz) mit Martinstahlwerk, Stabeisen- u. Feinblechwalzwerken; 2. das Eisenwerk Fronberg bei Schwandorf (Oberpfalz); 3. die Gruben „Karoline, Klenze, Etzmanns- berg u. Frommé' bei Sulzbach, „Leoni u. Maffei“ bei Auerbach (Oberpfalz), ferner Gruben- felder in der Oberpfalz u. in Oberfranken; 4. Hochofenanlage mit 4 Hochöfen, Thomasstahl- werk u. Walzwerk in Rosenberg (Oberpfalz); 5. das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg; B) in Thüringen; 1. die Eisensteingruben in Schmiedefeld, Eisenberg, Könitz, Lobenstein u. Ilmenau; 2. die Hochofenanlage mit Schlackenziegelei in Unterwellenborn; C) in Sachsen: das König Albert-Werk bei Zwickau mit Thomasstahlwerk u. Walzwerk; P) in Preussen: 1. die Eisensteinbergwerke bei Kamsdorf u. Schleusingen; 2. das Kalkwerk Opitz bei Pössneck; 3. die Kohlenzeche Maximilian bei Hamm in Westfalen. (Siehe unten) 1906 wurde eine allg. Betriebs-Res. bzw. ein Amort.-F. geschaffen, dem der Mehrbetrag der Abschreib. auf die Anlagen über die regelmässigen Abzugsquoten aus dem Gewinn hinaus überwiesen wird. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern zu erwerben. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder geschieht durch Errichtung einer Doppelschachtanlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, u. daran anschliessend wird eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen. Schacht I hat 785 m Teufe. Der Ausbau litt 1904 unter einem grossen, im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, sodass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. Auf der ersten 670 m Sohle erreichte der südliche Hauptquerschlag bis Ende des Geschäftsjahres 1911/12 eine Gesamtlange von 700 m; auf der zweiten 765 m Sohle wurde der südliche Hauptquerschlag auf eine Gesamtlänge von 700 m aufgefahren. Die Lagerung u. die Qualität der Kohle ist eine sehr gute u. beträgt die Gesamtmächtigkeit der bis Jahresschluss auf der ersten Sohle durchfahrenen Flöze 21.15 m und auf der zweiten Sohle 33.3 m Kohle. In Schacht II wurden 1912/13 nach Fertigstellung der zu Ende des Geschäftsj. 1911/12 im Einbau begriffenen Cuvelage die Abteufarbeiten fortgesetzt u. wurde nach Einbau der letzten Cuvelage Mitte Aug. 1912 der Abschluss der Wasser bewirkt. Im Nov. 1912 erfolgte der Durchschlag mit der ersten (670 m) Sohle u. Mitte Dez. mit der zweiten (765/m) Sohle des Schachtes I. Die Förderung in Schacht II wurde anfangs März 1913 aufgenommen u. diejenige in Schacht I eingestellt, um nach vollendeter Dichtung des Tubbingsausbaus den Schacht I zur definitiven Förderung herzurichten, so dass derselbe zugleich mit der Fertig- stellung der Förder-, Verlade- u. Aufbereitungsanlagen über Tage zu Ende des J. 1913 endgültig in Betrieb genommen werden kann. Zu einer umfass. Aufschliess. des Grubenfeldes wurde durch lebhafte Aus- u. Vorrichtungsarbeiten geschritten; bis zum Schlusse des Betriebsj. 1912/13 waren insges. 1497 m Richtstrecken u. 2207 m Querschläge aufgefahren. Die Förderung betrug 1912/13 insges. 18 153 t u. ist Mitte 1913 die tägliche Förder. auf nahezu 350 t gestiegen; falls keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten auftreten, soll die Förderung bis Anfang des J. 1914 auf ca. 1000 t pro Tag gesteigert werden. Die 5,2 km lange An- schlussbahn an die Station Rhynern wurde im Dez. 1912 in Betrieb genommen. Die noch notwendigen Tagesanlagen sind in Auftrag gegeben bezw. in Angriff genommen u. zwar von grösseren Objekten folgende: Sieberei u. Wäsche, Kokerei für 350 000 t Jahresleistung, Teer-, Ammoniak- u. Benzolfabrik, Waschkaue für 3500 Arbeiter nebst Magazin- u. Bureau- gebäude. Die Arbeiterkolonie wurde durch den Bau von 50 Häusern für 200 Wohnungen erweitert, so dass z. Z. 13 Wohnungen für Beamte u. 500 Wohnungen für Arb. vorhanden sind. Im Betriebsj. 1913/14 werden die Ausgaben infolge der erwähnten vielen u. grossen Neuanlagen u. der in Aussicht genommenen Grundstücksankäufe für Koloniezwecke erhebl. höher sein wie im vergangenen Betriebsjahr; dieselben werden auf ca. M. 8 250 000 veran- schlagt (siehe auch unten). Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1912/13 verausgabt: a) in Preussen für die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm, für die Eisensteinbergwerke u. das Kalkwerk Oepitz bei Pössneck M. 3 850 078, b) in Thüringen für die Eisensteinbergwerke u. die Hochofen- anlage nebst Schlackenziegelei in Unterwellenborn M. 64 335, c) in Sachsen für das „König Albert-Werk“ bei Zwickau M. 90 282, d) in Bayern für die Oberpfälzer Gruben, Hochöfen-, Stahl- u. Walzwerke in Rosenberg, das Kalkwerk in Lengenfeld bei Amberg, Eisengiesserei Fronberg, Martin- u. Walzwerke in Maxhütte-Haidhof M. 2 643 655, zus. M. 6 648 352. Für die nächsten 2 Jahre sind folgende Neuanlagen in Aussicht genommen: Aufschlussarbeiten in den bayerischen u. thüring. Gruben; Errichtung eines neuen Winderhitzapparates nebst Kamin auf dem Unterwellenborner Hochofenwerk; Anschaffung eines Giesswagens sowie Vergrösserung der Dolomitziegelei auf dem König Albert-Werk bei Zwickau; Anschaffung verschied. Krane zum Verladen von Blöcken; eines vierten Converters sowie eines neuen Giesswagens für das Stahlwerk, ferner einer Reserveblockwalzenzugmaschine in Rosenberg; Fertigstellung der Betoneisenstrecke sowie der Feinstrecke I, Neubau der Giesserei u. des Martinwerks in Maxhütte-Haidhof, welche Arbeiten ca. M. 5 000 000 erfordern werden; hierzu kommen noch die Ausgaben für die Fertigstell. der Kohlenzeche Maximilian bei