Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 439 tiven u. vorwiegend kleinbäuerlichen Betriebe soll ein Grossbetrieb eingerichtet werden. Zu diesem Zwecke war zuvörderst die Zus. legung zahlreicher Kleinbesitze zu einem grossen Grubenfelde erforderlich. Dies ist in dem Rampers-Haunersdorfer u. dem sogen. Taubinger Graphitbezirk durch Schaffung eines etwa 1000 Tagwerk oder rund 3 000 000 qm messenden Grubenfeldes geschehen. Ausserdem hat die Ges. sich das Optionsrecht für die Abbaurechte auf ein sich anschliess. Graphitgebiet von etwa 2000 Tagwerk = ca. 6 000 000 qm bis 1917 gesichert. Zweck: Abbau von Graphit auf allen Grundstücken, welche der Ges. als Eigen- tümerin, Pächterin, Niessbraucherin oder in Ausübung irgend eines anderen zur Nutz- niessung ermächtigenden Rechtes besitzen wird. Verwertung der selbst gewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbesondere durch Aufbereitung u. Verhüttung. Erwerb u. Erricht. aller Anlagen, welche, um diese Zwecke zu erreichen, nötig, förderlich u. zweckmässig sind. Handel mit bergbaulichen Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Beteiligung bei bestehenden oder neu zu errichtenden. gleiche oder ähnliche Zwecke verfolg. anderen Unternehmungen in jeder zulässigen Rechtsform. Voferst ist die Ges. mit der Aufschliessung des Habersdorf-Rothenkreuzer Graphitlagerzuges beschältigt. Im Geschäftsj. 1912/13 erwarb die Ges. umfangreiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Ges. in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert waren, verlegten sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neu- erworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teilweise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. dort die Aufschliessungsarbeiten weiter betrieben. Dieselben ergeben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem bisherigen Gebiet werden demnächst wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage wurde in Rampersdorf errichtet. Der auf dem neuerworbenen Gebiet geförderte Graphit wird durch eine etwa 2 km lange Drahtseilbahn der Aufbereitungsanlage zugeführt, wogegen der Graphit aus dem alten Gebiet in den Grubenwagen direkt bis zur Aufbereitung gebracht wird. Aufbereitungsanlage und Drahtseilbahn werden Anfang 1914 betriebsfertig sein. Der Bilanzverlust erhöhte sich 1912/13 von M. 131 423 auf M. 174 195. Die Ges. hofft im Geschäftsj. 1913/14 in ein gewinnbringendes Stadium zu treten. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; Nr. 1–650 vollgezahlt, Nr. 651–2000 vorerst mit 75 % eingez., aber restl. 25 % im J. 1913 einberufen. Genussscheine: 100 Stück an die Gründer Xaver Andorfer Witwe, Wilh. Kolb und Chr. Feustel. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstück u. Abbaurechte 1 157 029, Gebäude 27 909, Schacht- u. Grubenanlagen 215 265, Masch. 23 892, Werkzeug u. Gezähe 2185, Material u. Vorräte 50 902, Inventar 9401, Kassa 2542, Effekten 1960, Bankguth. 10 704, Debit. 26 003, Kto der Aktionäre (25 % rückst. Einzahl.) 337 500, elektr. Anlagen 39 696, Laboratorium 447, Drahtseilbahn 191, Aufbereitungsanlage 750, Verlust 174 195. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Rückstell. f. Aktienstempel 4617, Kredit. 23 189, Kaufschillingsrest 50 000, Lohnrest 2771. Sa. M. 2 080 578. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 131 423, Abschreib. 16 737, Handl.- u. allg. Unk. 40 220. – Kredit: Zs. u. Skonto 7003, Vorräte 7182, Verlust 174 195. Sa. M. 188 381. Dividenden 1910/11–1912/13: 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Berg-Ing. Curt Pilz-. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Eugen Schweisheimer, München; Stellv. Bankier Alexander Bürklin, Neustadt a. H.; Bankier Karl Braun, Saar- brücken; Wilh. Kolb, Nürnberg; Rechtsanw. Dr. Anton Gänssler, München; Bankier Otto Hirsch, Frankf. a. M.; Geologe Dr. Hugo Mylius, Bernried. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M.: Ernst Wertheimber & Co.; Passau: Bayer. Ver. einsbank. Warsteiner Gruben- und Hütten-Werke in Warstein mit Filialen in Holzhausen b. Homberg, Reg.-Bez. Cassel u. Augustfehn (Old.). Gegründget: 24./9. 1885; eingetr. 3./11. 1885. Zweck: Übernahme der Gruben u. Hütten des Warsteiner Gruben- und Hütten-Vereins, (A.-K. M. 3 750 000). Die Werke bestehen jetzt aus folgenden Einzelbetrieben: St. Wilhelms- hütte u. Eisenhammer bei Warstein, Eisenwerk Holzhausen bei Homberg, Bez. Cassel, u. Eisenhütte Augustfehn im Grossherzogtum Oldenburg, Ein Betrieb von Gruben u. Hütten findet nicht statt. Die St. Wilhelmshütte bei Warstein besteht aus einer Eisengiesserei für Handels-, Masch.- u. Bauguss u. aus den dazu gehörigen Emaillier- u. Verfeinerungswerk- stätten, Beschlags- u. Montage- u. mechan. Werkstätten. Es werden, ausser feinerem Handels- u. Bauguss u. Gussstücken aller Art für den Masch.-Bau, als Spezialität her- gestellt: Gas-Koch- u. Heizapparate, komplette Gasheizungsanlagen für Schulen, Kirchen, öffentliche u. private Gebäude, sodann komplette Wassergasanstalten sowie Gasfeuerstätten aller Art. Auf dem Eisenhammer bei Warstein werden ausschl. Wagenachsen jeglicher Art fabriziert. Das Eisenwerk Holzhausen stellt feinere Handelsgusswaren, insbes. Öfen, Pianoforteplatten, Bau- u. Masch.-Guss her. Auf der Eisenhütte Augustfehn werden eben- falls Handelsgusswaren, Öfen verschied. Systeme für Zimmerheizung, Bau- u. Maschinenguss