Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 441 Dividenden: Alte Aktien 1885/86–1901/1902: 4½, 4, 4, 6, 6½, 1, 0, 1½, 2½, 3, 6, 6½, 7, 7½, 7½, 0, 0 %; 1902/03: 0 %; 1903/04: 4 % auf M. 836 000 frühere Vorz.-Aktien; 1904/05 bis 1912/13: gleichwertige Aktien: 5, 9, 10, 8, 6, 9, 9, 9, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Reg.-Rat Max Chrapkowski, Jos. Meschede, Otto Bohne, Warstein Prokuristen: F. Peus, F. Arnscheid, B. Wiemeyer, Johs. Klemmt, Warstein; Herm. Lütcherath, Aug. Wambach, Holzhausen; C. Giesler. Augustfehn. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Ernst Wallach, Berlin; Fabrikbes. Georg Dassel, Allagen; Dir. Carl Meentzen, Bremen; Stadtrat Herzfeld, Graudenz. 0 Zahlstellen: Warstein: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Oldenburg: Olden- burger Spar- u. Leihbank. Actiengesellschaft Bremerhütte in Weidenau a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Eisen- u. Stahlerzeugnissen aller Art, namentlich der Betrieb der der Ges. gehörenden Werke zu Geisweid u. Weidenau. Die Ges. ist berechtigt, sich zur Förderung ihres Unternehmens an anderen Unternehm. in jeder zu- lässigen Weise zu beteiligen. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Bessemer-, Walzen- guss- u. Giesserei-Eisen; Siemens-Martin-Flusseisenblöcke u. Brammen: S. M. Grob-, Mittel- u. Fleinbleche, Riffel- u. Warzenbleche. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Feinblechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; ferner die beiden Walz- werke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, gezahlt in neuen Aktien der Ges. In Geisweid 1899/1900 Erricht. eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin- Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 3 Öfen). Auch sind neuerdings umfangreiche Um- u. Neubauten in Ausführung begriffen u. zwar handelt es sich in der Hauptsache um eine Vergrösserung des Stahlwerks u. die Verleg. der Grob- u. Mittelblechfabrikation von Weidenau nach Geisweid unter Erbauung eines neuen, sich unmittelbar an das in Geisweid gelegene Stahlwerk an- schliessenden Walzwerks. Infolgedessen hat sich das Geisweider Werk in technischer Beziehung ausserordentlich entwickelt. Es wurden 1911/13 vollständig neue Werkstätten errichtet. Der Hochofen II ist neu zugestellt u. durch verschied. Anderungen seine Leistungsfähigkeit wesentlich erhöht. Die Walzwerks-Neuanlage sowie die Stahlwerks- erweiterung waren bis Ende Juni 1913 grösstenteils durchgeführt u. die neue elektr. Zentrale in Betrieb genommen. Kosten der Hochofenanlage von 1900 insges. M. 1 043 311, des Stahlwerks von 1900 M. 1 214 404, der Verbesser. u. Neuanlagen 1903/04–1912/13: M. 160 200, 133 000, 448 327. 119 369, 501 388, 728 460, 140 490, 130 725, 309 816, 2 007 339. Jährl. Produktionsfähigkeit nach Fertigstellung der Neuanlagen im J. 1913: 110 000 t Roheisen, 120 000 t Flusseisen, 90 000 t Bleche. Produktion 1903/04–1910/11: Roheisen 48 615, 40 987, 60 556, 60 575, 50 670, 39 555, 63 593, 89 531 t, Stahlwerk 33 540, 39 982, 47 363, 61 699, 53 653, 52 965, 62 999, 70 363 t, in Blechwalz- werken 17 100, 17 390, 15 466, 20 586, 19 043, 20 025, 35 141, 41 621 t; später nicht veröffentlicht. Ca. 900 Arb. Gesamtumsatz 1910/11–1912/13: M. 9827 538. 11 178 367, 11 927 353. Die Ges. gehört dem Schiffsbaustahl-Kontor Essen u. dem Essener Roheisen-Verbande an. Zwecks besserer Fundier. des Unternehmens wurde für 1906/07, 1907/08, 1910/11 u. 1911/12 von der Verteil. einer Div. abgesehen. Der Bruttogewinn von 1907/08 M. 391 275 wurde mit M. 318 533 zu Ab- schreib. verwendet, ausserdem M. 50 000 dem R.-F. zugeführt u. M. 22 741 vorgetragen. 1908/09 ergab sich infolge Preissturzes auf dem Roheisenmarkt nach M. 130 149 Abschreib. ein Verlust yon M. 125 000, gedeckt a. R.-F. 1909/10 besserten sich die Verhältnisse, denn es konnte ein Überschuss von M. 119 713 erzielt werden, der zuzügl. aus dem R.-F. entnommenen M. 25 000 zu Abschreib. verwendet wurde. 1910/11 betrug der Rohgewinn M. 510 774, der zu Abschreib., Rücklagen u. Vortrag Verwend. fand. Von dem Überschusse pro 1911/12 in Höhe von M. 1 098 713 wurden M. 950 000 zu Abschreib. u. M. 148 513 zur Erhöh. des Vor- trags verwandt. 1912/13 Reingewinn M. 808 404 u. 6 % Div. ausgeschüttet. 1911 Ankauf der Grube Nordstern, die bisher dem Eschweiler Bergwerks-Verein gehörte, mit einem Felder- besitz von 870 000 qm. Im J. 1912/13 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen den Besitz bezw. die Kuxe der Gew. Zeilerszuversicht zu Medenbach (Dillkreis) erworben u. sich dadurch für spätere Zeiten — beginnend mit der Inbetriebsetzung der neuen Bahn Haiger-Gusternhain –— in rohem u. gebranntem Kalk unabhängig gemacht Obengenanntes Haardter Walzwerk wurde am 1./11. 1913 stillgelegt. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter lt. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufricht. der Ges., welche durch den Konjunktur- umschwung in den Jahren 1900–1902 erhebl. Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 Herabsetz. des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3:1. Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende