Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 443 Auflös. des Roheisensyndikats, arbeitete aber auch in der Zeit des freien Wettbewerbs mit geringen Überschüssen. 1910/11 konnte ein zufriedenstellender Absatz nur bei unzulänglichen Preisen erreicht werden. Der Betriebsüberschuss von M. 27 307 wurde zu Abschreib. verwendet. In dem neuen für die Jahre 1912 bis 1917 ins Leben gerufenen Roheisenverband ist die Ges. mit 40 781 t beteiligt. Die Wirkung der Verbandsbildung ist im Jahre 1911/12 nur in geringem Masse zur Geltung gekommen, weil die Abwicklung der bestehenden Aufträge sich weit in das neue Geschäftsjahr hineinzog. Von dem Reingewinn M. 60 086 wurden M. 46 586 zu Abschreib. verwendet u. M. 13 500 vorgetragen. 1912/13 Erricht. eines gröss. Elektrizitäts- werkes im Anschlusse an die Rolandshütte, für welches die erforderlichen Gelder aus den flüssigen Mitteln bezw. dem zur Verfüg. gestellten Bankkredit genommen wurden. Das Werk liefert auch elektr. Energie an Dritte. Kapital: M. 1 350 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 1500, sämtl. gleichberechtigt. Urspr. M. 450 000, erhöht 1886 durch Ausgabe von 150 Vorz.-Aktien à M. 1500 = M. 225 000 auf M. 675 000, dann durch Ausl. von 87 Vorz.-Aktien auf M. 580 500 reduziert. Erhöht lt. G.-V. v. 2./2. 1898 um M. 469 500 in 313 Aktien à M. 1500, zum Nom.-Wert überlassen der Westd. Bank vorm. Jonas Cahn in Bonn gegen die Verpflicht., den Aktienstempel zu tragen u. der Rolandshütte 500 Kuxe der Grube Gilberg zu M. 575 pro Kux Valuta 1./7. 1897 zur Verf. zu stellen (26./4. 1898 in den Besitz der Rolandshütte übergegangen). Die G.-V. v. 2./2. 1898 beschloss auch Gleichstell. der Aktien ab 1./7. 1897. Zur Erweiterung der Betriebsanlagen beschloss die G.-V. v. 20./5. 1904 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 (auf M. 1 350 000) in 200, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien à M. 1500, übernommen zu 103 % vom A. Schaaffh. Bankver. in Bonn, angeboten den Aktionären 1.–15./7. 1904 zu 110 % zuzügl. ½ Schlussscheinstempel. Die Herstell.- Kosten der neuen Aktien samt Stempel trug die Ges., alle andern Spesen einschl. der Ein- führung an der Berliner Börse gingen zu Lasten genannten Bankhauses. Hypotheken: M. 250 000. (Stand Ende Juni 1913.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann vertragsm. Tant. an Vorst., ferner 4 % Div., danach 10 % Tant. an A.-R. (inkl. einer festen Vergüt. von zus. M. 4000), Rest Super-Div.- bezw zu weiteren Reservestellungen. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Hochofen I u. II 472 000, Haardter Hütte 130 000, Grundstücke 184 712, Arb.-Wohn. 23 000, Beamten- do. 24 000, Masch. 26 887, elektr. Anlage 140 000, Geschäftshaus 4000, Laboratorium 3000, Schlackensteinfabrik 70 000, Gruben 70 000, Kalk- steinbrüche 50 000, Hauberg 3, Kassa 2789, Effekten 3508, Vorräte 245 227, Material. 128 047, vorausbez. Versich. 6200, Debit. 686 056, Mobil. 3. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 135 000, Hypoth. 250 000, Kredit. 346 307, Delkr.-Kto. 21 000, Tant. an Vorst. 3072, do. an A.-R. 9655, Div. 94 500, Vortrag 59 898. Sa. M. 2 269 433. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 62 768, Gewinn 188 126. – Kredit: Vortrag 13 500, Überschuss der Hütte 237 394. Sa. M. 250 894. Kurs Ende 1898–1913: 145.50, 127, 100, 82.75, 123, 131, 116.75, 133, 122, 109, 96.80, 109.50, 77, 93.50, 88.75, 87 %. Aufgelegt 29./11. 1898 zu 137.50 %. Notiert in Berlin. u. zwar die Aktien Nr. 701–900 seit Aug. 1904. Dividenden: 1890/91–1896/97: Vorz.-Aktien: 7, 5, 5, 0, 0, 7, 12 %; St.-Aktien: 7, 5, 2, 0.0, 7, 12 % Aktien 1897/98–1912/13: 9,9, 9, 5, 10, 8, % 2, 0, 12, 5, 2, 0, 0, 0, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. phil. Ad. Liebrich. Prokurist: Rud. Reifenrath. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Hüttenhain. Bonn; Stellv. Bankier Paul Bergmann, Berlin; Rentner Ad. Schmitthenner, Wiesbaden; Wilh. Goebel, Bank-Dir. Th. Orsinger, Siegen. Zahlstellen: Berlin: Carl Cahn, Hardy & Co., G. m. b. H., Akt.-Ges. für Montanindustrie; Cöln u. Bonn: A. Schaaffh. Bankverein. Siegener Eisenindustrie, Actien-Gesellschaft vormals Hesse & Schulte in Weidenau. Gegründet: 5./3. 1898. Übernahmepreis M. 1 200 000. Gründung siehe Jahrg. 1899/1900. Sitz der Ges. bis 1905 in Siegen. Zweck: Betrieb von Bergwerken (Besitz 499 Kuxe der Gewerkschaft Ludwig mit 27 Mangan- u. Eisenerzbergwerken im Odenwald), sowie von Werken, welche der Erzeugung u. Weiterverarbeitung des Eisens dienen, namentlich Fortbetrieb des der bisher. Firma Hesse & Schulte gehörenden Puddel-, Walz- u. Hammerwerkes zu Weidenau. Fabrikation von Fein-, Grob- u. Riffelblechen aus Flusseisen. Durch Einführung neuer Betriebszweige soll der Betrieb auf breitere Grundlage gestellt werden. Versand 1911/12: 23 414 t im Werte von M. 3 307 535; Gesamtumsatz M. 3 776 389. 1912/13: Versand 26 464 t, Wert M. 3 558 527, Gesamtumsatz M. 4 347 172. Die aus 1901 herrührende Unterbilanz von M. 261 693 verringerte sich 1902 durch Heranziehung des R.-F. u. Amort. von M. 200 000 Aktien, sowie Betriebs- gewinn auf M. 70 000. Dieser Betrag wurde durch Zuzahlung der Aktionäre getilgt. Zur Tilg, der am 30./6. 1907 mit M. 302 286 ausgewiesenen Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 10./8. 1908 500 Aktien, die der Ges. kostenlos zur Verfüg. gestellt waren, zu vernichten u. somit das A.-K. um diesen Betrag auf M. 500 000 zu verringern. Es wurden ferner der Ges. neue Mittel zur Verfüg. gestellt. An die Stelle des Guthabens der Aktionäre, das am 30./6. 1908 M. 486 586 betrug, ist eine in einer längern Reihe von Jahren in kleinen Teil-