450 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K., ist erfüllt), dann bis 4 % Div., dann, nach Vornahme aller Abschreib. und Rücklagen, 8 % Tant. an A.-R., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke 697 284, Gebäude 1669 783, Masch. 3 645 932, Geräte 1, Mobil. 1, Waren u. Betriebsmaterial. 1 961 912, Bankguth. 1 614 020, Debit. 2 181 399, Kaut. 1244, Effekten 46 435, Wechsel 326 770, Kassa 19 650. – Passiva: A.-K. 6 500 000, Delkr.-Kto 21 903, R.-F. 2 706 226, Ern.-F. 192 294 (Rückl. 150 000), Löhnung 159 265, Kredit. 1 225 665, Talonsteuer-Res. 7000, Wehrsteuer-Rückl. 30 000, Div. 910 000, do. alte 1920, Tant. 157 733, Grat. 45 000, Beamten-Pens.-Zwecke 25 000, Unterstütz.-F. für Arb. 40 000, Vortrag 142 423. Sa. M. 12 164 432. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 613 052, Zs. 14 810, Abschreib. 694 045, Reingewinn 1 507 157. – Kredit: Vortrag 104 197, Betriebsgewinn 2 724 866. Sa. M. 2 829 064. Kurs Ende 1890–1913: 141.25, 115, 117, 113.75, 123, 141.50, 150, 181.50, 232, 259, 171.50, 151, 153, 159.50, 180.50, 254.25, 260.50, 198. 50/ 212, 192, 200, 185, 184. 25 %. Eingef. 6./4. 1888 zu 105 %. Notiert in Berlin, Cöln. Seit Ende Okt. 1910 sämtl. Aktien lieferbar. Dividenden 1886/87–1912/1913: 5 % 1113½ 10,10,5½ 6, 6¼7½ 10, 15, 18, 20 12,7,4 % . Zahlbar spät. am 2. Coup.-Verj. 4 Direktion: W. Hacklaender, Rich. Schumann, Ernst Kuntze. Prokuristen: Fritz Maier, Ober-Ing. Karl Glitz. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Geh. Justizrat Rob. Esser, Cöln; Stellv. Geh. Komm.-Rat H. Lueg, Düsseldorf; Hugo Schmitz, Hagen; Dr. jur. Hans Jordan, Schloss Mallinkrodt; S. Alfr. Freih. von Oppenheim, Cöln; Bankier Carl Hagen, Berlin:; Komm.-Rat Th. Hins- berg, Barmen; Gen.-Leutnant z. D. Schmidt, Exc.; Dir. Carl Merckens, Witten. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Cöln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin: Wiener Levy & Co.; Barmen: Barmer Bankverein, Hinsberg, Fischer & Co.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank. Wittener Stahlröhren-Werke in Witten a. d. R. mit Abteilung in Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 14./2. 1896 mit Wirkung ab 1./1. 1895; eingetr. 7./4. 1896. Die Ges. übernahm als Einlage der Pire „Alvermann, Cordes & Trottmanns deren Röhrenfabrik mit Zubehör, ferner von G. Alvermann ein damals noch im Bau begriffenes Walzwerk, zus. für M. 684 213. Zweck: Betrieb einer Stahlröhrenfabrik. Die Wittener Werke bestehen in der Haupt- sache aus 2 Walzwerksanlagen, einer alten mit 3 Walzen- u. 2 Reduzierstrassen u. einer neuen mit 3 Walzen u. 3 Reduzierstrassen, sowie einer Adjustage für glatte u. Gewinde- rohre, einer Rohrzieherei u. mechan. Reparatur-Werkstatt. In Witten werden in der Hauptsache nahtlose Siederöhren, Wasser- und Feuerröhren bis 4% Durchmesser für Lokomotiv-, Schiffs-, Lokomobil- u. stationäre Kessel, nahtlose Gasröhren in den gebräuch- lichsten Dimensionen, nahtlose Röhren für den Fahrrad- u. Automobilbau hergestellt, während das Schalker Werk die Weiterverarbeit. von Siede-, Gas- u. Dampfröhren zu Flanschen- u. Berieselungsröhren sowie zu Rohrschlangen, Spiralen u. montagefertigen Dampfleit. mit sämtl. Zubehör bewirkt. Die Werke ergänzen sich demnach gegenseitig u. war dieser Umstand ein wesentlicher Grund für ihre Verschmelzung. Zugänge auf Anlage- Konti erforderten 1905/06–1912/13 M. 410 315, 316 084, 292 935, 504 233, 1 206 242, 736 767, 1 544 343, 692 188. 1909/10 speziell für Erweiterungs- u. Ergänzungsbauten des alten Walz- werks u. den Neubau der Zieherei nebst Generatorenanlage; 1911/12 u. 1912/13 in der Haupt- sache für das neue Walzwerk. Ein Teil der Walzwerksanlagen konnte mit Beginn des Ge- schäftsjahres 1912/13 in Betrieb gesetzt werden, die Fertigstell. erfolgte dann im Laufe des J.1913. Die Grundstücke der Ges. in Witten umfassen 11 ha 93 a, in Schalke 13 ha 64 a, die bebaute Fläche insgesamt 13 ha 50 a. Etwa 1400 Arbeiter, davon entfallen 1300 auf Witten u. 100 auf Schalke. Die Gewinne für 1909/10–1911/12 wurden durch den Preisrückgang der Fabrikate beeinträchtigt. Für 1910/11 ergab sich nach Entnahme von M. 100 000 aus dem Spez.-R.-F. ein Bruttogewinn von M. 395 746. 1911/12 gelang es der Ges. nicht, die vermehrte Arbeits- gelegenheit in vollem Umfange auszunutzen, was einerseits auf die ungenügende Belieferung in Rohmaterial, andererseits auf die nicht rechtzeitig erfolgte Fertigstell. der neuen Walz- werksanlagen zurückzuführen ist. Auch traten 1911/12 die Kampfpreise in vollem Umfang in die Erscheinung; obwohl der Umsatz um mehr als 30 % stieg, konnten nur die Ab- schreib. verdient werden. Die oben erwähnte neuerbaute Walzwerksanlage in Witten arbeitet nach einem verbesserten patentierten Verfahren, für das sich die Ges. durch Ver- trag das Fabrikationsrecht für die Dauer des Patentes gesichert hat. Die Anlage hat bereits eine Steigerung der Produktion zur Folge gehabt, nachdem nach Überwindung der ersten Schwierigkeiten der Vollbetrieb hat durchgeführt werden können. Infolge der anhaltenden ungünstigen Lage des Röhrenmarktes konnten 1912/13 nur die Abschreib. von M. 374 643 verdient werden; der kleine Reingewinn von M. 2560 wurde vorgetragen. Im November 1905 wurde eine Interessengemeinschaft bezw. spätere Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke in Gelsenkirchen vereinbart. Die Verschmelzung wurde dann bis Ende Juni 1907 durchgeführt. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches. Seit 1906 ist die Wittener Ges. bei der Masch.-Ind. Ernst Halbach Akt.-Ges., Düsseldorf mit M. 150 000 beteiligt (Div. 1906/07–1912/13: 8, 8, 0, 6, 6, 8, 8 %). Im J. 1912