Kohlenbergbau. 457 zur Ersparung von Arbeitern wurden 1908/09 M. 194 713 verbuc ht; auch 3 Arb.-Wohnhäuser erbaut. Gefördert 1903/04–1912/13: 1 957 172, 2 626 498, 3 019 258, 2 634 944, 2 081 216, 3 065 740, 3 166 201, 3 187 188, 2 849 647, 3 083 911 hl Kohlen; Brikettproduktion: 4596, 6377, 6993, 6103, 4532, 6991, 7360, 7364, 6841, 7540 Wagen à 10 t. Der Verlust verringerte sieh 1908/09 von M. 271 403 auf M. 247 820, 1909/10 auf M. 210 061, 1910/11 auf M. 179 174, stieg aber 1911/12 wieder auf M 203 384 u. 1912/13 auf M. 213 825. Die Ges leidet unter dem Mangel von Tief bauhäuern u. erhöhten Gestehungskosten. Mit Schluss des Geschäftsjahres 1912/13 ist der Vertrag mit der Ilse, Bergbau A.-G. betr. den Verkauf der Produktion der Ges. ab- gelaufen. Für das Jahr 1913/14 hat die Ges. der Niederlausitzer Brikettverkaufs-Ges. den Verkauf ihrer gesamten Produktion übertragen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 16./11. 1897 beschloss Er- höhung um M. 500 000 (auf M. 1 500 000), noch nicht durchgeführt. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1900, rückzahlbar zu 110 %, Stücke à M. 1000 Zs. 14. u. 1/10. Tilg. ab 1902 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. im Jan. auf 1./4. Aufgenommen zum Ausgleich von Kredit. u. denselben zu pari überlassen. M. 160 000 standen Ende März 1913 noch zur Verfüg. der Ges. In Umlauf Ende März 1913 M. 570 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: S. L. Landsberger. Geschäftsjahr: 1./4. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R. (ausser M. 3000 esde Jahresvergüt.), Rest zur Verf. d. Y. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Grunderwerb 404 014, Eisenbahn u. Wege 27 575, Grubenanlage 1019 992, Fabrikanlage 677 927, Wohnhäuser 252 445, elektr. Licht- u. Telephon- anlage 26 311, Wagen 300, Utensil- 55 495, Material. 13 354, Niederlausitzer Wasserwerkbeteil. 8200, Versich 9648, Kassa 14 841, Debit. 66 684, Verlust 213 825. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Teil-Oblig. 570 000, do. Zs.-Kto 11137, Kredit. 409 479, Abschreib. 800 000. Sa. M. 2 790 617. Gewüinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 203 834, Zs. 54 974, Assekuranz 2943, Steuern 2240, Handl.-Unk. 3685, Betriebs-Unk. 96 381, Gehälter 32 274, Löhne 389 515, Knappschaft 28 749, Abschreib. 50 000. – Kredit: Briketts 647 401, Pacht u. Mieten 3372, Verlust 213 825. Sa. M. 864 599. Dividenden 1897/98–1912/13: 0 %. Coup.-Verj.: Ohne Angabe im Statut. Direktion: Walter Vielitz. Technischer Leiter: Bergwerks-Dir. H. Voigtel. Prokurist: Gust. Korting. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Gerichtsassessor a. D. Kurt Landsberg, Stellv. Fabrikbes. Carl Thieme, Rentier Adolf Gradenwitz, Berlin; Bergwerks-Dir. Max Bähr, Grube Ilse. Phönix Akt.-Ges. für Braunkohlenverwertung in Berlin, W. 8, Taubenstr. 47. Gegründet: 26./6. 1909 mit Wirkung ab 1./4. 1909; eingetr. 27./11. 1909. Gründung siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Zweck: Erwerb u. Betrieb des dem Bankier Jul. Treuherz zu Berlin gehörigen Braun- kohlenbergwerks nebst Brikettfabrik Phönix in Mumsdorf nebst Kohlenfeldern dortselbst u. in Wuitz u. in deren Umgebung und der Benutzung der Marke Phönix, Betrieb des dem ge- nannten Julius Treuherz gehörigen Werkes in Kletbszts N.-L., bestehend aus Gruben, Kohlen- feldern und Brikettfabriken. Die Phönix Akt.-Ges. betreibt z. Z. im Meuselwitzer Revier die Grube Phönix in Mumsdorf. Die dazugehörigen Kohlenfelder, an welchen der Ges. das Abbaurecht zusteht, in einer Grösse von ca. 1270 Morgen liegen zum grössten Teile in der zu Sachsen-Altenburg gehörigen Gemarkung Mumsdorf, erstrecken sich aber auch auf die umliegenden preuss. Gemeinden Wuitz, Brossen, Zipsendorf, Rusendorf u. Staschwitz. — Das Flöz hat eine durchschnittl. Mächtigkeit von 13 m u. kann zum grössten Teil im Tagebau gewonnen werden. Im Tagebau stellt sich das Verhätnis der Kohle zum Deck- gebirge durchschnittlich auf 1: 1,5. Die Ges. besitzt ferner bis 1/7. 1914 ein Kaufrecht auf das Kohlenunterirdische von ca. 950 preuss. Morgen in Falkenhain, die mit dem Mums- dorfer Besitz markscheiden. Die durchschnittl. Kohlenmächtigkeit beträgt 8 m. Auch hier kann die Kohle auf rund 830 Morgen im Tagebau gewonnen werden. Das Verhältnis von Kohle zu Decke stellt sich wie 1: 1.8. – Weiter besitzt Phönix bis 1./7. 1917 ein Kaufrecht auf ca. 500 Morgen Kohlenfelder in Prössdorfer Flur u. auf ca. 116 Morgen Kohlenfelder in Bünauroda. Die Kohlenmächtigkeit beträgt nach den bisherigen Bohrergebnissen in Prössdorf durchschnittl. 7,5 m. in Bünauroda durchschnittl. 7,75 m. Der vollständig aufgeschlossene Tagebau der Grube liegt in der Flur Mumsdorf. Das Abräumen des Deckgebirges besorgt die Ges. in eigener Regie. Die durch 2 Seilbahnen mit der Grube verbundene Brikettfabrik besitzt 14 Pressen, davon 6 doppelte, mit einer Tagesleistung von 1450 t, verfügt über modern eingerichtete Separation u. eine elektr. Zentrale, welche die Fabrik, Grube u. 3 be- nachbarte Ortschaften mit Strom versorgt. Ein eigener Gleisanschluss besteht nach der Station Wuitz-Mumsdorf. Es sind ferner 29 Beamten- u. Arb.-Wohnungen sowie Kasernen für 260 Mann vorhanden. Abgesehen von den eingangs erwähnten Kohlenfeldern hat die Ges. noch einen Immobiliarbesitz von ca. 345 Morgen, von denen ca. 100 Morgen für den Betrieb gebraucht werden, während restl. 245 Morgen landwirtschaftlich genutzt werden. Im Niederlausitzer Braunkohlenbezirk steht der Ges. der Niessbrauch an den Klett- witzer Werken bis 1./4. 1944 u. ausserdem das Recht zu, die gesamten Klettwitzer Werke