458 Kohlenbergbau. zu erwerben. Die Klettwitzer Werke umfassen zurzeit noch ca. 500 Morgen abbau- würdige Kohlenfelder. Das in Gewinnung stehende Flöz ist durchschnittl. 9,3 m mächtig. Et wa des Feldes sind bei einem Verhältnis der Kohle zum Deckgebirge von 1:2,3 im Tagebau abzubauen. Der Gesamtbesitz der Klettwitzer Werke von 1362 Morgen enthält ausserdem ein zweites unverritztes Flöz, das in einer Tiefe von 40 m unter der heutigen Abbausohle in einer Mächtigkeit von ca. 10–11 m ansteht. Die Werke besitzen 2 Brikett- fabriken mit zus. 14 Pressen, Beamten- u. Arb.-Wohnungen. Als Gegenleistung für den eingeräumten Niessbrauch hat die Ges. die auf den Klettwitzer Werken eingetr. Hypoth. innerhalb der Niessbrauchsdauer, u. zwar bis 1924, zu tilgen u. bis dahin zu verzinsen; ferner ist den Erben des Vorbesitzers von jedem in Klettwitz zur Verladung kommenden Wagen eine bestimmte Abgabe zu entrichten. Die Ges. beschäftigt in Mumsdorf 670 Arb. u. 60 Beamte, in Klettwitz 675 Arb. u. 56 Beamte. Die Gew. Heureka, deren Grund- u. Felderbesitz für die unten erwähnte Phönix-Anleihe mit verpfändet ist, ist im J. 1900 gegründet worden. Sie hat ihren Sitz in Elberfeld mit Zweigniederlass. in Prössdorf S.-A. Fast sämtl. 1000 Kuxe der Gew. befinden sich im Besitz der Phönix Akt.-Ges. (Wegen Erwerb derselben siehe bei Kap.) Die Gew. Heureka betreibt das in Prössdorf b. Meuselwitz in S.-Altenburg gelegene Braunkohlen-Ber swerk gleichen Namens. Das Werk besitzt z. Z. rd. 219 ha Kohlenfelder, von denen rd. 51 ha im Eigentum der Gew. stehen, während bei dem Rest die Abbaugerechtigkeiten erworben sind. Die Felder liegen in den altenburg. Gemarkungen Prössdorf, Schnauderhainichen, Meuselwitz u. ein kleiner Teil in der preuss. Gemarkung Rusendorf. In nördlicher Richtung grenzen die Kohlenfelder überall an die der Phönix Akt.-Ges. in Option gegebenen Felder. Die Ab- lagerung des Kohlenflözes ist ungestört, seine Mächtigkeit beträgt durchschnittl. 14–15 m u. schwankt zwischen 8 u. 18 m. Der grösste Teil der Kohlen ist durch Tagebau zu ge- winnen, bei einem Verhältnis von Kohle zu Decke wie 1: 1,3. Zurzeit findet ausschliesslich Tagebaubetrieb statt. Das Werk ist modern eingerichtet, besitzt eine Brikettfabrik von 6 Pressen mit einer Tagesleist. von 380 t. Im J. 1908 wurde eine Ausbeute von M. 50 auf jeden Kux bezahlt, während seitdem von einer Verteilung Abstand genommen wurde, um sehr hohe Abschreib. vorzunehmen u. die Gew .... des Hypoth. Gläubigers mit einem grösseren Betrage abzulösen. Auch verursachte der 3½ monat. Streik im J. 1911 einen grossen Gewinnausfall. Im Geschäftsj. 1913 konnten bie Juni die Selbstkosten gegenüber 1912 vornehmlich durch den Tagebaubetrieb wesentlich erniedrigt werden, so dass mit der Aufnahme von Ausbeuteverteilung wieder zu rechnen ist. Förderung der Werke 1909/10–1912/13: 19 437 492, 19 270 832, 18 607 342, 21 082 560 hl, wovon auf Mumsdorf 8 431 554, 8 179 370, 8 668 576, 10 667 202 hl, Klettwitz 11 005 938, 11 091 462, 9 938 766, 10 415 358 hl entfallen. Briketts wurden fabriziert: 447 030, 437 532, 427 630, 495 178 t, wovon Mumsdorf 199 480, 195 245, 200 990, 268 720 t, Klettwitz 247 550, 242 287, 226 640, 226 458 t lieferte. Ferner wurden auf dem Mumsdorfer Werk 74 550, 82 980, 76 960, 68 978 t Rohkohle abgesetzt. Für das Werk in Klettwitz ist die Ges. Mitglied der Niederlaus. Brikett-Verkaufs-Ges. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, begeben zu pari. Die G.-V. v. 30./9. 1912 beschloss, zwecks Verstärkung der Betriebsmittel u. Erwerbs der 1000 Kuxe der mit der Ges. markscheidenden Gew. Heureka die Erhöhung des A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 7 500 000) in 3000 Aktien. Von diesen neuen Aktien nahmen M. 1 000 000, die zur Verstärkung der Betriebsmittel dienten, vom 1./4. 1912 ab an der Div. teil. Sie sind von der Firma C. H. Kretzschmar zu pari übernommen u. den Besitzern alter Aktien im Verhältnis von 9:2 zu 112 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1912 zum Bezuge an- geboten worden. Genannte Bankfirma trug sämtl. mit der Ausgabe der neuen Aktien ver- bundenen Kosten u. Stempel mit Ausnahme des Schlussscheinstempels, den der beziehende Aktionär zu zahlen hatte. Zu dem Übernahmekurs traten noch 4 % Stückzinsen vom 1./4. 1912 ab. Die zum Erwerb der Heurekakuxe dienenden M. 2 000 000 neuen Aktien nehmen vom 1./4. 1913 ab in der Weise an der Div. teil, dass sie für das Geschäftsjahr 1913/14 höchstens 5 % Div. erhalten u. erst vom 1./4. 1914 ab in bezug auf die Gewinnbeteiligung mit den andesen Aktien gleichgestellt werden. Die G.-V. vom 18./3. 1913 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 000 000 zum Zwecke der Rückzahlung von Hypoth. u. der Beschaffung von Betriebsmitteln. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1913 p. r. t., sind zu pari begeben u. den alten Aktionären im Verhältnis zu 15: 2 zum Bezuge angeboten worden. Vorerst sind 25 % eingezahlt. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % %% lt. Beschluss des A.-R. „ 24./2. 1913, rückzahlbar zu 105 %. à M. 1000, lautend auf den Namen der Direction der Disconto-Ges. oder deren Örder u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1918 bis spät. 1937 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1917) auf 1./4. (zuerst 1918). Sicherheit: Gesamtsicherungs-Hypoth. u. zwar in voller Höhe der Forderungen aus den Teil- schuldverschreib. mit M. 5 250 000 nebst 4½ % Zs. von M. 5 000 000 auf den der Ges. ge- hörigen, zu Mumsdorf gelegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtigkeiten u. in Höhe von % der Forderungen aus den Teilschuldverschreib. mit M. 2 100 000 nebst 4½ % Zs. von M. 2 000 000 auf den der Gew. Heureka in Prössdorf S.-A. gehörigen, zu Prössdorf u. Schnauderhainichen belegenen Liegenschaften, Bergwerken u. Abbaugerechtig- keiten eingetragen. Die Sicher.-Hy pofh. sind zur Gesamthaft und, von einigen unverzinsl. Kaufgeld-Resthypoth. im Gesamtbetrage von nicht über M. 200 00 00 bei Phönix u. nicht über