462 Kohlenbergbau. Kurs: Aktien nicht notiert. Dividenden 1909/10–1912/13: 8, 12, 8, 8 %. Direktion: Komm.-Rat Louis Bauermeister. Prokuristen: Otto Bauermeister, Dir. Rich. Cundius. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Dr. jur. Hans Lehmann, Halle a. S.; Stellv. Erich Bauermeister, Deutsche Grube; Justizrat Hans Czarnikow, Halle a. S.; Gutspächter Louis Bauermeister jun,, Zscherndorf; Rittergutspächter Heinr. Bauermeister, Schloss Löbnitz; Komm.-Rat Ed. Bartling, Wiesbaden. Zahlstelle: Siehe bei Anleihe. Harpener Bergbau-Actien-Gesellschaft in Dortmund. Zweigniederlassung in Mülheim (Ruhr). Gegründet: 4./1. 1856; eingetr. 31./5. 1862. Zweck: Steinkohlenbergbau, Koksbrennerei u. Brikettfabrikation. Die Ges. besitzt u. betreibt z. Zt. die bei Bochum, Herne, Derne, Lünen, Buer, Courl, Mülheim u. Oberhausen beleg. 22 Zechen Heinrich Gustav, Amalia, Prinz von Preussen, Caroline, Neu-Iserl ohn, Voll- mond, von der Heydt. Julia, Recklinghausen I u. II, Gneisenau, Preussen I u. II, Hugo I, II und III, Courl, Scharnhorst, ver. Sellerbeck, Roland, Siebenplaneten u. Victoria mit zus. 43 Schächten. Die Ges besitzt auf den Zechen Amalia, Neu-Iserlohn I u. II, Julia, Reckling- hausen II Schacht 1 u. Schacht 2, Gneisenau, Scharnhorst, Preussen I, Preussen II, Hugo II u. Courl eigene Teeröfenanlagen; ausserdem ist die Ges. zur Hälfte beteiligt an den von der Firma Dr. C. Otto & Cie. erbauten Benzolfabriken auf den Zechen Recklinghausen II Schacht 2, Gneisenau, Preussen I u. II, Scharnhorst u. Hugo II, die jedoch am 1./7. 1913 auch in den alleinigen Besitz der Ges. übergingen. Am 30./6. 1913 waren 1792 Koksöfen vorhanden. u. zwar 648 Flammöfen u. 1144 Teeröfen. In Betrieb waren um diese Zeit 274 Flammöfen u. 1127 Teeröfen. Von den Teeröfen waren 744 an Benzolfabriken angeschlossen. Die Zechen Heinrich Gustav, Caroline, Neu-Iserlohn, Vollmond, Siebenplaneten, von der Heydt, Courl u. Roland haben Brikettfabriken; ferner arbeitet eine solche in Gustavsburg. Auf den Zechen Reck- linghausen II u. Gneisenau sind Ringofen-Ziegeleien vorhanden. Auf dem Gute Geeste bei Meppen am Dortmund-Ems-Kanal, wo die Umwandl. früherer Heide in ertragreiches Gelände stattfindet, wird seit 1908 eine Schweinemästerei betrieben, die jährlich ca. 9000 Stück Schweine liefert. Auch wurde ein Schlachthaus mit Kühlräumen erbaut u. eine Wurst- u. Fleisch. konservenfabrik errichtet. Die Beamten u. Arbeiter können gute Fleisch- u. Wurstwaren zu billigen Preisen beziehen; geliefert 1912/13 für rd. M. 850 000. 1889 Erwerb der Zeche Neu-Iserlohn bei Langendreer für M. 5 700 000 u. M. 210 000 Hypoth., 1889 der Zeche Vollmond für M. 4 000 000, 1890 der Kokereien Vollmond I u. II für M. 116 000 u. M. 200 000 Hypoth. 1889 Ankauf des gesamten Grubenbesitzes der Société Anonyme Belge des Charbonnages d'Herne-Bochum in Brüssel, bestehend aus den Zechen von der Heydt, Julia, Recklinghausen Ju. II für M. 20 700 000, zahlbar in Aktien der Ges. zu 175 %, abzügl. eines Pauschale von M. 550 000 zur Ausgleichung des Gewinnes v. 1./7 bis 31./10. 1889. 1891 Erwerb der nordöstl. von Dortmund bei Lünen belegenen Zechen Gneisenau u. einem verlass. Schachte u. Preussen mit 2 verlassenen Schächten. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind 1901/02 sämtl. in Besitz von Harpen übergegangen. Lt. G.-V. v. 28./10. 1893 wurden allmählich sämtl. Aktien der Bergwerks-Akt.- Ges. Hugo in Buer (mit 3 Schächten Hugo L–III) mit Div.-Scheinen ab 1893 gegen den gleichen Nominal- betrag neuer Harpener Aktien mit Div.-Scheinen ab 1893/94 unter gegenseitiger Vergütung von 4 % Stück-Zs. u. gegen eine Provis. von 5 % des Nom.-Betrages der Stücke angekauft. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl. Die Ges. Harpen gab für jede Courl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1899 (s. Jahrg. 1900/01). Näheres über den Erwerb der einzelnen Zechen ist aus den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches zu ersehen. 1903 Erwerb von 261 Kuxen der Gew. Anneliese u. von 251 Kuxen der Gew. Westfalen, wovon 1907 jedoch 200 Kuxen wieder verkauft wurden. Beide Gew. sind in der Nähe von Hamm gelegen u. umfassen zus. ein Gruben- feld von 93 Maximalfeldern. Der Bau von Schächten ist von Anneliese vorläufig nicht in Aussicht genommen. In Betrieb soll wieder gesetzt werden der älteste Schacht der Gesellschaft Jakob, der mehrere Jahre still lag. Die G.-V. vom 23./7. 1904 beschloss Vereinigung der Harpener Ges. mit der Bergbau- u. Schiffahrts-A.-G. Kannen- giesser in Mülheim (Ruhr) als ganzes unter Ausschluss der Liquidation dieser Ges. Den Aktionären der aufgenommenen Ges. sind M. 5 000 000 zu diesem Zweck neu ausgegebenen Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 sowie M. 500 000 bar gewährt, so dass auf je M. 7000 Aktien der Ges. Kannengiesser einschliesslich Div.-Scheim für 1904 je M. 5000 junger Aktien der Harpener Ges. u. M. 500 in bar entfielen, was unter Berücksichtigung der gegeb. Verhältnisse einer Abfindung von etwa 147 % gleichkam. Eine weitere Ausgabe von M. 5 000 000 Harpener Aktien diente zur Deckung erwähnter Barzahlung, ferner zur Bezahlung der Aktien der Central-A.-G. für Tauerei und Schleppschiffahrt zu Ruhrort, die durch dis Ges. Kannengiesser 1904 übernommen sind, sowie zur Erhöhung der Betriebsmittel der Harpener Ges. Die Kannengiesser-Ges. besass die 2 Fettkohlenzechen Verein. Sellerbeck u. Roland, die mit 470 000 t dem Kohlensyndikat angeschlossen waren, ferner eine Brikett- fabrik u. eine Kohlenwäsche. Grösse der Gerechtsame 1376 ha 63 a 01 am; Förderung 1903: 298 313 t. Die Ges. hat in ihrem Schiffahrtsbetriebe verhältnismässig günstig