472 Kohlenbergbau. Aufsichtsrat: (6–9) Vors. Gen.-Dir. W. Kestranek, Stellv. Max Feilchenfeld, Komm.- Rat J. Weinberger, Bankier Rich. Lieben, Hofadvokat Dr. Carl Kupelwieser, Rob. Lenk, Dir. Zdenko Horovsky, Wien; Bankier Carl Fürstenberg, Berlin; Dir. Max Epler, Prag. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berl. Handels-Ges.; Prag: Böhmische Eskompte-Bank. Harbker Kohlenwerke in Harbke, Prov. Sachsen. Gegründet: 1./4. 1887; war früher Gew. Zweck: Betrieb des Bergbaues behufs Gewinnung von Kohlen u. anderen Mineralien, Hlerstell. von Briketts; Erzeug. von Elektrizität u. Abgabe elektr. Stromes. Besitz: Die Zechen August Ferdinand II bei Harbke (im Sept. 1912 stillgelegt) u. Südanlage bei Hohnsleben, eine Normalanschlussbahn u. eine Brikettfabrik, beide in Betrieb; eine 3120 m lange Drahtseilbahn. Auf Zeche Südanlage ist 1898/99 ein neuer Wasserhaltungsschacht, auf Zeche August Ferdinand II ist 1902/03 je 1 Förder- u. Wasserhaltungsschacht abgeteuft; auf Zeche Westanlage wurde Betrieb 1911 eingestellt, da nicht mehr lohnend. 1908/09 Erweiter. der Brikettfabrik II. 1909/10 Bau einer elektr. Zentrale, die nicht nur die eigenen Anlagen, sondern auch zwei benachbarte Überlandzentralen u. Kaliwerke mit elektr. Strom versorgt. 1900/01–1912/13 Zugang für die gesamten Anlagekonten M. 118 813, 102 634, 146 356, 48 708, 81 517, 68 154, 134 917, 90 141, 363 396, 1 207 197, 1 147 961, 701 989, 493 794, davon entfielen 1909/10 M. 387 811 u. 1910/11 M. 449 591: 1912/13 M. 274 081 auf Neubau-Zentrale. Auf Acker- u. Ackerminderwerts- kto sind 1912/13 M. 80 817 für bezahlte Minderwerteentschädig. hinzugekommen, während M. 61 317 auf diesem Kto zur Abschreib. gelangten. Die Ges. gehört dem Braunkohlen- Syndikat in Magdeburg u. dem Helmstedter Brikettverein in Helmstedt an. An die Braun- schweigischen Kohlenbergwerke in Helmstedt zahlt die Gesellschaft einen jährlichen Tonnenzins (1906/07–1912/13 M. 44 348, 56 936, 59 134, 54 762, 41 974, 40 216, 40 000), der unter Grubenbetriebskto als Verlust gebucht wird. Gesamtförder. 1899/1900–1912/13: 3 179 315, 3 798 280, 4 194 185, 3 773 340, 3 988 100, 4 419 970, 4 366 120, 4 346 995, 4 616 475, 4 605 720, 4 620 117, 4 486 805, 5 515 807, 6 508 486 hl; Brikettfabrikation: 1 223 800, 1 386 050, 1 627 450, 1 324 800, 1 493 197, 1 708 254, 1 769 105, 1 718 602, 1 747 338, 1 845 655, 1 908 779, 1958 561, 1 934 424, 2 204 548, 2 129 494 Ztr. (Absatz 1902/03–1912/13: 1 460 629, 1 650 551, 1 902 670, 1728 194, 1 789 929, 1 790 057, 1 836 788, 1 856 306, 1 934 424, 2 327 020, 2 159 070 Ztr.). Um neue Kon- kurrenz im Rohkohlengeschäft zu vermeiden, erwarben die im Rohkohlensyndikat ver- einigten Braunkohlenwerke mehrere zus. liegende Braunkohlenfelder bei Ottleben (Kreis Oschersleben) u. bildeten eine Gew., von deren Kuxe die Harbker Kohlenwerke 3 erhalten haben. Wegen des im Jahre 1911 erfolgten Erwerbes von Kuxen der Braunkohlengrube Friederike bei Hamersleben u. von Aktien der Norddeutschen Braunkohlenwerke zu Helm- stedt, sowie der sämtl. Anteile der Braunschw. Elektr.-Betriebs-Ges. m. b. H. zu Schöningen siehe bei A.-K. Die Gew. Friederike erbrachte für 1911 u. 1912 je M. 67 978 Gewinn. Die Norddeutschen Braunkohlenwerke konnten für 1912/13 keine Div. ausschütten. Kapital: M. 6 000 000 in 1695 Aktien Lit. A (Nr. 1–1695) u. 4305 neuen Aktien (Nr. 1696–6000), sämtlich à M. 1000. Bis 3./8. 1898 betrug das A.-K. M. 1 350 000 in 1350 Prior.-St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. vom 2./3. 1898 beschloss Erhöhung des A.-K., welche in der Weise durch- geführt wurde, dass auf 1341 St.-Prior.-Aktien gegen deren Umwandlung in Vorz.-Aktien Lit. A ohne Erhöhung des Nominalbetrages insgesamt M. 402 300 zugezahlt (pro Aktie 30 bis 40 %) u. weitere 345 neue Vorz.-Aktien Lit. A à M. 1000 voll gezeichnet wurden. Die G.-V. vom 14./7. 1900 beschloss Zulass. nachträgl. Umwandl. von Prior.-St.-Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A gegen Zuzahl. von 40 % u. der entstehenden Kosten. Infolgedessen wurden 1900 M. 3000 Prior.-St.-Aktien in Vorz.-Aktien Lit. A umgewandelt; ebenso 1906/07 restl. M. 6000 Pr.-St.-A. in Vorz.-A. Lit. A.; die geleisteten Zuzahlungen von M. 1200 bezw. M. 2400 flossen in den R.-F. Es existierten also seitdem bis 1911 nur noch M. 1 695 000 in Vorz.-Aktien Lit. A, die 1911 die Bezeichnung Aktien erhielten. Die G.-V. v. 28./6. 1911 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 1 305 000 (auf M. 3 000 000) in 1305 Aktien, begeben zu pari. Diese neuen Aktien nehmen nur mit 75 % an der Div. des Geschäftsj. 1911/12 teil, sind aber im übrigen den anderen Aktien gleichberechtigt. Die Ausgabe geschah in der Hauptsache zum Zwecke des Erwerbs eines grösseren Teiles der Kuxe der Braunkohlengrube Friederike bei Hamers- leben, der Rest zur Verstärk. der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 13./9. 1911 um M. 1 400 000 (auf M. 4 400 000) in 1400, mit halber Div.-Ber. für das Geschäftsj. 1911/12 ausgestatteten, im übrigen den bisherigen gleichber. Aktien zum Nennwerte, übernommen von der Mitteldeutschen Privat-Bank zu pari unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre: emittiert behufs Beteilig. an einem benachbarten Bergwerke (Norddeutsche Braunkohlenwerke) durch Erwerb von sämtl. Aktien dieses Bergwerks sowie zwecks Beschaffung von Betriebs- mitteln, auch wurde die Pachtung der Norddeutschen Braunkohlenwerke durch die Harbker Kohlenwerke beschlossen. Zur Anzahlung auf die Aktien der Norddeutschen Braunkohlen- werke gelangten vor der Hand M. 1 341 250, der Restbetrag ist in drei gleichgrossen Jahresraten bis 20./7. 1914 zu begleichen. In der a.-o. G.-V. v. 26 /11. 1912 wurde behufs Aufbringung der Mittel für Neuanlagen etc. die Ausgabe von M. 1 000 000 neuer, den bis- herigen gleichber. Aktien zu je M 1000 u. den Nummern 4401–5400 beschlossen, div-ber. für 1913/14 nur zur Hälfte. Die Ges. hat im Interesse der Werke beschlossen, die sämtl. Anteile der Braunschweig. Elektr.-Betriebs-Ges. m. b. H. in Schöningen zu erstehen. Die A.-0. G.-V. v. 20./3. 1913 beschloss zwecks Erwerbs dieser Anteile die Erhöhung des A.-K.