Kohlenbergbau. 475 1910/11 bei M. 145 884 Abschreib. weiter um M. 253 314 u. 1911/12 um M. 127 032 auf M. 1 320 307 stieg. Der G.-V. v. 29./10. 1910 wurde Mitteil. nach § 240 des. H.-G.-B. gemacht. In 1912/13 wurde trotz Betriebsstörungen ein erhöhter Absatz erzielt. Nach M. 166 677 Abschreib. er- gibt sich ein Betriebsverlust von M. 22 956 (i. V. M. 127 032). Die Kohlenförderung betrug 5 142 569 hl (i. V. 3 761 380), die Brikettproduktion 72 061 (54 819) t. Die Verwalt. erhofft für das Geschäftsj. 1913/14 bei gleicher Entwicklung einen bescheidenen Reingewinn. Eine demnächst einzuberufende G.-V. soll über die Reorganisation des Unternehmens durch eine starke Zus. legung des A.-K. u. durch Ausgabe von Vorz.-Aktien beschliessen. Die Unter- bilanz beträgt jetzt M. 1 343 264. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 St.-Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 3 707 752, nachdem 1911/12 M. 115 520 neu aufgenommen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Grubenfelder 1 188 865, Grundstücke 137 264, Gebäude 377 803, Masch. 77 664, Brikettfabrikgebäude 388 130, do.-Masch. 717 723, Grubenanlage 137 888, Seilbahn 146 293, Kettenbahn 34 657, Bahnanschluss 78 794, Wegebau 40 215, Grubenabraum 400 916, Pferde u. Wagen 3042, Inventar 72 268, Material. 12 609, Kohlen u. Briketts 8593, Kassa 31 347, Debit. 59 574, Kaut. 22 085, Bankguth. 2648, Verlust 1 320 307. – Passiva: A.-K. 1 350 000, Hypoth. 3 707 752, Akzepte 75 344, Kredit. 118 800, Lohnkto 2797, Kaut. 4000. Sa. M. 5 258 695. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 193 275, Förderkto 191 629, Versich. 18 707, Gen.-Unk. 39 123, Verwalt.-Kosten 34 756, Zs. 189 075, Fuhrwerk 4635, Brikettfabrikation 370 357, Werkstatt 10 886, Grubenabraum 71 948, Assekuranz 2837, Abschreib. 159 531. – Kredit: Kohlen 484 741, Brikett 481 714, Verlust 1 320 307. Sa. M. 2 286 763. Bilanz für 30. Juni 1913: Nicht veröffentlicht. Dividenden 1906/07–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Theodor Faber, Berg-Ing. Mor. Strangfeld. Prokurist: P. O. Hamann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Eduard Bartling, Wiesbaden; Verlagsbuchhändler Louis Abel, Berlin; Oberrentmeister a. D. Hugo Kösters, Münster i. W.; Dir. Wilh. Meuthen, Mann- heim; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Geh. Komm.-Rat Gotth. Sachsenberg. Rosslau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Saar- u. Mosel-Bergwerks-Gesellschaft zu Karlingen, Lothr. Gegründet: 1873. Die Ges., deren Aktien sich bis Frühjahr 1900 überwiegend in französ. Besitze befanden, ist im April 1900 unter Mitwirkung von Aug. Thyssen u. Hugo Stinnes in Mülheim (Ruhr) u. der Dresdner Bank in Berlin in deutschen Besitz übergeleitet worden. Zweck: Erwerb u. Ausbeut. von 8 Steinkohlen-Konc. u. alles dessen, was damit zus. hängt. Die sehr ausgedehnten Grubenfelder (156.69 Mill. qm = ca. 78 lothr. Normalfelder) liegen in den Gemeinden Spittel, Karlingen, Freimengen, St. Avold, Merlenbach, Kochern, Rossbrücken, Folklingen, Morsbach, Beningen, Bettingen, Oberhomburg, Niederhomburg, Helleringen, Machern, Kl.-Ebersweiler, Porcelette, Diesen, Lubeln, Buschborn, Bisten, Varsberg, Ham unter Varsberg, Gertingen, Hargarten, Dalem, Falk, Kreuzwald, Biblingen, Merten, Reimeringen, Tromborn; der Betrieb erstreckt sich zur Zeit auf die Gemeinden Karlingen, Spittel, Merlen- bach, Freimengen und St. Avold (Lothringen). Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit den Steinkohlenfeldern des Preussischen Staates, der Grube zu Klein-Rosseln und der Grube „La Houve“ bei Kreuzwald. Die in den letzten Jahren mit Eifer betriebenen Auf- schlussarb. hatten einen über Erwarten guten Erfolg. Es wurden bis jetzt 67 abbauwürdige Flöze mit einer Gesamtkohlenmächtigkeit von rund 128 m aufgeschlossen. Die Flöze führen beste Saarflamm- u. Fettkohle. Letztere eignet sich zur Herstellung von Koks. Die Ges. hat 3 Schachtanlagen in Betrieb, u. zwar Schacht II u. VI in Spittel u. Schacht Vin Merlenbach. Alle 3 Anlagen besitzen eig. Eisenbahnanschluss u. sind durch eine 7.5 km lange normalspur. Industriebahn unter einander verbunden. Die Schachtanlage II umfasst die Schächte I, II, III, „Waldemar Mueller“ u. „August Thyssen“, wovon Schacht II zur Förder u die übrigen zur Wetterführung dienen. Der Schacht II hat eine Teufe von 600 m. Die Hauptfördersohle liegt in einer Teufe von 490 m. Die Schachtanlage V besitzt drei Schächte, nämlich IV, Vu. Schacht „Hugo Stinnesé“. Schacht IV dient lediglich zur Wetter- führung, Schacht V zur Förder. u. Wetterführ. u. Schacht „Hugo Stinnes“ zur Förderung. Letzterer hat Doppelförder. Die beiden Förderschächte haben eine Teufe von 335 m, wo die Hauptfördersohle liegt. Zur Schachtanlage VI gehören die Schächte VI u. VIII. Schacht VI dient zur Förder., während Schacht VIII als ausziehender Wetterschacht in Be- nutzung steht. Der Schacht VI hat eine Teufe von 700 m. Die Hauptfördersohle liegt bei 500 m Teufe. Die Schächte „Waldemar Mueller“ u. „August Thyssen“ dienen einstweilen zur Wetterführung, sollen aber später zu einer neuen Schachtanlage Heiligenbronn zus.- gefasst werden, sobald die Schachtanlagen II u. V die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit er- reicht haben, indem der Schacht „Waldemar Mueller“ zur Förder. eingerichtet wird. Ferner wird für den Fall der Inbetriebnahme dieser geplanten Anlage ein weiterer Wetterschacht abgeteuft werden müssen. Die Schachtanlage VI besitzt eine grosse elektr. Zentrale mit 4 Dynamomasch. u. 1 Turbodynamo, die zus. 3700 Kw. leisten. Ausser den Schachtanlagen werden von hier aus eine Reihe benachbarter Gemeinden mit elektr. Strom zu Licht- u. Kraftzwecken versorgt. Zwei weitere Turbodynamos sind auf Schachtanlage II mit 1000 Kw