480 Kohlenbergbau. Meuselwitzer Braunkohlen- u. Brikettwerke, Akt.-Ges. in Meuselwitz S.-A. Gegründet: 4./6. 1912; eingetr. 11./6. 1912. Gründer: Rechtsanw. Hans Stein, Rechtsanw. Dr. jur. Helmuth Friedemann, Berlin; Rechtsanw Dr. jur. Heinr. Pinthus, Diplom.-Ing. Dr. ing. Franz Herzberg, Charlottenburg; Ing. Dr. Ernst Valentin, Berlin. Zweck: Betrieb von Kohlenbergbau u Brikettfabrikation, der Erwerb u. die Veräusser. von Bergwerken, Kohlenfeldern, Brikettfabriken, Kuxen, Anteilen u. Obligat. von Bergwerken. Die Ges. erstand Mitte 1913 in der Zwangsversteigerung die der Handels-Ges. Ernst Moser & Co. gehörige Mariengrube bei Meuselwitz samt Kohlenfeldern für M. 2 500 535. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5000, übernommen von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 11./7. 1913 um M. 995 000 in 995 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Forderung an E. Bartling, Wiesbaden, M. 5193. — Passiva: A.-K. 5000, Gewinn 193. Sa. M. 5193. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn M. 193. – Kredit: Zs. M. 193. Dividende 1912/13: 0 %. Direktion: Amtsrichter a. D. Max Ammon, Wiesbaden. Aufsichtsrat: Vors.: Komm.-Rat Ed. Bartling, Wiesbaden; Friedrich Metz, Frankf. a. M.; Rechtsanwalt Karl Siebert, Berlin. Preussengrube Akt.-Ges. Sitz im Gutsbezirke Miechowitz O.-S. (Ges. aufgelöst u. Firma erloschen.) Die G.-V. v. 21./7. 1913 beschloss, das Vermögen der Ges. als Ganzes an die Kattowitzer Akt.-Ges. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb zu Kattowitz, welche die sämtl. Aktien der Preussengrube besitzt, zu übertragen. Die Kattowitzer Akt.-Ges. übernahm mit den Aktiven auch die sämtl. Passiven. Dieser Beschluss hatte die Auflös. der Preussengrube zur Folge. Gegründet: 9./3. bezw. 6./7. 1906 mit Wirkung ab 1./4. 1906; eingetr. 7./11. 1906 in Beuthen O.-S. Gründer siehe Jahrg. 1912/13. Graf Franz Hubert von Tiele-Winckler auf Moschen machte auf das A-K. folg. Einlagen: Das Steinkohlenbergwerk Preussen nebst allem Zubehör lt. Eröffnungsbilanz für zus. M. 31 096 000. Als Abgeltung werden dfür 20 996 als vollgezahlt geltende Aktien der neuen A.-G. zum Nennwerte, d. i. M. 20 996 000 gewährt. Weiter übernahm die Akt.-Ges. eine auf dem Steinkohlenbergwerk Preussen hypothek. eingetragene, zu 4½ % verzinsliche Anleihe von M. 5 000 000 des Grafen Tiele-Winckler, u. übergab dem Grafen Tiele-Winckler für den noch schuldigen Betrag von M. 5 000 000 in dieser Höhe 4 %, ab 1./1. 1906 verzinsliche Schuldverschreib., welche durch eine zweite Sicherungs- hypothek auf dem Steinkohlenbergwerk Preussen sichergestellt wurden. (Siehe Anleihen Iu. II.) Zweck: Betrieb des Steinkohlenbergwerks (der Steinkohlengrube) Preussen b. Miechowitz O.-S. Die Preussengrube umfasst die Steinkohlenbergwerke Preussen u. Miechowitz. Beide zus. umfassen eine Fläche von 12 061 872 qm. Der gewinnbare Kohleninhalt wird auf 200 000 000 t geschätzt. Es sind 2 Schächte mit kompletten Einrichtungen, Förder-, Auf- bereitungs- und Verladeanlagen vorhanden. Der zweite Schacht, Winckler, ist bis zur Teufe von 540 m fertig gestellt. Von diesen Schächten aus sind bisher 3 Sohlen etabliert. Die tägliche Förderung beträgt zurzeit rund 2500 t, wird aber noch wesentlich verstärkt werden. Belegschaft bereits über 2000 Mann. Gegenwärtig ist der Ausbau der Preussengrube im wesentl. beendet, doch befindet sich die Förderung noch im Entwicklungs- stadium; Förderung 1909/10–1912/13: ca. 700 000, ca. 735 840, ca. 800 000, ca. 800 000 t. Zur Preussengrube gehört ferner eine Ringofenziegelei mit einer jährl. Produktion von 5 000 000 Stück-Ziegeln, ferner einige kleinere Zinkerzgruben u. Anteile an solchen u. ca. 360 ha Grund- fläche mit einer Reihe von Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Die Preussengrube besitzt bereits durch den Einbringungsvertrag einen Teil der Rittergüter Miechowitz u. Rokittnitz. Der Rest mit dem Schloss konnte für M. 3 000 000 von ihr erworben werden. Die land- wirtschaftl. Flächen wurden von der Preussengrube pachtweise schon mit Julibeginn 1909 übernommen. Der Verlustsaldo verminderte sich 1908/09 von M. 1 250 501 auf M. 856 147; die vollständige Tilg. desselben mit M. 353 275 ist 1909/1910 erfolgt. Gewinn 1910/11 bis 1912/13: M. 633 027, 683 433, 581 227 wurden zu Abschreib. verwendet. Kapital: M. 21 000 000 in 21 000 Aktien à M. 1000, wovon sich M. 10 501 000 im Besitz der Kattowitzer A.-G. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb befinden, welche Ges. die Preussen- grube gemeinschaftlich mit ihren Steinkohlenwerken betreibt. Auch die restl. M. 10 499 000 Aktien gingen 1912 aus dem Besitz des Grafen von Tiele-Winckler in den Besitz der Katto- witzer Ges. über (siehe diese Ges). Anleihen: I. M. 5 000 000 in 4½ Oblig. von 1901. Stücke à M. 2000, 1000, 500. Zs. 2./1., 1./7. Tilg.: Von 1907 ab in 20 Jahren durch Verl. im Juli (zuerst 1906) per 2./1. des folg. Jahres zu 102 %, verstärkte Tilg. und Totalkünd. zu 102 % vom 1./7. 1907 ab zulässig. Sicherheit: Als Sicherheit für die Anleihe ist auf das Steinkohlenbergwerk „Preussen“ nebst allem Zubehör eine Sicherheits-Hypoth. zur ersten Stelle in Höhe von M. 5 500 000 eingetragen. Pfandhalterin: Dresdner Bank in Berlin. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges. Aufgel. in Berlin 29./8. 1901 zu 101 %. In Umlauf Ende März 1913 M. 3 796 440. Kurs in Berlin Ende 1901–1913: –, –, 105, 105, 105.10, 103, 101.25, 102.40, 104, 102.80, 101.80, 100.75, – %. Verj. der Zinssch. in 4 J. (K.), der verl. Stücke in 30 J. (F.)