Petroleum-Industrie. Petroleum-Industrie. 2 2 ― 0 % 5 Aktiengesellschaft für Mineralölindustrie, Sitz in Berlin-Schöneberg, Post Berlin W. 30, Habsburgerstr. 11. (Firma bis 7./6. 1911: Deutsch-Galizische Petroleum-Akt.-Ges. Harklowa.) Gegründet: 8./11. 1905; eingetr. 16./1. 1906. Gründer: H. F. Lehmann, Halle a. S.; Delbrück Schickler & Co., Berlin; Internationale Bank in Luxemburg; J. H. Stein, Cöln a. Rh.; Geh. Komm.-Rat Heinr. Lehmann, Halle a. S. Zweck: Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Erdöl, ähnlichen Produkten und der daraus oder in Verbindung damit zu gewinnenden oder zu erwartenden Erzeugnisse sowie der Betrieb des Handels mit vorbezeichneten Erzeugnissen oder Waren ähnlicher Art; Erwerb von Olgerechtsamen in Galizien in der Nähe von Harklowa. Die Ges. hat eine bereits im Betriebe befindl. Grube in Harklowa u. Pagorzyna mit Ölgewinnungsrechten, Liegenschaften u. Einrichtungen erworben. Die Ges. befasste sich seither in der Hauptsache damit, die erworbenen Olterrains durch Bohrungen sukzessive weiter aufzuschliessen, welche Arbeiten gute Resultate ergaben. Die Zugänge auf den Anlagekonten haben 1906/07–1912/13 M. 294 758, 231 133, 76 585, 153 285, 103 551, 612 262, 72 329 betragen, die sich zus.setzten aus Anschaffungen für Gebäude, neue Schächte, Röhren, Reservoirs, Masch., Bohr-, Pumpen- u. Werkstätten-Utensil., elektr. Licht- u. Ölleitungsanlage. Nach dem Abschluss für 1909/10 hat sich der Betriebs- verlust von M. 78 643 auf M. 288 827 erhöht, der 1910/11 weiter auf M. 425 000 stieg (siehe bei Kap.). Die G.-V. v. 7./6. 1911 beschloss neben der weiteren Ausgestaltung u. der Ver- mehrung der Bohr- u. Gruben-Einricht. eine Reihe von Bohrungen zur systematischen Ausbeutung von neuen aufgedeckten Ollagerstätten u. zur Aufschliessung weiterer Gebiete vorzunehmen. Im Geschäftsj. 1911/12 wurde mit der Durchführ. dieses weiteren Arbeits- programms begonnen. In Harklowa wurden 3 neue Bohrungen u. in Pagorzyna 1 neue Bohrung angesetzt. Die Gesamtölförder. auf den Gruben wies einen unbedeutenden Rück- gang gegen die des Vorjahres auf. Da die neuen Bohrungen im Geschäftsj. 1911/12 noch nicht produzierend waren u. diesem auch die Verzins. der Bankschuld etc. zur Last gehen, schloss die Bilanz noch mit einem Verlust von M. 66 749, gegenüber einem Betriebsverlust von M. 136 173 im Vorjahre, ab. Auch 1912/13 trugen die neuen Bohrungen noch nicht zum Gewinn bei, die Unterbilanz stieg um M. 72 602, also auf M. 139 352. Kapital: M. 2 135 000 in 1275 St.-Aktien u. 860 Vorz.-Aktien. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, erhöht lt. G.-V. v. 27./9. 1907 um M. 200 000 in 200 St.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, angeboten den alten Aktionären 11.–26./11. 1907 zu 100 %. Zur Beseitigung der im Juni 1911 auf M. 425 000 angewachsenen Unterbilanz beschloss die a. o. G.-V. v. 7./6. 1911 die Herabsetz. des St.-A.-K. um M. 425 000, also von M. 1 700 000 auf M. 1 275 000 durch Zus.- legung der St.-Aktien 4:3. Gleichzeitig wurde zur Beschaff. weiterer Betriebsmittel beschlossen, das A.-K. um M. 1 080 000 in 1080 Vorz.-Aktien zu erhöhen, wovon zunächst M. 860 000 in 860 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911 zu pari plus 3 % für Stempel begeben wurden. Die restl. 220 Vorz.-Aktien sollen später begeben werden. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, der Rest des Reingewinns wird gleichmässig auf sämtl. Aktien gezahlt. Bei Auflös. der Ges. u. bei Herabsetzung des A.-K. zum Zwecke der teil- weisen Rückzahl. desselben sind die Vorz.-Aktien zum Nennwerte, zuzügl. etwaiger Rück- tände auf die Vorz.-Div. sowie von 6 % Stück-Zs. vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres bis zum Auszahlungstage vorweg vor den St.-Aktien aus der Teilungsmasse zu befriedigen Dann erhalten die St.-Aktien bis zu 100 %, der Rest der Teilungsmasse wird gleichmässig unter beide Aktienarten verteilt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftsviertelj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Olgerechtsame 826 618, Grundstücke 127 500, Ge- bäude 90 486, Brücken u. Schleussen 3365, Schächte 821 054, Inventar 738 569, Beteilig. 17 000, Schächte im Bau 379 951, Rohölvorrat 5892, Kassa 4241, Debit. 36 985, Verlust 139 352. —– Passiva: St.-Aktien 1 275 000, Vorz.-Aktien 860 000, Bankschulden 856 614, sonst. Schulden 21 303, Abschreib. 178 100. Sa. M. 3 191 017. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 66 749, Verwalt.-Unk. 53 109, Zs. u. Bankprovis. 47 346, Steuern 253, Abschreib. 20 000. – Kredit: Betriebsüberschuss 48 107, Verlust 139 352. Sa. M. 187 459. Dividenden 1905/06–1912/13: Bisher 0 %. Direktion: Camillo Siegl, Berlin; Karl Berndt, Halle. Prokuristen: Ing. Louis Dankmayer, Harklowa; Kaufm. Franz Goetz, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Heinr. Lehmann, Halle a. S.; Stellv. Bankier Dr. Gust. Ratjen, Bankier Carl Joerger, Berlin; Konsul Heinr. v. Stein, Cöln a. Rh.; Bank- Dir. Jos. Würth, Luxemburg; Dir. Herm. Seiffert, Justizrat Alb. Herzfeld, Halle a. S.; Bergrat Paul Neubauer, Halle a. S.: Majoratsbesitzer Ernst Fischer von Mollard auf Gora (Posen); Dir. Arthur Schmidt, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Delbrück Schickler & Co.; Halle a. S.: H. F. Lehmann.