618 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Hermann u. Alfred Escher Akt.-Ges. in Chemnitz. Gegründet: 26./3. 1906 mit Wirkung ab 30/6. bezw. 1./10. 1905; eingetr. 26./6. 1906. Gründer: Spinnereibes. Paul Hübner, Zschopau; Alfr. Escher G. m. b. H., Siegmar; Fabrikant Herm. Escher, Rechtsanw. Moritz Beutler, Chemnitz; Ing. Rud. Scheibner, Cöln. Hermann Escher in Chemnitz brachte mit Wirkung ab 1./10. 1905 in Anrechnung auf die von ihm übernommenen Aktien die unter der Firma „Hermann Escher“ in Chemnitz betriebene Maschinenfabrik mit allen Aktiven und Passiven, insbesondere mit den Grund- stücken Niclasgasse-Chemnitz zu dem nach Abzug der übernomm. Passiven verbleibenden Gesamtpreise von M. 1 620 019 in die Akt.-Ges. ein. Dagegen übernahm die Akt.-Ges. zur eigenen Vertret. a) die auf den oben aufgeführt. Grundstücken eingetrag. Hypoth. im Betrage von M. 170 000 abzügl. durch Amort. getilgter M. 8344 u. b) die sonstigen Kreditoren der Firma Hermann Escher im Betrage von M. 34 704. Diese Beträge kamen in Abrechnung von dem mit M. 1 816 379 berechneten Werte der Aktiven, sodass der reine Wert des Ein- bringens sich wie oben auf M. 1 620 019 berechnet. Hiervon kamen M. 1 397 000 in An- rechnung auf die von Herm. Escher übernommenen Aktien, die restlichen M. 223 019 erhielt Herm. Escher mit M. 23 019 in bar u. mit M. 200 000 dadurch gewährt, dass ihm in dieser Höhe Hypothek an den Grundstücken Niclasgasse-Chemnitz bestellt wurde. Die Firma „Alfred Escher G. m. b. H.' in Siegmar brachte in die Akt.-Ges. die von ihr in Siegmar betriebene Werkzeugmaschinenfabrik mit allen Aktiven u. Passiven, insbesondere mit dem Grundstück zu dem Gesamtpreise von M. 406 000 ein. Hierfür wurden M. 400 000 in Aktien u. M. 6000 bar gewährt. Die Gründungskosten mit zus. M. 27 000 gingen zu Lasten der Akt.-Ges. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der unter den Firmen „Hermann Escher“ in Chemnitz u. „Alfred Escher G. m. b. H.' in Siegmar bestehenden Werkzeugmaschinenfabriken, Fabri- kation von Maschinen u. Werkzeugen jeder Art u. die Beteil. an anderen Unternehmungen der Maschinenindustrie. Zugänge auf Anlagen-Kti erforderten 1906/07–1912/13 M. 148 979, 207 863, 96 908, 93 471, 68 812, 263 430. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000; erhöht lt. G.-V. v. 8./11. 1913 um M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von einem Konsort. (Deutsche Bank etc.) zu pari. Hypothek: M. 483 000 auf Grundbesitz in Chemnitz u. Siegmar. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrücklagen, höchstens 12 % Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 7½ % Tant. an A.-R. (ausserdem pro Mitgl. M. 750 feste Vergüt., der Vors. aber M. 1500), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Areal 412 600, Gebäude 615 600, Arbeitsmasch. 270 700, Betriebsmasch. 1, Werkzeug u. Utensil. 1, elektr. Licht-Anlage 1, Modelle 1, Transmission u. Treibriemen 1, Dampfheiz. u. Wasserleit. 1, Gleisanschluss 1, Mobiliar 1, Pferde-, Wagen u. Automobil-Kto 1, Versich. 1, Effekten 3955, Hypoth. II 100 000, Kassa 5697, Wechsel 1387, Debit. 581 300, Bankguth. 471 940, fert. Masch., Maschinenteile u. Rohmaterial. 402 143. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. I 483 000, R.-F. 180 000 (Rückl. 15 000), Arb.-Unterst.-F. 10 000, Talonsteuer-Res. 12 000 (Rückl. 3000), Interimskto 15 000, Kredit. 102 789, Div. 144 000, Tant. an Vorst. 20 576, do. an A.-R. 6688, Grat. 10 000, Vortrag 63 842. Sa. M. 2 847 895. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 103 392, Abschreib. 279 499, 3 % Rückstell. auf Debit. 17 439, Interimskto 15 000, Gewinn 263 106. – Kredit: Vortrag 39 346, Fabrikat. 639 091. Sa. M. 678 437. Kurs Ende 1913: 124 %. Eingeführt in Dresden am 10./12. 1913 zu 124 %. Dividenden 1905/06–1912/13: 6, 12, 12, 9, 4, 4, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Escher. Prokuristen: E. Schmalz, Ober-Ing. Walther Kohrs. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Stadtrat Paul Hübner, Chemnitz; Stellv. Rentner Herm. Escher, Ing. Rud. Scheibner, Cöln; Justizrat M. Beutler, Komm.-Rat Hans Vogel, F. Metzner, Chemnitz. Zahlstellen: Chemnitz: Ges.-Kasse; Fil. der Deutschen Bank, F. Metzner; Dresden: Deutsche Bank. Maschinenfabrik Kappel in Chemnitz-Kappel. Gegründet: März 1872 als Sächs. Stickmaschinenfabrik (s. Jahrg. 1900/1901). Firmenänd. 15./11. 1888. Errichtet 1860 in Kändler, 1867 nach Kappel verlegt. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der Stickmaschinenfabrik von Albert Voigt in Chemnitz- Kappel. Die Fabrik fertigt als Spezialitäten: Handstickmasch., Schiffchen-Stickmasch. (Pantograph- u. Automat-Stickmasch.) Tüllwebstühle nach Roller- u. Double-locker-System, Sägegatter- u. Holzbearbeitungsmasch., Gas-, Benzin-, Rohöl- u. Sauggas-Motoren. Das zus. hängende Fabrikterrain umfasst jetzt 26 780 qm wovon ca. 14 200 qm bebaut sind. Zum Betriebe dienen 3 Dampfmasch. von zus. 500 PS. u. ein Rohöhlmotor von 100 PS. Die Fabrik besitzt eine eigene Gasanstalt u. eine elektr. Beleucht. u. Kraftübertrag. Beamte u. Arb. ca. 1700. Die Ges. besitzt auch ein Hausgrundstück mit Reparatur-Werkstätte in Plauen i. V. Zugänge auf Anlage-Kti 1906/07–1912/13: ca. M. 464 000, 128 251, 91 949, 147 198, 416 606, ca. 200 000, ca. 60 000. Umsatz in Kappel 1900/1901–1906/1907: M 1 785 239, 2 368 653, 2 726 605, 1 182 409, 1 081 717, 1 759 668, 3 261 250; später nicht veröffentlicht. Rückgang in Absatz an Masch. beeinflusste das Resultat des Geschäftsj. 1912/13 ungünstig.