646 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. richtung von Neubauten (Eisengiesserei für schwere Gussstücke, Modellschreinerei, elektr. Kraft- u. Lichtzentrale). Zur Vereinfachung des Betriebes wurde die Eisengiesserei von Ratingen nach Eschweiler verlegt u die Maschinenfabrik in Ratingen weiter ausgebaut. In den Ratinger Gebäuden wurde ein Kupfer- u. ein Messing-Röhrenwalzwerk eingerichtet. Zugänge auf An- lage-Kti 1906/07–1908/09 M. 71 984, 42 217, 56 897. Die 1908/10 errichteten Neuanlagen er- forderten M. 805 248; Zugänge 1910/11–1912/13: M. 105 735, 101 160, 136 777; Umsatz 1908/09 bis 1912/13: M. 1 645 396, 3 236 365, 3 555 733, 3 840 938, 4 609 264. Beamte u. Arb. z. Z. ca. 550. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. v. 20./2. 1907 beschloss Erhöhung um M. 400 000 in 400 Aktien zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1906, zwecks Erwerb des Unternehmens der offenen Handelsgesellschaft Ratinger Eisengiesserei u. Masch.-Fabrik Koch & Wellenstein mit Wirkung ab 1./7. 1906. Die Aktionäre zahlten ausser- dem M. 150 000 in bar an die Ges. und stellten ihr M. 50 000 Aktien zur Verfügung. Die neuen Mittel wurden zur Beseitigung des aus 1905/06 übernommenen Fehlbetrages von M. 79 337 u. zur Bildung eines R.-F. in Höhe von M. 120 662 verwandt. Die Firma „Ratinger Eisengiesserei u. Masch.-Fabrik Koch & Wellenstein“ Ratingen, erhielt für das Einbringen ihres Geschäfts auf Grundlage ihrer Bilanz v. 30./6. 1906 mit allen Aktiven u. Passiven, einschl. zweier Hypoth. im Betrage von M. 103 500, M. 450 000 Aktien u. M. 100 000 in bar. Die Kosten für den Erwerb des Ratinger Werkes und die Ausgabe neuer Aktien trug die Akt.-Ges., welche ihre Firma wie folgt änderte: Eschweiler-Ratinger Maschinenbau-Akt.-Ges. in Eschweiler-Aue mit Zweigniederlassung in Ratingen. Die G.-V. v. 30./10. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 (also auf M. 1 800 000). Hypotheken: M. 100 000 in 2 Hypoth. auf dem Ratinger Etablissement. Anleihe: Die G.-V. v. 28./10. 1910 ermächtigte die Verwalt. zur Ausgabe von Schuld- verschreib. (noch nicht erfolgt). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom brigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 500 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundbesitz 162 480, Eisenbahnanlage 24 055, Fabrik- gebäude 702 162, Wohnhäuser 38 437, Masch. u. Motore 829 842, Werkzeuge u. Utensil. 103 912, Modelle 22 519, Vorräte 659 618, Kassa, Wechsel 10 253, Debit. 982 207. – Passiva: A.-K. 1. 800 000, R.-F. 180 000 (Rückl. 25 337), Hypoth. 100 000, Kredit. 1 149 782, Beamten- u. Arb.- Unterst.-F. 46 660 (Rückl. 2000), Talonsteuer-Res. 12 000 (Rückl. 3000), Tant. u. Grat. 35 839, Tant. an A.-R. 10 605, Spez.-R.-F. 25 000, Div. 144 000, Vortrag 30 700. Sa. M. 3 534 588. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 141 186, Gewinn 276 482. – Kredit: Vortrag 29 247, Miete 1314, Gewinn 387 108. Sa. M. 417 669. Dividenden 1899/1900–1912/13: 6, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 3, 5, 4, 6, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Edm. Albertz, Eschweiler-Aue; Ing. Max Koch, Kaufm. Ed. Wellenstein, Ratingen. Prokuristen: Ober-Ing. Rob. Fischer, Carl Aldefeld. Aufsichtsrat: (3––7) Vors. Bergwerks- u. Hüttenbes. Jul. Frank, Adolfshütte b. Dillenburg; Stellv. Hauptmann a. D. Carl von Hinckeldey, Naumburg a. S.; Dir. Paul Hengstenberg, Godesberg: Komm.-Rat Herm. Schröder, Nievernerhütte. Zahlstellen: Ratingen: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. „Lnion“ Act.-Ges. für Eisenhoch- u. Brückenbau in Essen a. d. Ruhr. Gegründet: 1871. Firma bis 13./8. 1910 Maschinenbau-Akt.-Ges. Union. Zweck: Verarbeit. von Eisen u. sonst. Metallen zu Gebrauchsgegenständen aller Art, insbesondere Brückenbau, Eisenhochbau u. Eisengiesserei, sowie Erwerb u. Erricht. aller zur Erreichung dieses Zweckes dienlichen Anlagen. Die restlichen Grundstücke der alten Fabrik (am 1./7. 1909 noch 77.69 qR.) stehen zum Verkauf. Lt. Beschluss der G.-V. v. Novbr. 1907 ist der Betrieb der Giesserei und der Maschinenbauerei aufgegeben u. die hierfür vorhandene maschinelle u. Werkzeug-Einrichtung verkauft worden. 1905/06 ergab sich nach Abzug der Unk. u. Abschreib. ein Verlust von M. 14 767 (gegen M. 191 576 im Vorjahre 1904/05), der aus dem R.-F. gedeckt wurde. 1906/07 entstand ein neuer Verlust von M. 247 372, der sich durch Heranziehung der Reserven auf M. 206 360 verminderte. Infolge der Einstellung des Masch.baues einschl. der damit bedingten Abschreib. ergaben sich 1907/08 M. 359 773 u. 1908/09 M. 139 513 Kosten, und es wuchs der Verlustsaldo weiter im Jahre 1907/08 um M. 187 212 u. 1908/09 um M. 166 064, also zus. auf M. 659 636: 1909/10 erhöhte sich nach M. 66 786 Abschreib. die Unterbilanz um M. 122 469, also auf M. 782 105; wegen Sanierung siehe bei Kap. Die von der Ges. wegen der Boden- senkungen auf ihrein Fabrikgelände geführten Prozesse schreiten nur langsam voran, jedoch ist neuerdings wieder ein solcher Prozess in erster Instanz zugunsten der Ges. entschieden worden. (Siehe auch bei Kap.) Kapital: M. 550 800 in 1000 abgest. Aktien à M. 300 u. 209 Aktien à M. 1200. Urspr. M. 3 000 000 in 5000 Aktien à M. 600, herabgesetzt 1879 auf M. 1 500 000 durch Abstemp. der Aktien von M. 600 auf M. 300. Zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1910 M. 782 105), sowie zu Abschreib. u. Rücklagen beschloss die G.-V. v. 13./8. 1910 Herabsetzung des A.-K. von M. 1 500 000 durch Zus. legung des A.-K. 5:1, also auf M. 300 000; gleich-