Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 649 Wilhelmshütte, Act.-Ges. für Maschinenbau u. Eisengiesserei in Eulau-Wilhelmshütte bei Sprottau mit Zweigniederlassung in Obersalzbrunn. Gegründet: 22. bezw. 23. u. 28./5. 1870; eingetr. am 22./8. 1870 in Sprottau. Zweck: Maschinenbau jeder Art, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Emaillierwerk, Blech- und Holzwarenfabrikation. Grundbesitz in Eulau ca. 44 ha. 1899/1900 Bau einer Fabrik in Ober-Salzbrunn b. Waldenburg mit M. 704 486 Kostenaufwand; 1905/06–1912/13 erforderte die Erweiterung der masch. Einrichtung, Wasserkraftanlage u. Vervollständig. der Gebäude in beiden Fabriken zus. M. 158 655, 184 685, 482 812, 179 232, 128 575, 485 519, 533 919, 419 268. Umsatz 1904/05–1912/13: M. 3 419 543, 3 991 891, 4 467 859, 4 569 609, 4 004 500, 4 542 150, 4003 306, 4 769 449, 4703 585. Zahl der 1912/13 durchschnittl. beschäftigten Beamten u. Arb. 1280. Das Eulauer Werk erzeugt Dampfkessel, Dampfmasch., Bergwerksmasch., Pumpanlagen für Kanalisationszwecke. Die Giessereien u. Emaillierwerke stellen her: gusseiserne Röhren zu Kanalisations-, Wasser- u. Gasleitungszwecken, Kanalisationsartikel, Sanitätsutensilien, Badewannen, Rippenheizröhren sowie Handels- u. Bauguss aller Art. Die Blech- u. Holz- warenfabrik, mit der eine Brettschneide verbunden ist, produziert: Eisschränke, Küchen- möbel u. Badeeinrichtungen. Die Kraft liefert der durch das Werk fliessende Boberfluss sowie eine elektr. Zentrale, für deren Betrieb ausser der Wasserkraft noch 4 Dampfmasch. von insges. 600 PS. zur Verfüg. stehen. Die Zweiganstalt in Ober-Salzbrunn stellt als Besonderheit Kräne u. Hebezeuge für elektr. Betrieb her, sowie Eisenkonstruktionen u. Hängebahnen; eigene Giesserei. Vorhanden ist eine Dampfkraftanlage von 200 PS., sowie eine elektr. Kraft, welche von der Niederschles. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-Akt.-Ges. ent- nommen wird. Kapital: M. 3 300 000, hiervon M. 2 330 400 in konvertierten Aktien, und zwar 2500 (Nr. 1–2500) à M. 300, 762 (Nr. 1–762) à M. 1200 und 666 (Nr. 1–666) à M. 1000, ferner M. 969 600 in 808 Aktien Em. 1900 (Nr. 763–1570) à M. 1200. Urspr. Kapital M. 2 250 000, 1885 reduziert auf die Hälfte, orhöht 1886 um M. 672 000, 1887 um M. 703 000 und 1889 um M. 1 000 000 auf M. 3 500 000; Herabsetzung um M. 1 169 600 auf M. 2 330 400 lt. G.-V.-B. vom 20. Aug. 1898 in der Weise, dass von je drei bis 3. Nov. 1898 eingereichten alten Aktien à M. 300, 1000 oder 1200 eine vernichtet, die beiden anderen als konvertierte Aktien zurückgegeben wurden. Die zur Konvertierung nicht eingereichten Aktien haben Stimm- und Div.-Recht bis zur nachträglichen Ein- lieferung verloren. Durch die Kapitalsreduktion wurden M. 1 145 411 verfügbar, die mit M. 929 762 zu Abschreibungen, M. 10 000 für die Hochwasserreserve, M. 200 000 für die Baureserve u. M. 5649 zur Dotierung der Reserve II verwandt wurden. Wieder erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Sept. 1900 um M. 969 600 (auf M. 3 300 000) in 808 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./7. 1900, übernommen von einem Konsort. zu 100 %, angeboten den Aktionären. Nov. 1900 zu 105 %. Hypotheken: M. 300 000 Amort.-Hypoth. auf Eulau zur I. Stelle, ferner M. 128 000 auf Obersalzbrunn. Noch ungetilgt am 30./6. 1913 zus. M. 350 301. Anleihe: M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. 6./11. 1909, rückzahlbar zu 105 %. 750 Stücke à M. 1000 u. 500 Stücke à M. 500 lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Privatbank zu Magdeburg und sind durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1915 durch jährl. Auslos. im Juni (zuerst 1914) auf 2./1. (erstmals 1915); ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. zur II. Stelle im Betrage von M. 1 100 000 auf das Eulauer Werk samt Zubehör (hinter M. 221 834 I. Hypoth.). Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahl. einer Grundschuld u. Hypoth. von insges. M. 165 000, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel, welche durch die erheblichen Anschaffungen u. Neubauten der letzten Jahre stark in An- spruch genommen wurden, und zur Errichtung neuer Giessereiwerkstätten in Eulau-Wilhelms- hütte, die eine grössere Produktion ermöglichen sollen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen ausser Breslau. Kurs Ende 1910–1913: 102.50, 103, 102, 99.75 %. Aufgel. von den Zahlstellen am 1./3. 1910 zu 101.75 %%. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1898 1./4.–31./3.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je M. 1000 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve I, 5–15 % zur Reserve II, bis 7½ % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (eine Jahres- vergütung von M. 10 000 ist demselben garantiert, welche auf die Tant. in Anrechnung kommt), Rest Super-Div., soweit nicht derselbe zu Specialreserven oder Rücklagen für Beamte oder Arbeiter bestimmt wird. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 2 238 000, Masch. 553 000, Formen 1, Fuhrwerk 1, Eisenbahn 40 000, Geräte u. Werkzeuge 473 000, Vorräte 1 716 754, Kassa 15 325, Wechsel 20 175, Wertp. einschl. der als Sicherheit hinterlegten 124 322, Debit. 915 057. – Passiva: A.-K. 3 300 000, Hypoth. 350 501, Anleihe 1 000 000, do. Zs.-Kto 6037, Kredit. 667 222, unerhob. Div. 1390, R.-F. I 275 321 (Rückl. 12 527), do. II 155 467 (Rückl. 12 527), do. auf Aussenstände 70 000, Talonsteuer-Res. 25 000, Vergüt. an Vorst. u. Beamte 19 731, Div. 198 000, Tant. an A.-R. 7377, Vortrag 19 588. Sa. M. 6 095 637. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 178 438, Hypoth.-Zs. 15 946, Anleihe-Zs. 50 000, Reparat. 98 840, Arb.- u. Beamten-Wohlf. 61 936, Kursverlust 3020, Talonsteuer-Res.