Maschinen und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 659 genommen lt. G.-V. v. 13./12. 1899. Die G.-V. v. 13./12. 1899 beschloss die Erwerbung der Maschinenfabrik, Eisengiesserei, Kessel- u. Kupferschmiede der Firma Otto Hentschel in Grimma für M. 745 000 (s. Jahrg. 1900/1901). Zweck: Herstell. aller Arten Masch., insbes. Papiermasch. u. Einricht. von Papier- u. Pappenfabriken, Nitrocellulose- u. Celluloidfabriken, Masch. für Vulcanfiber, Asbestzement- schiefer, Asbest-, Sprengstoff- u. Pulverfabriken. Spez. in Dampfmasch., Pumpen u. Kom- pressoren, allg. Maschinenbau, Eisen- u. Metallgiesserei, Bau von Dampfkesseln sowie Anlagen für chemische Apparate, Spiritusbrennereien u. Presshefenfabriken, sowie Olraffinerien, Extraktionsanlagen. Die Ausdehnungsmöglichkeit der Fabrik in Grimma zu sichern, hat die Ges. 1900/1901 von Otto Hentschel ein die Fabrik umgebendes ausgedehntes Areal für M. 116 826 gegen eine Amort.-Hypoth. in gleicher Höhe erworben. Die Ges. war 1907/08 besonders in der Abteil. Golzern unbefriedigend beschäftigt. Das Geschäftsj. 1908/09 schloss mit einem Verlustsaldo von M. 353 524 ab, wovon M. 47 356 auf ordentl. Abschreib. u. M. 192 883 auf a. o. Abschreib. u. Rückstell. auf Aussenstände entfallen. 1909/10 war die Beschäftigung in Golzern ungenügend, sodass ein neuer Verlust von M. 208 057 entstand, der sich durch eine Reservestellung von M. 232 436 für schwebende Prozesse auf zus. M. 794 019 erhöhte. Die Unterbilanz stieg 1910/11 um M. 23 573 auf M. 817 592 u. 1911/12 um M. 103 084 auf M. 920 676. 1912/13 M. 75 148 neuer Verlust bei Golzern. (Wegen Sanierung siehe bei Kap.). Aus älteren Geschäften sind einige grosse Schadenersatzansprüche wegen vermeintlich nicht erfüllter Garantien gegen die Ges. geltend gemacht worden, die noch schweben u. für die eine besondere Rücklage für Aussenstände von jetzt M. 357 000 gemacht wurde (s. oben). Ausserdem ist eine Prozessreserve von M. 220 000 vorhanden. Kapital: M. 730 000 in 600 St.-Aktien à M. 300 u. 550 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 900 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 13. Dez. 1899 um M. 1 100 000 (auf M. 2 000 000) in 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000, deren Div. mit 5 % begrenzt ist, die aber für Kapital u. Zs. vor den bisherigen Aktien Vorzug geniessen. Von diesen Vorz.-Aktien erhielt Otto Hentschel in Grimma M. 300 000, die restlichen M. 800 000 sind von Phil. Elimeyer in Dresden übernommen worden mit der Verpflichtung, M. 550 000 den Gründern der Ges. zu 100 % plus 5 % Zinsen ab 1. Juli 1899 plus 1 % für Reichsstempel und Schlussnotenstempel und M. 200 000 den bisherigen Aktionären zu 103 % plus 5 % Zinsen ab 1. Juli 1899 plus Schlussnotenstempel anzubieten, was vom 1.–28. Febr. 1900 geschah. Nicht abgeforderte Aktien konnten zu 103.75 % subskribiert werden. A.-K. also von 1899 bis 1914 M. 2 000 000 in 3000 Aktien à M. 300 u. 1100 Vorz.-Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. bezw. zur Beseitig. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 920 676) beschloss die G.-V. v. 4./1. 1913 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 um M. 1 270 000 auf M. 730 000 in der Weise, dass die Vorz.-Aktien im Verhältnis von 2:1, die St.-Aktien im Verhältnis von 5: 1 zus. gelegt werden. In Zukunft werden also nur M. 180 000 St.-Aktien u. M. 550 000 Vorz.-Aktien vorhanden sein. Auch die durch die Veränderung des Grund- kapitals erforderlichen Statutenänderungen, insbesondere die Bestimmung über die Gewinn- verteilung, dass, nachdem die Vorz.-Aktionäre 5 % u. die St.-Aktionäre 4 % erhalten haben, der dann verbleibende Gewinn auf beide Aktiengattungen gleichmässig verteilt werden soll, u. dass die Vorz.-Aktionäre auf die Nachzahl. bis mit 1912/13 verzichten u. die Beschränkung der Höchstdiv. der Vorz.-Aktien auf 5 % in Wegfall kommt, wurde einstimmig angenommen. Schliesslich wurde auch der Antrag, das Golzerner Werk zu verkaufen, angenommen. Die für die kraftlos erklärten Aktien u. Vorz.-Aktien ausgefertigten abgestempelten Aktien wurden öffentlich meistbietend verkauft u. ergaben einen Reinerlös von M. 270 für M. 1000 Vorz.-Aktien u. M. 57 für M. 300 St.-Aktien. Auf jede für kraftlos erklärte Vorz.-Aktie entfiel ein Erlös von M. 135, auf jede für kraftlos erklärte St.-Aktie ein Erlös von M. 11. Das Golzernsche Grundstück ist an die Schrödersche Papierfabrik daselbst mit M. 15 271 Verlust verkauft worden; ein grosser Teil der brauchbaren Masch. u. Vorräte wurden nach dem Grimmaer Werk übergeführt, wo eine neue Werkstätte u. mehrere Vergrösserungen zur Aufnahme derselben u. zur Weiterführung der geeignetsten u. aussichtsvolleren Golzerner Spezialbetriebe hergestellt wurden. Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus. legung M. 1 270 000 wurde wie folgt verwendet: Unterbilanz laut Bilanz v. 30./6. 1912 920 676, neuer Verlust Golzern 1912/13 75 148, Verlust bei Verkauf von Golzern gegenüber den Buchwerten 76 063, a. 0. Abschreib. auf Zeichn. u. Modelle 68 105, Rückstell. für Wechsel-Delkr. 47 310, do. auf Aussenstände 40 704, Spez-R.-K. 41 991. Sa. M. 1 270 000. Gründerrechte: Bei jeder Ausgabe neuer Aktien sind die im Gründungsvertrage genannten ersten Aktienzeichner nach Verhältnis ihrer Zeichnungen berechtigt, die Hälfte der neu auszugebenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Hypoth.-Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Schuldverschreib., Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. bis längstens 1931 durch jährl. Ausl. im Mai auf 31./12.; kann auch ganz oder teil- weise mit vierteljähr. Frist gekündigt werden. In Umlauf 1./7. 1913 noch M. 275 000. Hypotheken: M. 74 150 auf Fabrik- u. Erweiterungsgrundstück Grimma. Geschäftsjahr:1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1Vorz.-A. à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., 5 % Div. an Vorz.- Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, von dem verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem festen Jahresgehalt von M. 3600), vertragsm. Tant. an Vorst., Beamte u. Arbeiter, Rest Super-Div. an Vorz.- u. St.-Aktien gleichmässig, bezw. nach G.-V.-B. Der Nachzahl.- 42*