Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 695 Direktion: Paul Täschner, A. Rarichs. Prokurist: Alfred Holthaus. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Konsul Paul Erttel, Stellv. Justizrat Dr. Wilh. Leo, Bank-Dir. Ernst Petersen, Leipzig; Fabrikbes. Paul Riemann, Chemnitz-Gablenz; Bank-Dir. Emil Wittenberg, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Mitteldeutsche Privat- bank; Berlin: Nationalbank f. Deutschland. Kirchner & Co., Akt.-Ges. in Leipzig-Sellerhausen. Gegründet: 26./5. 1897; eingetr. 28./6. 1897. Ubernahmepreis M. 1 900 000 der offenen Handelsges. Ernst Kirchner & Co. Gründung siehe Jahrg. 1898/99. Zweck: Anfertigung u. Lieferung v. Sägemasch., Holzbearbeitungsmasch. u. Transmiss. sowie von Rohmaterial., Halbfabrikaten, Masch. aller Art u. der Fortbetrieb der Deutsch- Amerikanischen Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. u. aller hiermit in Verbind. stehenden Geschäftszweige. Die Ges. unterhält Verkaufsstellen in Berlin, Budapest, London, Mailand, Moskau, Paris, sowie noch eine grosse Anzahl Verkaufsbureaux mit eigenen Beamten. Jährl. Umsatz zwischen M. 5 000 000 u. M. 6 000 000. Das Fabrikgrundstück umfasst ein Areal von 35 072 qm. Die vorhandenen Fabrikgebäude haben eine bebaute Fläche von ca. 15 000 qm u. enthalten 38 914 qm Nutzfläche. Die erforderl. Dampfkraft wird erzeugt durch 6 Dampfmasch. von zus. ca. 1200 PS., zu deren Speisung 2 Dampfkesselanlagen dienen, bestehend aus 4 Dampfkesseln von zus. 800 qm Heizfläche. Die Fabrikgebäude enthalten ca. 800 Hilfsmasch., 10 Hebe- u. Laufkrähne u. 3 Fahrstühle. Zurzeit etwa 1250 Arb. u. Beamte. Die Ges. fabriziert ausschliessl. Säge- u. Holzbearbeit.-Masch. aller Art. Ende 1908 erwarb die Ges. das Kotteritzer Dampfsägewerk von Komm.-Rat Kirchner, zum Preise von M. 152 000, um es als Probierstation für die von der Ges. angefertigten Sägemasch. zu benutzen u. diese den Interessenten im Betriebe vorzuführen. Der Kaufpreis ist 1911 be- glichen. Im Frühjahr 1911 wurde die mit dem Kotteritzer Dampfsägewerk in Verbindung stehende Wasserkraft nebst dazu gehöriger Anlage gleichfalls von Komm.-Rat Kirchner für M. 48 500 hinzuerworben. Umsatz 1906/07–1910/11: M. 6 326 907, 6 544 231, 5 572 189, 6 187 395, 7 617 701; 1911/12 u. 1912/13 Umsatz weiter gestiegen. Kapital: M. 5 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–2000 u. 2501–3500) u. 2000 Vorz.-Aktien, sämtl. à, M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, erhöht zur Errichtung v. Neubauten lt. G.-V. v. 3./7. 1899 um M. 400 000 (auf M. 2 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %. Zur Deckung des Ver- lustes per 30./6. 1901 v. M. 555 000 beschloss die G.-V. v. 23./11. 1901 M. 55 000 dem R.-F. II zu entnehmen, während die übrigen M. 500 000 durch Vernichtung von Aktien in gleichem Betrage gedeckt wurden, welche Komm.-Rat E. Kirchner der Ges. zu diesem Zwecke valutafrei zur Verfügung gestellt hatte. Demnach verminderte sich das A.-K. um M. 500 000 auf M. 2 000 000. Die a. o. G.-V. vom 19./12. 1906 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien, übernommen von einem Konsort zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 4:1 vom 3.–18./1. 1907 zu 125 % plus 2 % für Aktienstempel. Die neuen Aktien erhielten sofort das Stimmrecht, aber für 1906/07 keine Div. und für 1907/08 nur die Hälfte der Div. die auf alte Aktien entfiel. Eine Zinsvergüt. erhielten die neuen Aktien ebenfalls nicht während der dividendenlosen Zeit. Die a. o. G.-V. v. 10./3. 1911 beschloss behufs Stärkung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 Aktien, div.-ber. für 1910/11 zur Hälfte, übernommen von einem Konsort. zu 303 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 1.–15./5. 1911 zu 308 %. Die G.-V. v. 10./3. 1911 beschloss auch die Aufnahme einer Oblig.-Anleihe bis zu M. 1 500 000, doch verfügte die a. o. G.-V. v. 27./2. 1912 deren Nichtbegebung. Zur Betriebserweiterung des Unter- nehmens beschloss die G.-V. v. 21./10. 1911 nochmalige Erhöh. um M. 2 000 000 (auf M. 5 000 000) in 2000 Vorz.-Aktien à M. 1000, übernom. von einem Konsort. (Kirchner'sche Familie) zu 115.50 %, davon angeboten den alten Aktionären M. 1 500 000 zu 118 %; ein- gezahlt 25 % u. das Agio von 15.50 % am 2./1. 1912, 25 % am 1./7. 1912, 50 % am 1./12. 1912. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1912 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch, den restl. Reingewinn erhalten ganz die St.-Aktien. Die Einziehung der Vorz.-Aktien mittelst Ankaufs oder auf Grund eines anderen Rechtsgeschäfts ist gestattet. Die Vorz.-Aktien geniessen Vor- befriedigung im Falle der Liquidation mit 120 %. Hypothekar-Anleihen: I. M. 1 250 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 105 %, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zur Durchführung von Neuanlagen. Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500. Zs. 30./6. u. 31./12. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. im Juli (zuerst 1904) auf 31./12. Zahlst.: Leipzig: Ges.-Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Noch in Umlauf 30./6. 1913: M. 845 000. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. sichergestellt; nicht notiert. II. Bis M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 105 %, sollen lt. G.-V. v. 10./3. 1911 nach Bedarf ausgegeben werden (siehe oben bei Kap.) Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 St.-Aktie u. 1 Vorz.-Aktie je 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrücklagen, vom Rest 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 3 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 12 000), verbleib. Überschuss Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B.