1 0 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 75. stellung der neuen Werft entbehrlich werdenden Grundstücke, Bremerhaven, Deichstrasse Nr. 25–37, und Volksgarten in Grösse von zus. 30 000 qm., sollen durch Verkauf abgestossen werden. Arb.-Zahl ca. 1350 u. 90 Meister. Der Verlust des Jahres 1905/06 M. 63 516 (gedeckt aus R.-F.) wurde von der Verwaltung im wesentlichen auf Sturmflutschäden, Streik sowie Arbeiter- u. Materialmangel zurückgeführt. Obwohl die Ges. 1907/08 einen nicht unbeträcht- lich höheren Überschuss (M. 419 304) als im Vorjahre erzielte, gelangte eine Div. nicht zur Verteilung, u. zwar mit der Begründung, dass für die neue Werft M. 1 167 148 aufgewendet und bar bezahlt wurden. Für den Ausbau dieser neuen Werft samt Masch.-Fabrik, Metall- giesserei etc., die 1910/11 sukzessive den Betrieb aufgenommen haben, wurde 1909 auch eine Anleihe von M. 2 000 000 aufgenommen (s. unten). Der Geschäftsabschluss für 1910/11 ergab nach M. 249 974 Abschreib. eine Unterbilanz von M. 261 382, deren Deck. aus den vorhand, Res. geschehen konnte. Das schlechte Ergebnis erklärt die Dir. als Folge der Nachteile aus dem Streik in den Monaten Aug. bis Okt. 1910, den danach erfolgten Lohnerhöh. unter gleichzeitig verkürzter Arbeitszeit, wofür nicht sofort Ausgleich zu schaffen war, und als Folge weiterer Verleg. des Betriebes nach der neuen Werft. Das Geschäftsj. 1911/12 schloss mit M. 438 593 Unterbilanz ab; hiervon M. 208 617 aus Reserven gedeckt, während der Rest von M. 229 975 durch die Sanierung 1912 (s. bei Kap.) Deckung fand. Der Gewinn des J. 1912/13 M. 130 855 wurde mit M. 50 000 zur Bildung eines Spez-R.-F. u. mit M. 80 855 vorgetragen. Kapital: M. 3 500 000 in 252 St.-Aktien u. 3242 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000. Erhöhung v. 1./12. 1896 um M. 200 000, begeben zu pari. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1900 um M. 200 000 in 200 Aktien, angeboten den Aktionären 5: 1 v. 12.–29./12. 1900 zu pari, voll- gezahlt seit 1./3. 1901. Die G.-V. v. 18./6. 1902 beschloss zwecks Erweiter. der Trockendock- anlagen u. zur Vermehr. der Betriebsmittel neuerlich Erhöhung um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./7. 1902 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 103 %, angeboten den Aktionären M. 400 000 3: 1 v. 11./9.–2./10. 1902 zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1902 u. Schlschst.: Agio mit M. 8574 in den R.-F. Zur Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 29./4. 1904 Ausgabe von noch M. 550 000 in 550, ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 16.–30./4. 1904 zu 112 %; Agio mit M. 20 273 in den Res.-F. Die G.-V. vom 19./5. 1906 stimmte der Erhöhung des Akt.-Kap. um M. 1 250 000 (auf M. 4 000 000) in 1250 Aktien zu, von denen vorerst M. 750 000 von einem Konsort. zu 102.50 % übernommen werden, das den Aktionären diesen Betrag vom 20./7.–3./8. 1906 zu 107.50 % im Verhältnis von 4:1 zum Bezuge anbot; eingezahlt 25 % u. das Agio sofort, 25 % am 30./9. 1906, 25 % am 31./3. u. 25 % am 30./6. 1907. Diese neuen Aktien sind ab 1./7. 1906 zur Hälfte div.-ber. Die Verwertung der restl. M. 500 000 ist nicht erfolgt. Die a. o. G.-V. v. 11./4. 1912 beschloss unter Aufhebung des G.-V.-B. v. 19./5. 1906 betr. Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 eine Zuzahl. von M. 300 = 30 % auf jede Aktie einzufordern. Frist 10./5. 1912. Die zugez. Aktien wurden in Vorz.-Aktien verwandelt u. mit einem entsprech. Aufdruck an den Einreicher zurückgegeben. Für die Vorz.-Aktien gelten folg. Rechte: a) jede dieser Aktien gewährt 2 Stimmen; b) jede dieser Aktien erhält aus dem Reingewinn eine Vorz.- Div. von 6 % p. a. Sollten in einem nach dem 30./6. 1912 folgenden Geschäftsjahre weniger als 6 % p. a. Div. auf die Vorz.-Aktien zu Auszahl. kommen, so wird der Fehlbetrag aus dem nach Berechnung einer Vorz.-Div. von 6 % verbleibenden Gewinnüberschuss der fol- genden Jahre nachgezahlt, u. zwar auf den Div.-Schein desjenigen Geschäftsjahres, aus dessen Ertrag die Ergänzungszahlung erfolgt. An dem darüber hinaus erzielten Reingewinn nehmen die Vorz.-Aktien in gleicher Weise teil wie die übrigen Aktien; c) Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien aus dem Vermögen vorweg M. 1300 für jede Vorz.-Aktie sowie die etwa bis zur Auflös. rückständigen Vorz.-Div. Alsdann erhalten die Inhaber der St.-Aktien den Nennbetrag ihrer Aktien. Ein etwa verbleibender Rest wird auf sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Die Zuzahl. wurde bis Mai 1912 auf ca. M. 2 900 000 geleistet. Nachfrist zur Zuzahl. bis 31./5. 1912 mit 6 % Verzugs-Zs. seit 10./5. 1912. Die Zuzahlung wurde auf 3242 Aktien mit zus. M. 972 600 geleistet, die dadurch das Recht von Vorz.-Aktien erworben haben. Von diesem Betrag dienten M. 229 975 zur Deckung der Unterbilanz aus 1911/12, M. 392 624 zu a. o. Abschreib. u. M. 350 000 zur Voll- dotierung des gesetzl. R.-F. Anleihe von 1909: M. 2 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen von Gebr. Bonte in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1914 durch jährl. Auslos. von 1 % nebst ersp. Zs. im März auf 1./7.; ab 1914 verstärkte oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Zur Sicherung der Anleihe ist eine Hypoth. von M. 510 000 auf das Bremerhavener Grund- stück und eine weitere Hypoth. von M. 1 530 000 auf das der Ges. von der preuss. Staats- bauverwaltung zu Erbbaurecht übereignete Grundstück im Geestemünder Freihafengebiet eingetragen worden. Die Buchwerte der auf dem erstgenannten Besitztum errichteten An- lagen einschl. Grund und Boden beliefen sich 1909 auf M. 1 481 000, die der Anlagen auf dem Geestemünder Grundstück M. 1 834 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.). Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte. Kurs in Berlin Ende 1909–1913: 101.60, 101.75, 100.10, 90, 82 %. Eingef. daselbst von Gebr. Bonte am 18./6. 1909 zum ersten Kurse von 101.25 9%. Der Erlös diente dazu, die Kosten des weiteren Ausbaues der neuen Werft zu bestreiten und die alte 4 % Anleihe (Rest M. 495 000) zurückzuzahlen. Hypothek: M. 410 000 (Ende Juni 1913). 48*