Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. 757 Produktion 1912/13: Trotz des grossen Auftragbestandes ist im J. 1912/13 nur der grosse Turbinen-Panzerkreuzer „Seydlitzé“ für die Kaiserl. deutsche Marine abgeliefert worden. Im Bau verblieben für die Kaiserl. deutsche Marine der grosse Turbinen-Panzerkreuzer „Derff- Uinger', ein Ölmotorenschiff für eigene Rechnung u. ein zweites für die Hamburg-Amerika Linie, der Turbinenschnelldampfer „Vaterland“ u. ein Schwesterschiff für die Hamburg- Amerika Linie, ein Cap-Dampfer mit kombiniertem Antrieb für die Hamburg-Südamerikan. Dampfschifffahrts-Ges., ein Schwimmdock von 40 000 t Tragfähigkeit für die Kaiserl. Werft, Wilhelmshaven, u. ein ähnliches für die österreichisch ungarische Marine u. ausserdem Turbinen- u. Kesselanlagen nebst Hilfsmasch. für ausländische Rechnung. Kapital: M. 12 000 000 in 6000 Aktien (No. 1–6000) à M. 1000, sowie M. 6 000 000 in 6000 Vorrechtsaktien à M. 1000, auf Inhaber lautend, emittiert lt. Gen.-Vers. v. 12./9. 1912 zu pari plus 3 % für Stempel, Kosten etc. zur Verstärkung der Betriebsmittel und zur Erweiterung der Anlagen. Die Vorzugs-Aktien sind von einem Konsortium, bestehend aus der Vereinsbank in Hamburg, L. Behrens & Söhne, Joh. Berenberg, Gossler & Co. und M. M. Warburg & Co. in Hamburg, sowie der Berliner Handels-Ges. in Berlin fest übernommen worden u. bereits vollgezahlt. Die Vorzugs-Aktien geniessen ein Vor- recht auf 5½ % jährl. Div. u. bevorrechtigte Nachzahlung der Fehlbeträge; eine weitere Div. erhalten die Vorz.-Aktien nicht; sie sind ankaufbar durch Auslos. seitens der persönl. haftenden Gesellschafter zum Nennwerte zuzügl. eines Aufgeldes von 10 %, also mit je M. 1100. Die persönl. haftenden Gesellschafter haben das Recht, gemeinschaftl. einmal im Jahre Vorz.-Aktien zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzuzahlenden Div. anzukaufen. Die anzukaufenden Aktien werden durch Auslos. in Gegenwart eines Hamburg. Notars bestimmt. Die ausgelosten Vorz.-Aktien sind an der Börse nicht mehr lieferbar. Im Falle der Übernahme der Firma u. sämtl. Geschäfte der Ges. mit Aktiven u. Passiven durch die persönl. haftenden Gesellschafter ebenso wie im Falle der Liquid. erhalten die Inhaber der Vorz.-Aktien vor irgendwelcher Berücksichtig. der St.-Aktien, wie schon oben erwähnt, bis zu 110 % des Nennwertes zuzügl. der laufenden u. etwa nachzu- zahlenden Div. Vorrechts-Anleihe: M. 8 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Genehm. des Senats v. 19./2. 1908, Stücke à M. 1000 auf den Inhaber lautend, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1. 10. Tilg. ab 1913 innerhalb 20 Jahren durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10. Ab 1918 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Zur Sicherstellung für die den Inhabern der Schuldverschreib. in dieser ihrer Eigenschaft gegen die Ges. zustehenden Forderungen sind der Vereinbank in Hamburg als Vertreterin der Inhaber der Schuldverschreib. alle Rechte übertragen, welche die Ges. an dem laut Vertrag mit der Finanz-Deputation in Hamburg bis 31./12. 1958 gemieteten, auf Kuhwärder belegenen Platze hat, sowie an dem gesamten auf diesem Platze errichteten Gewese, namentlich also an sämtlichen heute darauf befindlichen und etwa noch hinzukommenden Baulichkeiten, Masch., Inventar, und was sonst immer an Schwimmdocks, zum Betriebe gehörigen Fahrzeugen etc. im weitesten Sinne dazu gehört und gerechnet werden kann. Ferner ist eine Übertragung des Besitzes des Geweses selbst nebst Allem, was dazu gehört, auf die Vereinsbank in Hamburg als Ver- treterin der jeweiligen Inhaber der Schuldverschreib. durch notariellen Akt vorgenommen. Der Erlös der Anleihe diente zur Rückzahlung des Restbetrages von M. 1 600 000 der Anleihe v. 1892, sowie für den weiteren Ausbau der Werft auf dem von der Finanzdeputation neu gepachteten Terrain, bestehend in der Anlage grosser Helgen für Kriegs- u. Handelsschiffe nebst Helgenkrangerüsten, dem Bau von Werkstätten für Turbinen und Kesselfabrikation, einer Modelltischlerei und Stahl- und Bronzegiesserei etc., sowie in dem Bau eines grossen Schwimmdocks von ca. 46 000 t Tragfähigkeit. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst.: Hamburg: Vereinsbank, Joh. Berenberg, Gossler & Co. Kurs in Hamburg Ende 1908–1913: 102, 103.50, 103.50, 103, 101.85, 100.50 %. Aufgelegt am 12./3. 1908 M. 7 000 000 zu 98.75 %, nachdem M. 1 000 000 bereits zur festen Anlage verkauft waren. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige sonst. Reserven, 5½ % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 5 % Div. an St.-Aktien, vom verbleibenden Überschuss erhalten die Mitgl. des A.-R. eine Tant. von 5 %, die persönlich haftenden Gesellschafter zus. 33 %, Rest zu Super-Div. an die St.-Aktien bezw. nach G.-V.-Beschl. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Schwimmdocks 7 222 950, Gebäude, Helgenkrananlage u. Helgen 14 184 709, Masch., Fabrik-Inventar, Fahrzeuge 16 135 040, angefangene Gegenstände für Schiffe 37 053 500, Material-Vorräte 6 286 079, Effekten 670 143, verschied. Debit. einschl. Bankguth. u. Kassa 1 656 099, (Avale 23 816 050). – Passiva: St.-Aktien 6 000 000, Vorz.- Aktien 6 000 000, Prior.-Oblig. 8 240 000, R.-F. 700 000 (Rückl. 100 000), Anzahl. auf Schiffe im Bau 47 686 189, Kredit. 13 974 694, (Avale 23 816 050), Div. an Vorz.-Aktien 330 000, do. an St.-Aktien 240 000, Vortrag 37 639. Sa. M. 83 208 523. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versich. 81 389, Zs. auf Prior.-Oblig. 360 900, Beamten- Pens.-F. 33 659, Kranken-, Unfall-, Inval.- u. Alters-Versich. der Arb. u. Angestellten 417 647, Abschreib. u. Anlage-Ergänzungen 1 474 689, Gewinn 707 639. – Kredit: Vortrag 101 090. Betriebsüberschuss 2 974 835. Sa. M. 3 075 925. Kurs der Vorz.-Aktien Ende 1912–1913: 105.50, 102.25 %. Dieselben wurden im Okt. 1912 an der Hamburger Börse eingeführt. Nachdem von den Vorz.-Aktien bereits M. 4 000 000 fest mit 6 monat. Sperre verkauft worden waren, wurden die restl. M. 2 000 000 am 28./10. 1912 zu 103 % zur Zeichnung aufgelegt.