Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken etc. 779 Zweck: Einrichtung, Betrieb u. Erwerb von Fabriken, welche Sprechmaschinen, Schall- platten u. ähnliche Artikel herstellen, insbesondere Erwerb u. Fortführung des Handels- geschäfts der Schallplattenfabrik „Favorite“, G. m. b. H. zu Linden b. Hannover, welcher die Herstellung von Schallplatten unter der Marke „Favorite-Record“ gesetzlich geschützt ist. Die Ges. darf sich an Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art in jeder zulässigen Form beteiligen u. ist berechtigt, alle mit dem Gegenstand des Unternehmens in Zus. hang stehenden Geschäfte zu betreiben. Für den Umsatz in Oesterreich wurde eine eigene Niederlass. in Wien errichtet, die inzwischen in eine Ges. m. b. H. umgewandelt wurde. Für die weitere Entwicklung der Ges. hat es die Verwalt. für zweckmässig befunden, neben der Fabrikation von Schallplatten die Herstell. von Sprechmaschinen aufzunehmen. Die Ges. hat im Geschäftsj. 1911/12 alle für diesen Zweck erforderl. baulichen Veränderungen u. Neueinrichtungen getroffen. Die Ges. schloss das erste Geschäftsj. 1911/12 bei Abschreib. von insgesamt M. 489 182 mit einem Reingewinn von M. 140 692 ab. Der Verlauf des Geschäftsj. 1912/13 hat den von der Ges. gehegten Erwartungen nicht entsprochen. Die Ges. ist bei ihren Auslandsgeschäften, u. zwar insbesondere in Russland u. England, von erhebl. Verlusten betroffen worden, welche die Ges. trotz berechtigter Hoffnung, dass ein Teil der betr. Beträge noch eingehen wird, zunächst abgeschrieben hat. Auch die kurz vor Beginn des Berichtsj. neu eingerichtete Abteil. für Sprechmasch. hat die Ges. infolge der mit einer neuen Fabrikat. verbundenen Schwierigkeiten erhebl. Verluste gebracht. Um in Zukunft auf dem Plattenmarkte konkurrenzfähig zu bleiben u. der eingetretenen Preisreduktion be- gegnen zu können, war die Ges. gezwungen, auf sämtl. Konten erhebl. Abschreib. zu machen; insbesondere gilt dies für das Matritzen-Kto, auf welches eine Abschreib. von M. 350 505 erfolgte. Im Geschäftsj. 1912/13 betrug der Betriebsüberschuss M. 145 858; hierzu tritt ein Vortrag mit M. 8657. Dagegen erforderten die Abschreib. M. 438 048, die Handl.-Unk. M. 306 715 u. die Rückstell. für Prov., Löhne, Versich.-Beiträge, A.-R.-Tant. 1912/13 usw. M. 33 100, so dass ein Verlust von M. 623 347 resultierte. Zur Beseitigung der Unterbilanz beschloss die G.-V. v. 23./12. 1913 die Herabsetzung des A.-K. um M. 600 000, also auf M. 600 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1; Frist 28./4. 1914. Die G-V. v. 23./12. 1913 genehmigte ferner einen Pool-Vertrag mit folgenden Werken: C. Lindström A.-G. Berlin, Beka-Rekord A.-G. Berlin, Odeon-Werke B.-Weissensee, Lyrophon-Werke G. m. b. H. Berlin, Dacapo-Record Co. Berlin. Der Vertrag setzt die Verteilung der Jahresgewinne auf die einzelnen Ges. fest. Er beschäftigt sich ferner mit der gemeinsamen Festsetzung der Preise u. der den Haupt- abnehmern einzuräumenden Kredite, mit der Verringerung der Konkurrenz u. der Ausgaben für das Repertoir. Auch beschloss die G.-V. die Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin, sowie die Verlegung des Geschäftsj. auf das Kalenderj. Kapital: Urspr. M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Wegen Herabsetzung auf M. 600 000 siehe oben. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K. erreicht), etwaige weitere Reserven nach G.-V.-B., sodann 4 % Div., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält keine Tant., sondern eine feste, auf Handl.-Unk. zu buchende Jahresvergütung von je M. 2000 pro Mitglied, der Vors. aber M. 4000. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 150 000, Matrizen 150 000, Masch. 75 000, Werkzeug 1, Inventar 1, Patente u. Schutzmarken 1, Waren, Schallplatten u. Schallplattenmasse, fertige u. halbfert. Apparate, Material. u. Lizenzmarken 323 093, Bank- guth. u. Kassa 42 464, Wechsel 15 720, Kaut. 905, Debit. 256 940, Anteile Wien 1, do. Paris = Verlust 623 347. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kredit. 236 032, Kaut. 33 110, unerhob. Div. 200, Delkr.-Kto 20 000, R.-F. 100 000, gesetzl. R.-F. 7034, Rückstell. für Provis., Löhne, Ver- sich.-Beiträge, Tant. an A.-R. 1912/13 etc. 33 100, Rückstell. für Tant. des I. A.-R. für das Geschäftsj. 1911/12 8000. Sa. M. 1 637 477. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 438 048 (davon 350 505 auf Matrizen), Handl.-Unk. 306 715, Rückstell. für Provis, Löhne, Versich., Tant an A.-R. 1912/13 etc. 33 100. – Kredit: Vortrag 8657, Betriebs-Überschuss 145 858, Verlust 623 347. Sa. M. 777 863. Dividenden 1911/12–1912/13: 10, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Otto Birckhahn, Kurt Bendix. Aufsichtsrat: Vors. Senator Leopold Fischer, Linden; Stellv. Justizrat Georg Lenzberg, Hannover; Fritz Kindermann, Dir W. Rüthnick, Konsul S. Marx, Otto Heinemann, Dr. Grün- baum, M. Thomas, Berlin. Zahlstellen: Linden: Ges.-Kasse; Hannover: Fil. der Dresdner Bank; Berlin: A. Schaaff- hausen'scher Bankverein. 9937 8 – 0 0 7 Ö Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann Aktien-Gesellschaft in Mölkau bei Leipzig. Gegründet: 2./10. 1895; eingetr. 24./12. 1895. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Pianinos. Die Fabrik- u. Verwaltungsgebäude der Ges. sind auf ihr gehörigen Grundstücken in Mölkau, Eilenburg u. Seif hennersdorf er- richtet. Das Grundstück in Mölkau (Betrieb I) hat eine Grösse von 10 500 qm, davon bebaut 3550 qm. Die für den Betrieb der Ges. benutzten Grundstücke in Eilenburg (Betrieb II) sind