Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 35 nebst allen dazu gehörigen Gegenständen, insbes. Grundstücken, Gebäuden, Masch., Trans- missionen, Patenten, Modellen, Vorräten, Aussenständen, Kassebeständen u. Berechtig. jeder Art, mit allen Aktiven u. Passiven, u. zwar nach dem Buchbestande vom 1./7. 1900 unter Nachweis u. Hinzurechnung der bis zum Gründungstage noch zugekommenen Beträge als Sacheinlage in die Ges. eingebracht. Als Gegenleistung hierfür erhielt die Elektra 996 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Übernahme u. Betrieb der Gasanstalt in Apolda u. des von der Elektra, A.-G. in Dresden, erbauten Elektrizitätswerkes in IImenau i. Th.; Bau und Betrieb „Erwerbung, Veräusserung, Pachtung, Verpachtung u. sonstige Verwertung von Beleuchtungs- u. Kraft- anlagen jeder Art, sowie von elektrischen u. anderen Kleinbahnen u. Transportunternehmungen. Die Ges. besitzt die Gasanstalt u. das 1905, 1908/09 u. 1911 bedeutend vergrösserte Elektr.-Werk in Apolda, das Elektr.-Werk in Ilmenau, die Gasanstalt in Gera bei Elgersburg; per 1./11. 1912 das Gaswerk Langewiesen-Gehren für M. 200 000 angekauft. Die Grundstücke in Apolda umfassen 6923 qm mit 60,2 m Front nach der Buttstädterstrasse u. 90,8 m Front nach dem Heidenberg; in Ilmenau 5220 qm. Die Konz, in Apolda ist der Ges. Ende Mai 1900 erteilt u. gestattet, die Gasanstalt sowie das neu errichtete elektrische Licht- u. Kraftwerk auf 50 Jahre zu betreiben. Beide Werke bilden eine wirtschaftliche Einheit, welche nur un- geteilt veräussert und erworben werden kann. Die Stadtgemeinde bleibt berechtigt, beide Werke ab 1./1. 1928 nach vorangegangener 1 jähriger Kündigung und sodann von 5 zu 5 Jahren zu erwerben. Für den Erwerbspreis bildet die Grundlage das durch jährliche Ab- schreib. von 1.75 % geminderte jeweilige Baukapital. Nach Ablauf des Vertrages gehen alle Leitungsanlagen ausser Grundstücken, Gebäuden und Betriebsanlagen unentgeltlich an die Stadtgemeinde über. Die Konz. ist in den ersten 15 Jahren ausschliesslich; danach soll der Erteilung einer Erlaubnis an Dritte der Unternehmerin unter gleichen Bedingungen der Vorzug eingeräumt werden. Die Stadtgemeinde selbst hat während der ganzen Vertrags- dauer auf Errichtung eines Gas- oder Elektrizitätswerkes verzichtet. An dem Reingewinn nimmt die Stadt Apolda von 10 zu 10 Jahren mit bezw. 3, 4, 6, 8, 10 % teil; die hiernach an dieselbe geleisteten Abgaben betrugen 1903/04–1912/13: M. 1703, 2303, 2988, 3127, 3694, 3986, 4742, 5729, 6235, ?2. Die am 7./4. 1899 erteilte Konz. in Ilmenau läuft vom Tage der Betriebseröffnung, 9./12. 1899, 40 Jahre, u. kann die Stadt innerh. dieser Zeit von 5 zu „ Jahren die Anlagen zu 125, 100, 80, 70, 56¼, 37½, 18 % des Anlagekapitals, nach dem 40. Betriebsjahre unentgeltl. übernehmen. Die Konz. ist während der ersten 25 Jahre ausschliesslich. Am mehr als 6 % betragenden Reingewinn nimmt die Stadt Ilmenau bei 6–8 % mit 33, über 8 % mit 50 % des Überschusses teil; Abgabe 1909/10–1912/13: M. 1727, 6376, 5081, 2. 1903/04–1912/13 Gasabgabe in Apolda: 982 620, 1 096 690,. 1094 720, 876 540, 975 450, 945 050, 997 141, 1 062 150, 1 136 700, 1 149 700 cbm. Abgabe elektr. Energie in Umenau: 184 316, 208 524, 219 227, 273 630, 328 157, 339 047, 353 243, 464 389, 548 925, 562 900 Kwst., in Apolda 151 537, 305 538, 445 899, 626 089, 831 433, 833 507, 1 086 392, 1 325 593, 1 545 388, 1 749 800 Kwst. 1906 hat die Ges. mit den Gemeinden Elgersburg, Gera u. Arlesberg in Sachsen-Coburg- Gotha einen Konz.-Vertrag auf 30 Jahre über den Bau u. Betrieb einer gemeinsamen Gas- anstalt abgeschlossen. Der Betrieb ist im Okt. 1907 aufgenommen. Die Konz. für Gas u. Elektrizität ist eine ausschliessl. u. geniesst die Ges. auch nach Ablauf des Vertrages vor andern stets das Vorrecht. Die Gemeinden sind nur gemeinsam berechtigt, die Gasanstalt zu erwerben, u. zwar erstmalig nach dem 5. Betriebsjahre u. dann sowie auch nach Ablauf des Vertrages von je 5 zu 5 Jahren mit vorausgegangener einjähr. Kündig. Der Kaufpreis beträgt nach 5 Betriebsj. 125 %, nach 10 Betriebsj. 120 % des jeweil. Baukapitales. In jedem Falle haben aber die Gemeinden diejen. Beträge zu ersetzen, welche seit Betriebseröffnung bis zur Übernahme ohne Rücksicht auf Abschreib. an einer jährl. 6 % Verzinsung des gesamten An- lagekapitales fehlen. Mit Ablauf des 30. Betriebsj. bildet der Kaufpreis das rechnerische Mittel aus dem Taxwert der Gesamtanlage u. dem Geschäftswert einschl. Grundstückswert. Der Geschäftswert soll aus dem buchmässig ermittelten Betriebserträgnis der vorhergegangenen letzten 5 Betriebsj. in der Weise ermittelt werden, dass eine Verzinsung von 4 % des gesuchten Geschäftswertes das Durchschnittsergebnis ergibt. Vorräte u. vermietete Privateinrichtungen sind in dem so berechneten Kaufpreis nicht enthalten. Gasabgabe in Gera 1908/09–1912/13: 136 917, 166 077, 221 489, 244 598, 263 200 cbm. Seit 1./10. 1910 ist die Gemeinde Geschwenda an das Gaswerk angeschlossen. Im Herbst 1912 Erwerb des Gaswerkes Langewiesen-Gehren für M. 200 000. Gasabgabe 1912/13 193 300 cbm. Die Ges. beteiligte sich Anfang 1910 an dem Elektrizitätswerk Oberweimar, Überland- zentrale, G. m. b. H. in Oberweimar durch Erwerbung eines grösseren Postens von Anteilen dieses Unternehmens; Beteilig. seit 1./4. 1911 auf M. 400 000 erhöht. Div. desselben 1908/09 bis 1912/13: 3½, 4, 4, 4, 4 %. Diese im Jahre 1906 gegründete Überlandzentrale, (St.-Kap. M. 1 250 000) wird nach dem zurzeit stattfindenden Ausbau u. nach inzwischen erfolgter Erwerbung der Elektr.-Werke Blankenhain u. Wandersleben i. Th. etwa 140 grössere u. kleinere Orte mit elektr. Energie versorgen. Die Apoldaer Ges. hat dem Elektr.-Werk Oberweimar M. 485 503 an Vorschuss zur Verfüg. gestellt. Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, dazu lt. G.-V. v. 27./6. 1907 M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von Phil. Elimeyer in Dresden zu 107.50 %, angeboten den Aktionären 4:1 vom 10.–24./7. 1907 zu 112.50 %. Agio mit M. 11 503 in R.-F. Die neuen Mittel dienten zum Bau des Gaswerkes für Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. II. 50