Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 787 Arterner Electricitätswerke A.-G. in Artern. Gegründet: 1./5. 1893. Zweck: Betrieb einer elektr. Beleucht.- u. Kraftübertragungs- anlage. Am 30./6. 1913 waren 358 Anlagen mit einem Strombedarf von 5357 Glüh- u. 8S Bogenlampen, 98 Elektromotore von zus. 324 PS., sowie 32 Apparate angeschlossen; 1910/11 wurden über 170 000 Kwst. nutzbar abgegeben. 1911/12 Steigerung des Jahresstromverbrauchs urnn ein Geringes; 1912/13 um ca. 15 000 Kwst. Die Stadtgemeinde Artern hat das Recht, das an der Unstrut gelegene Betriebswerk nebst allem Zubehör, z. B. das Leitungsnetz, welches für den Betrieb in Frage kommt, jederzeit nach Massgabe des zwischen der Stadt- gemeinde Artern u. den Arterner Elektriz.-Werken am 24./1. 1908 abgeschlossenen Konz.- Vertrages zum Taxwerte zu erwerben. Kapital: M. 150 000 in 40 St.-Aktien A, 25 Vorz.-Aktien B, 35 Vorz.-Aktien Cu. 50 Vorz.- Aktien D, sämtlich àa M. 1000. Die Vorz.-Aktien Lit. B sind lt. G.-V. v. 31./8. 1904 bezw. 25./1. 1905, die Vorz.-Aktien Lit. C lt. G.-V. v. 22./8. 1906, die Vorz.-Aktien D lt. G.-V. v. 26./4. 1913, sämtlich zu pari plus Kosten der Emiss. ausgegeben; die Vorz.-Aktien B u. C geniessen 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Anspruch u. die 25 Vorz.-Aktien B von 1905 auch Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Den neuen Aktien Lit. D wurde auf die Dauer von 10 Jahren ein Vorrecht auf 6 % Div. nach den Aktien Lit. B u. Lit. C, jedoch vor den Aktien Lit. A, gewährt. Hypotheken: M. 100 000. Prior.-Anleihe: M. 23 800 in 5 % Oblig., Stücke à M. 100. Tilg. durch jährl. Ausl. in der G.-V. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Schalttafel 6229. Akkumulatoren 3000, Immobilien 57 559, Grundstück u. Wasserkraft 30 785, Utensil. u. Werkzeug 1957, Zähler 11 065, Kassa 874, Debit. 4904, Waren 19 709, Freileitung 63 362, Strassenbeleucht. 11 302, Masch. u. Werk 72 352. —– Passiva: A.-K. 100 000, Hypoth. 100 000, Schuldscheine 1400, Prior. 23 800, R.-F. I 9485 (Rückl. 440), do. II 1499 (Rückl. 350), Kredit. 38 747, Talonsteuer-Res. 876, Tant. an Vorst. 535, do. an A.-R. 500, Div. 6000, Vortrag 259. Sa. M. 283 104. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 6903, Unk. 35 742, Abschreib. 14 633, Gewinn 8961. – Kredit: Vortrag 161, Zählermiete 2709, Lichtstrom 42 420, Kraftstrom 11 215, Installation 1397, Waren 8338. Sa. M. 66 241. Dividenden: Aktien 1893/94–1903/04: 0, 6, 5, 4¾, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. 1904/05–1912/13: St.Aktien g 0, 6,6, 4, , „ 5, 6 % Vorz. Aktien g% .* Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. Börner. Aufsichtsrat: Vors. E. Henze, C. Eichfeld, O. Gebhardt, Franz Wirges, P. Krause. Zahlstellen: Artern: Ges.-Kasse, Bankverein Artern, Spröngerts, Büchner & Co. Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges. in Augsburg. Gegründet: 29./4. 1903 bezw. 29./5. 1903 mit Wirkung ab 1./7. 1902; eingetr. 15./6. 1903. Gründer s. Jahrg. 1903/04. Bei der 1894 vorgenommenen Regelung des Flussgebietes des Lechs unterhalb Augsburgs bis zur Donau hin ist von der Bayer. Regierung die Konz. für Anlage elektr. Betriebe in jenem Gebiete auf 99 Jahre erteilt. Sie wurde von der Elektr.-A.-G. Lahmeyer erworben. die in Gersthofen ein Elektr.-Werk errichtete, das nach Fertigstellung 1903 gegen Gewährung von M. 4 500 000 Aktien u. M. 3 500 000 Schuldverschreib. der neuen Ges. Lech-Elektrizitäts- werke von dieser Akt.-Ges. übernommen wurde. Mit der Lahmeyer-Ges. wurde ein Betriebs- vertrag auf 10 Jahre abgeschlossen, wonach diese gegen eine mässige Vergütung den Betrieb des Werkes für Rechnung der Augsburger Ges. führt. Zweck: Ausnütz. der Lechwasserkräfte unterhalb Augsburg, zu diesem Zwecke Erwerb. der obengenannten, am 15./11. 1894 bezw. 27./2. 1896 erteilten staatl. Konz.; gewerbl. Erzeug. elektr. Energie u. Verwertung derselben, durch Veräusserung oder eigene Verwendung inner- halb und ausserhalb der Stadt Augsburg. Das Werk besteht aus einem quer in den Lech eingebauten Stauwehr aus Beton und einem ca. 7.3 km langen Triebwerkkanal. Zum Ausgleich der täglichen durch die veränderten Kraftentnahmen entstehenden Schwankungen ist ein künstlicher Stauweiher von 250 000 qm angelegt. Die Turbinenstation hat mit Station Gablingen (3.5 km) Anschlussbahn erhalten, da von dort aus die bereits vorhandenen oder noch anzusiedelnden Industrieanlagen mit Geleisanschluss versehen werden. Bisher sind 5 Turbinen von je 1500 HP. Leistung, die um 10 % gesteigert werden kann, aufgestellt, je zur Hälfte für Wechselstrom (Drehstrom) und für Gleichstrom verwendbar, weil die Höchster Farbwerke, welche auf den grössten Teil der erzeugten Kraft abonniert haben, für ihr dort errichtetes Unternehmen Gleichstrom brauchen. Da die Farbwerke auch noch weitere erheb- liche Strommengen benötigen, für welche die vorhandene Anlage nicht ausreicht, wurde von den Lechwerken eine neue Konzession zur Fortführung des Triebwerkkanals auf 3 km unterhalb der vorhandenen Anlage u. zur Errichtung einer zweiten Turbinenanlage nach- gesucht, welche Konzess. unterm 35./9. 1905 auf Ruf u. Widerruf erteilt wurde. Die hierfür benötigten Grundstücke sind erworben u. wurde die Neuanlage bei Langweid im Nov. 1907 betriebsfähig. In dem zweiten Werke sind 3 Turbinen vorhanden für eine Normalleistung von je 1500 PS., die um 10 % gesteigert werden kann, u. ist jede Turbine mit einem Drehstrom- 50*