Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 791 Dividenden 1901/02–1910/11: 5, 6, 6, 5. 5, 6, 7, 7, 8, 10 %. Liquidator: Louis Frank. Aufsichtsrat: Vors. Rich. Holtkott, Stellv. Herm. Franken, Sanitäts-Rat Dr. Bauweister, Math. Höflich. Kraftwerk Altwürttemberg A.-G. in Beihingen (Oberamt Ludwigsburg), Verwaltung in Ludwigsburg, Bismarckstr. 3. (Firma bis 30./4. 1913: Elektrizitätswerk Beihingen-Pleidelsheim Akt.-Ges.) Gegründet: 14./12. 1909; eingetr. 22./3. 1910 in Ludwigsburg. Gründer: Amtskörperschaft Ludwigsburg, Albert Schwarz, Bankgeschäft, Stuttgart: Felten & Guilleaume-Lahmeyer- Werke, Müßlheim A IB bezw. Frankf. a. M.; Elektrizitätsaktienges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M.; Komm.-Rat Max Weisse, Kirchheim u. T. Zweck: Die Ausnützung der Wasserkraft des Neckars bei Beihingen u. Pleidelsheim auf Grund der von der Regierung des Neckarkreises durch Verleihungsurkunde vom 2./4. 1913 erteilten Verleihung des Wassernutzungsrechts u. der wasserpolizeilichen Genehmigung. Zu diesem Zweck erbaut die Ges. das Wasserwerk bei Pleidelsheim entsprechend der wasserpolizeilichen Genehmigung, u. wird die durch das Wasserwerk oder sonstwie erzeugte oder von anderen bezogene elektrische Energie verwerten, insbes. durch Abgabe im kleinen vermittels der Errichtung u. des Betriebs eines Verteilungsnetzes. Die Ges. ist befugt, auch das Installationsgeschäft u. den Handel mit elektrischen Artikeln zu betreiben, auch sich an anderen Unternehmungen ähnlicher Art zu beteiligen. An dem Unternehmen ist die Stadt Stuttgart in folgender Weise beteiligt. Die ursprüngliche, durch die Kgl. Kieisregierung am 6./12. 1909 erteilte Konz. umfasste eine nutzbare Wasserkraft des Neckars von 2400 PS. Der Kanal sollte oberhalb Pleidelsheim wieder in den Neckar einmünden. Die Stadt Stuttgart hat nun die unterhalb Pleidelsheim gelegene Klein-Ingersheimer Mühle angekauft u. dr ückte den Wunsch aus, durch Einbringung dieser Mühle u. Übernahme der entstehenden Mehrkosten sich an dem Ausbau u. dem Er- trägnis der Beihinger Wasserkraft zu beteiligen. Demgemäss kam ein Vertrag zu Stande, wonach die Stadt Stuttgart die Klein-Ingersheimer Mühle nebst den zur Ausnützung dieser Wasserkraft nötigen Grundstücken kostenlos in die Ges. einbrachte u. die durch diese Er- weiterung des urspr. Plans entstehenden Mehrkosten des Baues übernahm. Die demnach von der Stadt Stuttgart aufzubringende Summe beträgt etwa M. 1 500 000, wovon auf Grundstücke der Betrag von rund M. 650 000 entfällt, während der Rest von der Stadt Stuttgart bar zu bezahlen ist, wogegen die Stadt Stuttgart 35 % des aus der jeweils vor- handenen Wasserkraft zu erzielenden Stromes erhält, ein Anspruch, welcher als dingliches Recht zu Gunsten der Stadt Stuttgart im Grundbuch einzutragen ist. Durch diese Ver- einbarung ist das nutzbare Gefäll von 5 m auf 7½ m u. die erzeugte Kraft von 2400 PS. auf 3600 PS. gesteigert worden. Der Bau des ganzen Werkes ist an die Elektrizitäts- Akt.-Ges. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankf. a. M., vergeben, welche mit den Arbeiten bereits begonnen hat. Fertigstellung Ende 1914. Das Leitungsnetz war Mitte 1913 mit 236 km ausgebaut. Nach vollständigem Ausbau desselben, welches alsdann 240 km Hochspannung in sich schliessen wird, werden vorläufig 138 Orte in den OÖberämtern Backnang, Ludwigsburg, Marbach, Schorndorf, Waiblingen, Besigheim, Heilbronn, Weinsberg angeschlossen sein. Die Ges. hat bisher auf Grund eines Stromlieferungsvertrages mit den Neckarwerken A.-G. den Bedarf ihrer Abnehmer be- friedigt. Nach Fertigstell. der Wasserkraftanlage, welche Ende des J. 1914 erfolgen wird, kann die Ges. ihren Strom hieraus liefern, während die Neckarwerke A.-G. teils als Strom- abnehmer, teils als Lieferant aushilfsweise auftreten. Im Geschäftsj. 1912/13 wurden insges. 64 Ortschaften u. Teilgemeinden neu an das Ver- teilungsnetz angeschlossen, so dass die Ges. seit Ende dieses Geschäftsjahres 101 Gemeinden bezw. Teilgemeinden mit rund 78 000 Einwohnern mit elektr. Energie versorgt. Der Ge- samtanschluss ist von 2500 Kw. auf 6300 Kw. gestiegen. Insges. waren Ende Juni 1913 angeschlossen: rund 28 000 Glühlampen u. rund 3000 Motoren mit rund 6500 PS. gegen rund 10 000 Glühlampen u. rund 700 Motoren mit rund 2000 PS. im Juni 1912. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Von den durch die Firma Albert Schwarz in Stuttgart übernommenen Aktien gelten 200 Stück, Nr. 1 bis 200 = M. 200 000 als voll einbezahlt dadurch, dass die genannte Firma in die Akt.-Ges. die urspr. Konz. vom 6./12. 1909 einbrachte bezw. dass sie diese Konzession durch jahrelange Vorarbeiten verschafft hat. Die Aktien waren mit Ausnahme der genannten, von der Firma Albert Sehwarz übernommenen 200 Aktien in bar einzubezahlen, wobei die Gründungs- kosten von den Gründerr übernommen werden. Von den restlichen 2300 Aktien sind 25 % am Tage der Gründung der Ges. in bar geleistet; dann noch je 25 % eingez., der Rest von 25 % war am 1./6. 1912 einzuzahlen. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teischuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 103 % Stüecke à M. 1000 u. 500. 28, 2/1. u. 4./7. Tilg. lt. Plan ab 1923 bis spät. 1953 durch jährl. Auslos. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. von M. 3 300 000 zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Ges., umfassend folg. Werte: Grundstücke M. 1 030 000, Wasser- nutzungsrecht 200 000, Wasserkraftanlage 3 270 000, Leitungsnetz (240 km Hochspannung u. 120 Ortsnetze nebst Transformatorenstationen u. sonst. Zubehör) 2 500 000, zus. M. 7 000 000. Treuhänderin: Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. Vorerst