Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 799 daselbst, Eisenbahnsignal-u. Schraubenfabrik Frankf. a. M., Schreibmasch.-Fabrik Ackerstr. 71/76. Auf dem 1904 angekauften Grundstück Friedrich Karl-Ufer 2/4 befindet sich die Zentral- verwaltung. Wachsende Anforder. an die vergrösserte Leistung der Fabriken veranlassten die Ges., in Hennigsdorf zwischen Tegel u. Spandau ein Areal von rund 750 000 qm = 300 Morgen mit 1500 m Wasserfront zu erwerben, von dem sie für Verbreiter. des Gross- schiffahrtsweges Berlin-–Stettin 4582 qm gegen Entgelt abtrat. Auf diesem Grundstück sollen zunächst Fabriken zur Ergänzung u. Vervollständigung der jetzigen Betriebe errichtet werden. So bereits in Betrieb eine Porzellan- u eine Heizapparatefabrik, sowie die flugtechn. Abteilung; im Bau begriffen eine Lokomotivfabrik. Zur Vergrösser. der Masch.-Fabrik erwarb die Ges. die Grundstücke Voltastr. 8, 16 u. 17 u. zur Arrondierung des Terrains in Oberschöne- weide ein Ufergelände von 868 qm. Neuerdings wurden 6 Grundstücke von 6000 qm Fläche. die das Gelände der Masch.-Fabrik in der Hussiten- u. Brunnenstr. abrunden, erworben. Die Allg. Elektricitäts-Ges. besitzt für ihre sämtl. Betriebe in Berlin, Oberschöneweide u. Hennigsdorf Grundstücke mit einem Gesamtflächenraum von 107 ha 5 a 10 qm. Im April 1913 hat die Ges. ein in Oberschöneweide gelegenes, ca. 8500 q R. grosses, an ihren bis- herigen Besitz angrenzendes Grundstück zum Preise von ca. M. 2 750 000 erworben. Diese Neuerwerbung ist zur sofortigen Errichtung neuer Fabrikanlagen für die Neue Automobil- Akt.-Ges. u. für die spätere Erweiterung des Kabelwerks bestimmt. Die Automobilfabrik wurde 1912/13 in eine Akt.-Ges. mit M. 7 000 000 Akt.-Kap. umgewandelt. Die Zugänge auf Anlage-Kti der Fabriken etc. betrugen 1911/12 u. 1912/13 ca. M. 6 300 000 bezw. M. 4 200 000. Die A. E. G. schloss am 19./2. 1884 mit der Stadt Berlin einen Vertrag betr. Versorgung der Stadt Berlin mit Elektrizität u. übertrug die so erworbenen Rechte auf die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. E. G. hat bei jeder Erhöh. des Kapitals der B. E. W. Bezugs- rechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in den B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Ver- trage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrichtungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25./8. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10./1. 1899 und dieser durch den neuen Vertrag vom Dez. 1906. An elektrischen Zentralen wurden bis 1./7. 1911 ausgeführt Zentralstationen (Licht- und Bahnzentralen) resp. Erweiterungen mit einer Gesamtleistung von ca. 2 200 000 PS. Fertiggestellt und erweitert wurden 1909/10 Zentralen mit einer Gesamtleistung von 226 600 PS.; 1910/11 mit einer Gesamtleistung von 263 500 PS. Auch 1911/12 u. 1912/13 wurden eine grössere Anzahl Elektrizitätswerke erbaut (siehe Jahrg. 1912/13 dieses Buches). Von den für 1913/14 reichlich vorliegenden Aufträgen auf elektr. Kraftstationen u. Er- weiterungen nennen wir die für Chemnitz mit 12 500 Kw., Charlottenburg 6000 Kw., Bar- celona 12 000 Kw., Baku 15 000 Kw., Strassburg 8000 Kw., Amsterdam 8000 Kw., für die Kraftstationen der Bergwerksdirektion Saarbrücken 10 000 Kw. u. für die des Rheinischen Elektrizitäts-Werkes im Braunkohlenrevier mit 16 000 Kw., ferner die elektr. Einrichtungen des zweiten Ausbaues des Wasserkraftwerkes Laufenburg mit 12 000 Kw. u. die des Wasser- kraftwerkes San Dalmazzo-Gaudarena mit 28 000 Kw. In den Kraftwerken der Victoria Falls and Transvaal Power Co. kommen 4 weitere Turbodynamos mit 48 000 Kw. Gesamt- leistung u. 3 weitere Dampf-Turbokompressoren von je 7500 Kw. zur Aufstellung. Die A. E. G. hat bisher eine grosse Zahl elektrischer Strassen- u. Kleinbahnen gebaut bezw. die elektr. Ausrüstung dafür geliefert. Die A. E. G. besitzt die Strassenbahn Jassy (Rumänien) u. ist beteiligt bei der Elektrischen Stadtbahn in Halle a. S., an der Bahn Halle- Merseburg, an der Ges. für Untergrundbahnen m. b. H., welche die Konz. einer elektr. Strassenbahn vom Schlesischen Bahnhof in Berlin über Stralau, Treptow u. Oberschöneweide bis Cöpenick besitzt, ferner beteiligt bei der Strassenbahn in Meissen, ebenso bei mehreren Strassen- bahnen in Osterreich, bei der Strassenbahn Barcelona (Spanien) u. Bergen (Norwegen). Dazu ist gekommen die Schlesische Kleinbahn A.-G., deren Bahnsystem mit über 100 km elektr. Linien u. mit einer mit Dampf betriebenen Nebenlinie das oberschlesische Industriegebiet überzieht (siehe unten). Pachtweise führt die A. E. G. den Betrieb der elektr. Kleinbahn Emden-Aussenhafen. Im J. 1911 wurde unter Mitwirkung der A. E. G. das Elektrizitätswerk u. Strassenbahn Königsberg A.-G. gegründet. Das Geschäft in Strassenbahnen hat in den letzten Jahren weiter an Umfang sich entwickelt. Ausser den ständig anwachsenden Lieferungen für die bestehenden Betriebe liegen zahlreiche Aufträge auf Erweiterungsbauten vor; auch werden dauernd neue elektrische Bahnen eingerichtet. Von den gegenwärtigen Aufträgen sind besonders hervorzuheben: die Überlandbahnen Merseburg-Mücheln, Maastricht- Vaals u. Gotha-Friedrichsroda. Der Ausbau von Vollbahnen für elektr. Betrieb, für den sich das Wechselstromsystem sehr gut bewährt hat, hat erheblichen Umfang angenommen. Für den Preussischen Staat sind geliefert bezw. im Bau 111 Triebwagen für Blankenese- Ohlsdorf, 1 Lokomotive für die Oranienburger Versuchsbahn, 1 elektr. Lokomotive für die Hafenbahn Altona, 2 Güter-, 1 Schnellzugs- u. Universallokomotive für Dessau-Bitterfeld, sowie 2 Stadtbahnlokomotiven. Ferner sind zu nennen die Stubaitalbahn, Borinage, London Brighton and South Coast Railway, Padua-Fusina, Pamplona-Sanguesa, Karlsruhe-Herrenalb, Neapel-Piedimonte, Thamshayn- Lökken, Rjukanbahn. Mittenwaldbahn u. Wien-Pressburg. Dazu kommen noch 2 Lokomotiven für die Chemin de fer du midi. Die Leistung aller hierfür gelieferter Wechselstrommotoren beträgt rund 115 000 PS. Von Spezialausführungen sind zu erwähnen 77 Akkumulatordoppel-