Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 815 kraft-Ges. m. b. H. brachte ihr Vermögen gegen Gewährung von M. 100 000 Aktien ein. Die Akt.-Ges. betätigt sich insbes. unter Verwendung von der Ostdeutschen Wasserkraft-Ges. in der Gegend von Schneidemühl gehörigen Wasserkräften in grossem Umfange mit der Lieferung elektr. Energie u. hat die zwischen letztgenannter Firma u. verschied. Kreisen in Ostdeutschland abgeschloss. Verträge auf Stromlieferung übernommen (siehe unten). Die Carbidfabrikation wurde nach Norwegen verlegt. Die Quote im Syndikat ist dort teil- weise an eine befreundete Fabrik verkauft w orden. Zweck: Erwerb, Bau u. Betrieb von Carbidfabriken u. anderen elektro-chemischen oder elektro-thermischen sowie von chemischen Fabriken, Erwerb, Bau u. Betrieb von elektr. Werken sowie die Abgabe elektr. Energie, Erwerb, Ausbau u. Verwert. von Wasserkräften, Erwerb, Ausbau u. Verwert. aller Einrichtungen, Verfahren, Patente oder sonst. Werte oder Rechte, die zur Durchführung der vorbezeichneten Zwecke bestimmt sind, die Gewinnung von Rohmaterialien für derartige Betriebe, An- u. Verkauf von Materialien u. Fabrikaten, die in den oben aufgeführten Industrien Verwend. finden oder mit ihnen im Zus. hang stehen. Fabriken bezw. Uberlandzentralen in Steinbusch b. Hochzeit, Mühlthal b. Bromberg, Borken- dorf bei Kramske (Westpr.). Mit der Abgabe von elektr. Energie wurde im Juli 1910 be- gonnen und zwar an die Genossenschaften Flatow u. Deutsch-Krone e. G. m. b. H. Eine wesentliche Erweiter. des Absatzgebietes der Ges. für elektr. Energie ergab sich aus Verträgen, welche sie mit der Stadt Schneidemühl, mit einer Genossenschaft für die Ver- sorgung der Kreise Arnswalde, Pyritz, Friedeberg u. Soldin u. mit der Preuss. Staatseisen- bahnverwalt. (Versorg. der eisenbahn-fiskalischen Anlagen in Schneidemühl) abzuschliessen in der Lage war. Mit der Lieferung elektr. Energie an den letzteren Abnehmer ist im Ge- schäftsjahr 1910/11 begonnen worden, während die übrigen genannten Konsumenten ihre Anschlussinstallat. bis zum Herbst 1911 bezw. Frühjahr 1912 fertiggestellt haben. 1912/13 wurde der Kreis Kolmar als Grossabnehmer gewonnen. Die Ges. ist bei den Norsk Elektrokemisk A.-G. in Kristiania (letzte Div. 17 7 %) und bei den Ostdeutschen Kalkstickstoff- werken u. chemischen Fabriken G. m. b. H. beteiligt; auf letztere Beteilig. 1909/10–1912/13: M. 65 000, 20 000, 123 000, 135 310 abgeschrieben. Ein Prozess der Ostdeutschen Kalkstick- stoffwerke u. chemischen Fabriken G. m. b. H. mit der Cyanid-Ges. m. b. H. ist im J. 1913 durch einen Vergleich erledigt worden. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000, begeben zu 110 %, sodass der R.-F. bereits erfüllt ist. 3 Hypotheken: M. 343 650. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Werk Steinbusch: elektr. Einricht. der Wasserkraft- anlage 246 724, Gebäude 84 306, Desselfliess 3093, Laboratorium 1, Utensil. 1, Mobil. 1, Fuhr- werk u. Landwirtschaft 1; Werk Mühlthal: Wasserkraftanlagen 1 014 894, Schmelzanlage 114 567, Beamtenwohnhäuser 37 895, Fabrikgebäude 64 595, Gleisanschluss 6827, Utensil. 1, Mobil. 1, Fuhrwerk u. Landwirtschaft 2447; Werk Borkendorf: Wasserkraftanlagen 1 272 989, Fernleitungsanlagen 189 216, Mobil. 1. Beamtenwohnhaus 19 911, Automobil 1, Utensil. 1; Anlage Koschütz: Grundstücke u. Wasserkraft 83 443, Wasserbauten u. Bau-Kto 5494; Beteilig. 759 408, Debit. 1 235 481, (Avale 718 500), Kaut.-Effekten 35 693, Bestände Steinbusch, Mühlthal u. Borkendorf 55 505. – Passiva: A.-K. 3 500 000, R.-F. 350 000, Hypoth. 343 650, Kredit. 651 707, (Avale 718 500), Amort.- u. Ern.-F. 180 157, Div. 175 000, Tant. an Vorst. 14 401, do. an A.-R. 5024, Vortrag 12 563. Sa M. 5 232 504. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 39 901, Hypoth.-Zs. 24 055, Amort.- u. Ern.-F. 70 000, Effektenkursverlust 1466, Abschreib. 135 310, Gewinn 206 989. – Kredit: Vortrag 12 328, Geschäftsgewinn 465 394. Sa. M. 477 723. Dividenden: 1909/10: 0 %; 1910/11: 4 % (auf die nicht volleingez. Aktien p. r. t.); 1911/12: 4 % auf M. 3 150 000 u. 4 % auf M. 350 000 69 Mon.); 1912/13: 5 % auf M. 3 500 000. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Kurt E. Rosenthal, Ing. Alfred M. Goldschmidt. Aufsichtsrat: (4–9) Vors. Komm.-Rat Werner Eichmann, Stellv. Justizrat Theodor Marba, Bankier Fritz Andreae, Rechtsanw. Dr. Max Jacusiel, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Adolf Frank, Bank-Dir. Carl Zander, Zürich; Fabrikbesitzer Paul Georg Landmann, Schwarzenberg: Reg.- u. Baurat Dubislav, Münster i. W. Prokuristen: Georg Schatz. Ernst Worzewski. Zahlstelle: Berlin: Nationalbank für Deutschland. Brasilianische Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin S0O. 33, Zeughofstr. 6/8, mit Zweigniederlassung in Rio de Janeiro. Gegründet: 30./6. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bau u. Betrieb elektr. Anlagen aller Art, sowie Erwerb u. Finanzierung von Unter- nehmungen auf dem Gebiete der angewandten Elektrizität, insbes. des Transportwesens, der Beleucht. u. der Telephonie in Brasilien und anderen Staaten Süd- u. Mittel-Amerikas. Von der Ges. wurde die 30 jähr. Konzess. für den Bau und Betrieb eines Telephon- netzes in Rio de Janeiro erworben. Die Zentralstation wurde von Siemens & Halske A.-G. erbaut u. Ökt. 1899 eröffnet. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000; seit 1./7. 1903 vollgezahlt. – 1905 Ver- kauf der Aktien und Genussscheine der Ges. an ein kanadisches Konsortium.