820 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hiffsgeschäfte. durch den Vertrag v. 31./5. 1913 entstandenen Verbindlichkeiten der Firma Gebr. S. & M. Reitzes in Ansehung der den Verkäufern gewährten Kaufpreise von der A.-G nicht über- nommen wurden. Der Betrieb des Unternehmens der Ges. für Elektro-Osmose m. b. H. gilt vom 1./6. 1913 ab als für Rechnung der Akt.-Ges. geführt. Als Entgelt für diese Ein- bringung erhielt die Firma Gebr. S. & M. Reitzes 1. M. 500 000 in als voll gezahlt geltenden Aktien zum Nennbetrage von M. 500 000, 2 M. 1 050 000 in bar, 3. die im § 8 der Satzung bezeichneten 1000 Genussscheine, 4. den im § 33 der Satzung unter Ziffer 2 bezeichneten Anteil am Reingewinn der Akt-Ges., nämlich 10 % nach Abzug von 5 % des auf die Aktien jeweils eingez. Kap., 5. im Falle der Auflös. der Ges. den im § 36 der Satzung bestimmten Anteil an dem nach Erstatt. der auf das A.-K. geleisteten Einzahl. verbleib. Überschuss, nämlich 10 % nach Tilg. der auf die Aktien eingez. oder eingebrachten Beträge. Zweck: Ausarbeit. u. Verwert. von chemischen, elektrochemischen u. elektrolytischen Verfahren, insbes. Vervollkommnung u. Verwert. der elektroosmotischen, elektrolytischen u. colloidchemischen Arbeiten der Ges für Elektro-Osmose m. b. H. in Frankf. a. M., ferner Fabrikation der damit im Zus. hang stehenden Präparate, Masch., Apparate u. sonst. Gegen- stände sowie Erwerb u. Verwert. von Patenten u. Verfahren aller Art auf diesen oder ver- wandten Gebieten. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000, begeben zu pari (siehe auch oben). Neben den Aktien wurden nach Inhalt der Satzung noch 1000 Stück Genussscheine aus- gegeben u. der Firma Gebr. S. & M Reitzes in Wien überlassen; diese Scheine lauten auf den Inhaber; sie gewähren Anspruch auf 20 % des Gewinnes, der nach 5 % Gewinn für die Aktionäre, 10 % Gewinn für die Firma Gebr S & M. Reitzes in Wien u. dem satzungs- mässigen Gewinnanteil für Vorst. u. A.-R. verbleibt; im Falle der Auflös. der Ges. erhalten sie 20 % der Teilungsmasse nach Erstattung der Einzahlungen der Aktionäre in bar oder durch Sacheinlage u. nach 10 % Anteil der Firma Gebr S. & M. Reitzes in Wien; sie sind unter sich gleichberechtigt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./5. 1914 gezogen. Direktion: Chemiker Dr. Graf Botho Schwerin, Ing. Hans Illig, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: Vors. Kaiserl. Rat Adolf Schönwald, Stellv. Paul Schönwald, Industrieller Alois Loew, Dir. Heinr. Adam, Wien: Dir. Rich Sadler, Budapest; Dr. Heinr. Bettelheim, Paris; Rittergutsbes. Sigismund von Treskow, B.-Friedrichsfelde; Dir. Herm. Frahm, Ham- burg; Bankprokurist Curt Kramer, Berlin; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Otto Witt, Charlottenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Wien: Gebr. S. & M. Reitzes; Berlin: Nationalbank f. Deutschl. Fabrik isolirter Drähte zu elektrischen Zwecken (vormals C. JI. Vogel) Telegraphendraht-Fabrik Act.-Ges. in Berlin, SW. 42 Ritterstrasse 39, mit Fabrik u. Zweigniederlass. in Adlershof. Gegründet: 7./12. 1897 bezw. 23./1. 1898 mit Wirkung ab 1./10. 1897; eingetr. 31./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. UÜberlassungspreis der Firma C. J. Vogel M. 650 000. Zweck: Anfertigung von isolierten Drähten u. Schnüren zu elektr. Zwecken (für Schwach- u. Starkstromapparate, Telephon, Induktionsapparate etc.) u. verwandten Artikeln. Fabriziert werden in der Hauptsache feine mit Seide und Baumwolle umsponnene Drähte für techn., medizin. und andere Zwecke; ferner werden Spulen für Elektrizitätszähler, Fernsprech- apparate etc. gewickelt. Das zu Adlershof bei Berlin gelegene Grundstück (urspr. 42 610 qm = 3003.5 qR., wovon 4962 qm bebaut) umfasst Fabrik mit allen Baulichkeiten, Masch., elektr. Anlagen etc. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1906/07–1910/11 M. 84 215, 221 219, 55 847, 66 670, 92 022. Arb. inkl. der angeschloss. Betriebe ca. 740. Umsätze 1906/07–1910/11: M. 1 411 051, 1 214 696, 1 088 563, 1 266 663, 1 775 293; später nicht veröffentlicht. Zur Beseitig. einer Konkurrenz lt. G.-V. v. 22./12. 1905 Erwerb der Berliner Firma W. & A. Naumann für M. 125 000 neue Aktien. Die Firma ist in eine Ges. m. b. H. mit M. 125 000 St.-Kap. von den Vorbesitzern umgewandelt u. sind sämtl. Anteile der Fabrik isolierter Drähte übereignet worden. Im April 1911 erfolgte der Erwerb der M. 1 200 000 St.-Anteile der Ariadne Fabrik isolierter Drähte in Berlin (siehe auch bei Kap.) Die Angliederung der „Ariadne“' ist in der Weise vollzogen worden, dass dem Vorbesitzer für die Abtret. der gesamt. M. 1 230 000 Geschäfts- anteile ausser den unten erwähnten M. 800 000 junge Vogel-Aktien M. 1 200 000 plus 4 % Zinsen vom 1./1.–15 /5. 1911 in bar gewährt worden sind. Der Fabrikationsbetrieb der „Ariadne“ findet in Charlottenburg in gemieteten Räumen statt, bezügl. deren langfristige Verträge mit Optionsrecht für die Ges. abgeschlossen sind. Sie stellt im wesentlichen die gleichen Fabrikate wie die Vogel-Ges. her. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 6./6. 1900 beschloss behufs Verstärkung der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 250 000. Dieser Be- schluss wurde in der G.-V. v. 22./12. 1905 wieder aufgehoben u. bestimmt, das A.-K. um M. 350 000 (auf M. 1 350 000) in 350 neuen, ab 1./10. 1905 div.-ber. Aktien zu erhöhen. Hiervon wurden M. 125 000 für den Erwerb der Firma W. & A. Naumann verwandt, die restl. M. 225 000 hat ein Konsortium zu 135 % mit der Verpflichtung übernommen, M. 125 000 den Aktionären zu 140 % zum Bezuge anzubieten, was 22./1.–5./2. 1906 geschehen ist. Die dureh Ausgabe der weiteren M. 225 000 Aktien der Ges. zugeflossenen Mittel wurden gebraucht zur Bezahl. der Kredit. (M. 42 093) der Firma W. & A. Naumann, ferner zur Strassenregulier, in Adlers-