830 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. ansprüche im Falle der Liquid. Dieses zugunsten der Gläubiger der Ges. stipulierte Recht wird von den Dritten unmittelbar erworben u. darf daher weder durch Vereinbarung der Darlehnsgeber untereinander noch mit der Schuldnerin geändert oder aufgehoben werden. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. (das 1. lief v. 1./4.–31./7. 1903). Stimmrecht: Je M. 50 000 Stammkapital = 1 St. Zur Beschlussfassung ist stets Ver- tretung ã des Stammkapitals nötig. Zweck: Herstellung aller in das Gebiet der Elektrotechnik einschlagenden Apparate, Masch. u. Gegenstände u. Erricht. u. Betrieb damit in Verbindung stehender Unternehmungen. zu diesem Zwecke wurden insbesondere die der Starkstromtechnik dienenden Werke der beiden genannten Gesellschaften in die G. m. b. H. eingebracht. Die Fabrikationsgebiete umfassen die Herstellung aller Sorten Dynamomasch., elektr. Motoren, Transformatoren, Bogenlampen mit zugehörigen Apparaten, alle Sorten von Kabeln u. Garniturteilen, Leitungs- drähten u. Litzen, von Zählern, Scheinwerfern u. Automobilen; auch Luftschiffe. Die G. m. b. H. enthält 6 Dezernate: Allg. Verkaufsabteilung (Beleucht. u. Kraft), ferner elektr. Bahnen (die Hoch- und Untergrundbahnen verbleiben bei Siemens allein), sowie 4 selbständige Fabriken, das Kabelwerk am Nonnendamm, das Charlottenburger Werk, das Nürnberger Werk und das Automobilwerk Nonnendamm. Die Werke besitzen ein ausge- dehntes Areal, eine grosse Anzahl von techn. neuesten Gebäuden; Einricht. sind vorzüglich, mit zahlreichen, modernen Werkzeugmaschinen. Übernommen von der G. m. b. H. sind nach obigem sämtliche technischen Bureaux beider Fabriken im In- und Auslande. Die Werke der beiden Ges. ergänzen sich für die Herstellung in günstiger Weise. hre Interessennahme an der Dampfturbine hat die Ges. durch Eintritt in das Zoelly-Turbinen- Syndikat bekundet (Herstellung der Dampfturbine nach Patent Zoelly). Die Ges. war bei dem Bau der Hoch- u. Untergrundbahnen in Berlin, Schöneberg u. Wilmersdorf, bei der Elek- trisierung der Staatsbahnstrecken Dessau-Bitterfeld, Dessau-Magdeburg, Halle-Leipzig, Bitter- feld-Leipzig, Bitterfeld-Halle, sowie Lauban-Königszelt hervorragend beteiligt, ebenso bei der Linie Spiez-Frutigen (Lötschbergbahn) u. bei der Bahnstrecke Kiruna-Riksgrämsen (Ofotenbahn). Die von den deutschen u. ausserdeutschen Werken der Ges. im Jahre 1908/09 abgelieferten Maschinen, Motoren u. Transformatoren beliefen sich auf 52 038 Stück mit 1 201 170 Kilowatt Leistung; 1909/10 auf 66 227 Stück mit 1 546 247 Kilowatt Leistung; 1910/11 auf 95 116 Stück mit 2 646 327 PS Gesamtleistung; 1911/12 auf 134 539 Stück mit 3 737 674 PS Gesamtleistung; 1912/13 auf 132 800 Stück mit 4 064 228 PS Gesamtleistung. Gewinn-Verteilung: Die Bilanz ist in den ersten 5 Monaten nach Schluss des Geschäfts- jahres aufzustellen. Für die Gewinnverteilung gilt folgendes: a) Für die 3 Geschäftsjahre v. 1./8. 1905 bis 31./7. 1908 hatte die Ges. von ihrem Bruttogewinn mindestens M. 2 000 000 p. a. zu Abschreib. zu verwenden. Alsdann findet Verteil. des Gewinnes auf Fabrik- u. Betriebskapita] und die weitere Verteilung des auf das Fabrikkapital entfallenden Gewinnanteils auf die beiden Gesellschafter nach Massgabe des unten unter b gegebenen Schlüssels statt. Die Ver- teilung des auf das Betriebskapital entfallenden Anteils erfolgte in folg. Proportion: für 1905/1906 mit 56 % für Siemens & Halske und 44 % für Schuckert; für 1906/1907 mit 54 % für Siemens & Halske und 46 % für Schuckert; für 1907/1908 anit 52 % für Siemens & Halske und 48 % für Schuckert pro rata des eingebrachten Betriebskapitals; b) ein stationärer Zustand in der Gewinnverteilung trat ein mit dem am 1./8. 1908 begonnenen Geschäftsjahre u. zwar derart, dass der nach den Abschreib. verbleib. Reingewinn zunächst ratierlich ver- teilt wird auf das Fabrikkapital einerseits u. das Betriebskapital andererseits. Das Fabrik- kapital umfasst die Werte der eingebrachten Grundstücke, Gebäude, Betriebs- u. Werkzeug- masch., Werkzeuge u. Utensilien. Das Betriebskapital setzt sich zus. aus den Werten der eingebrachten Material., der fertigen u. halbfert. Fabrikate u. der Forder.-Rechte abzügl. der Schulden, sowie der etwaigen Bareinzahlungen. Für die Zwecke der Verteilung wird das gesamte Fabrikkapital zur doppelten Höhe des von der Elektrizitäts-A.-G. vormals Schuckert & Co. eingebrachten Fabrikkapitals angenommen u. der so auf das Fabrikkapital entfallende Anteil am Gesamtreingewinn wird zu der Siemens & Halske-A.-G. und zu % der Elektr.- A.-G. vorm. Schuckert & Co. zugeteilt. Der auf das Betriebskapital entfallende Anteil am Gesamtreingewinn wird zwischen beiden Gesellschaften im Verhältnis des beiderseits ein- gebrachten Betriebskapitals geteilt. An Gewinn sind an die Gesellschafter 1903/04 M. 6 512 975, 1904/05 M. 6 512 975 (leinschl. der den Ges. als Beitrag zu deren Oblig.-Zs.-Dienst statutgemäss überwiesenen Beträge), für 1905/06–1906/07: M. 8 092 387, 8 986 588; 1907/08–1912/13: Je M. 9 000 000 (je 10 %) zur Aus- schüttung gelangt. Bilanz am 31. Juli 1913: Aktiva: Barbestände 181 423, Wechsel 874 116, Wertpap. 1 448 787, dauernde Beteilig. 12 860 443, Unternehm. bezw. Beteilig. an solchen 9 622 663, Aktiv-Hypoth. 961 173, Guth. bei Banken 15 817 345, do. bei Postscheckämtern 210 756, do. bei der Kundschaft 79 996 050, do. bei den Fil. in Form selbständiger Ges. 52 171 403, Roh- material. 16 634 419, angefangene u. fertige Fabrikate 47 276 199, im Bau befindl. Anlagen 29 983 658, Grundstücke 18 448 384, Gebäude 23 522 193, Werkzeugmasch. 1, Betriebsmasch., Heizungs- u. Beleucht.-Anlagen 1, Utensil. u. Werkzeuge 1, Modelle 1, Fuhrwerke u. Auto- mobile 1; Kraftwerk am Nonnendamm: Grundstücke 200 544, Gebäude 673 220, Betriebsanl. 1 565 880, Kaut. 9 902 810, durchlauf. Buchungen (Interims-Kto) 1 162 522. – Passiva: St.- Kapital 90 000 000, R.-F. 5 000 000, unkündbares Darlehen der Gesellschafter 50 000 000, An- leihe v. 1906 18 701 000, do. v. 1911 29 406 000, do. v. 1912 30 000 000, Passiv-Hypoth. 2 300 000,