Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 837 Gemeinde Recklinghausen-Land u. Herten bestehen Energielieferungsverträge, bei denen Westfalen nur die Grosskonsumenten direkt versorgt, während die Lieferung an die Ein- wohner seitens der Gemeinde erfolgt. An dem Westfälischen Verbands-Elektr.-Werk ist die Ges. mit M. 600 000 A.-K. beteiligt. Das Gemeinschaftswerk Hattingen betreibt die Ges. zus. mit der Stadt Barmen, die durch zwei 25 000 Volt-Kabel mit Hattingen verbunden ist. Das Gemeinschaftswerk versorgt ausserdem die Stadt Ronsdorf u. liefert dem Rheinisch-Westfäl. Elektr.-Werk Essen einen Teil der für den bergischen Eisenindustriebezirk (Remscheid, Solingen, Cronenberg) be- nötigten Energie. Die Zentrale der früheren Märkischen Strassenbahn in Witten hat Westfalen von den Westfälischen Strassenbahnen G. m. b. H., Gerthe, gegen eine Beteilig. von M. 500 000 an diesem Unternehmen übernommen. Mit den Niedersächsischen Kraft- werken in Ibbenbüren besteht ein fester Energielieferungsvertrag für das nördliche Ver- sorgungsgebiet in den Kreisen Steinfurt, Ahaus u. Münster. Im J. 1914 Bau noch einer Kraftstation von 30 000 KW. bei Stockum a. L. Ende des Geschäftsjahres 1912/13 wurden 96 Städte u. Landgemeinden versorgt. Der Anschlusswert betrug am 31./3. 1913 bei 11 257 Abnehmern: 209 568 Glühlampen, 2174 Bogen- lampen, 44 931 PS. in Motoren u. Apparaten, Gesamtwert 52 003 Kw. (gegen etwa 39 949 Kw. im Vorjahre). Die Energie-Abgabe betrug in den letzten 3 Geschäftsjahren: 20 786 903, 28 778 199, 37 835 622 Kwst., davon für elektr. Bahnen: 2 683 225, 3 077 972, 4 254 328 Kwst. Von den in den Versorgungsgebieten vorhandenen Anlagen waren am 31./3. 1913 im Betrieb: Tranformatoren 260 Stück, Gesamtleistungsfähigkeit 37 211 Kw., Hochspannungskabel 453 km, Hochspannungsfreileitungen 69.5 km, Hilts- u. Telephonkabel 386 km, Niederspannungs- kabel 140 km, Niederspannungsfreileitungen 414 km. Den Besitz an Aktien der Akt.-Ges. für Gas u. Elektricität in Cöln (ca. M. 3 135 000) gab die Ges. Anfang 1909 in Tausch gegen die in ihrem Versorgungsbezirk gelegenen Gas- werke Buer-Horst, Langendreer-Werne und Eickel-Wanne, deren Betrieb seit 1./1. 1909 ge- führt wird. Der Gaskonsum betrug 1910/11–1912/13: Eickel-Wanne: 1 522 729, 1 601 088, 1 607 682 cbm: Langendreer: 777 539, 797 074, 837 668 chm. Das Gaswerk Buer-Horst ging am 1./4. 1912 an die Stadt Buer über; dagegen wurde per 1./1. 1913 ein längerer Betriebs- vertrag mit der Stadt Lüdinghausen für das städtische Gas- u. Wasserwerk daselbst abge- schlossen. Für das Gaswerk Langendreer-Werne wird Koksofengas von der Gew. Lothringen u. der Deutsch-Luxemburg. Bergwerks- u. Hütten-A.-G. bezogen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Die G.-V. v. 24./6. 1907 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 115 %; angeboten hiervon M. 1 000 000 den alten Aktionären zu 117 %. Die a.o. G.-V. v. 17./4. 1912 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000; diese neuen Aktien wurden zu 160 % ausgegeben u. in erster Linie den der Ges. neu hinzutretenden Kreisen u. Gemeinden bis zu bestimmten Beträgen reserviert, der Rest blieb den alten Aktionären vorbehalten. Die Aktien befinden sich nur im Besitz der Kommunen des Versorgungsgebietes (siehe oben). Anleihen: I. M. 6 000 000 zu 4 %, aufgenommen 1907 bei der Landesbank für die Provinz Westfalen: Zinsengarantie der Kreiskommunalverbände Bochum und Gelsenkirchen. Das Darlehen ist jährlich mit 1 % zu tilgen. II. M. 4 000 000 zu 4 %, aufgenommen 1909 bei der Preuss. Central-Bodenkredit-Akt.-Ges. in Berlin. Tilg. vom 1./1. 1911–31./12. 1915 mit ¼ %, später mit 1½ % P. a. – Zins- garantie der Kreiskommunalverbände Bochum, Gelsenkirchen u. Recklinghausen. III. M. 2 000 000 zu 4 %, aufgenommen 1910 bei der Deutschen Hypothekenbank A.-G. in Berlin. Tilg. ab 14./1. 1911 mit 1 %. Zinsgarantie wie oben. Getilgt von Anleihe I–III bisher zus. M. 457 982. IV. M. 2 000 000 zu 4 % unter kommunaler Bürgschaft im J. 1912 aufgenommen bei der Landesbank der Provinz Westfalen. Tilg. 1 %. V. M. 99 000 zu 4.1 %, aufgenommen 1912 unter kommunaler Bürgschaft. Tilg. 2 %. VI. M. 1 000 000 zu 4½ % Zs., aufgenommen 1913 bei der ,Concordia“ Cölnische Lebens-Versich.-Ges., Cöln. VII. M. 2 000 000 zu 4½ % Zs., aufgenommen 1913 bei der Lebens- u. Pens.-Versich.-Ges. „Janusé“, Hamburg. VIII. M. 1 000 000 zu 4½ % Zs., aufgenommen 1913 bei der Lebens- u. Pens.-Versich.-Ges. „Janusé“, Hamburg. IX. M. 2 000 000 zu 4 % Zs., aufgenommen 1913 bei der Deutschen Hypothekenbank Akt.-Ges., Berlin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 960 705, Hochspannungs- kabelnetze 4 162 377, Anlagen einschl. Schaltstationen, Transformatoren, Ortsnetze, Telephon- anlagen, Zähler, Gaswerke etc. 13 181 628, Beistener u. Miete 170 224, Mobil. 119 222, Betriebs u. Installationsmaterial. 75 103, Lager u. halbfertige Anlagen 916 205, Kassa 4391, Wechsel u. Schecks 3229, Kaut. 21 242, Bankguth. 742 431, Debit. 3 213 804. Versich. 28 099, Beteilig. am Westfäl. Verbands-Elektrizitätswerk A.-G. 600 000, do. an der Westfäl. Strassenbahn-Ges. m. b. H., Gerthe 500 000, Fürsorge-F. f Beamte (Spareinlage) 52 703. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 1 400 000 (Rückl. 4560), Anleihen 13 641 017, Hypoth. 49 000, Kredit. 1 291 712, Ern.-F. 100 000, Talonsteuer-Res. 20 000, Fürsorge-F. für Beamte 92 703, Anlage-Tilg.-F. 1 765 000, Div. 297 843, Tant. an A.-R. 15 812, Vortrag 78 280, Sa. M. 24 751 369.