868 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 3. die ihr an die genannte Ges. zustehende Kontokorrentforderung in Höhe von M. 161 548 zu diesem Betrage, 4. alle diejenigen Rechte, welche ihr auf Grund des mit dem Gemeinde- verband für das Elektrizitätswerk Leipzig-Land abgeschlossenen Vertrages v. 19./2. 1910 gegen diesen auf Abnahme von elektr. Energie zustehen, zum Betrage von M. 40 000, 5. endlich die Leipziger Aussenbahn alle in einer Aufstellung A u. die Ges. für elektr. Unternehmungen in Berlin alle in einer Aufstellung B, welche beide dem Gründungsberichte als Unterlagen beigefügt sind, erwähnten Vermögenswerte zum Betrage von M. 214 143 u. betreffs der Ein- lagen der Ges. für elektr. Unternehmungen zum Betrage von M. 97 149. Die verbleibenden 50 % des A.-K. sind von den Gründern inzwischen eingezahlt worden. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung sowie Vertrieb u. Verwendung elektr. Stroms in jeder Art, insbesondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Die Herstellung der Anlagen hatte im Juli 1910 begonnen u. wurde die Stromlieferung an die ersten 30 Gemeinden in Leipzig-Land ab 15./5. 1911 aufgenommen. Im ersten Ausbau des Werkes zu Kulkwitz wurden 2 Turbinen von je 2000 Kw. aufgestellt; hierzu trat Ende 1911 eine dritte Turbine mit 4000 Kw. Leistung. Leistungsfähigkeit jetzt zus. 8000 Kw. Die Spannung der mit den Turbinen direkt gekuppelten Drehstrom-Dynamos beträgt 2000 Volt. Der Drehstrom wird auf eine Spannung von 10 000 Volt bezw. 30 000 Volt transformiert u. mit dieser Kraft in die Hochspannfreileitung getrieben. Zur Erzeugung des Dampfes sind für die vorgenannten Turbinen mehrere Hochleistungskessel vorhanden. Die Kohle wird von den Leipziger Braun- kohlenwerken zu Kulkwitz entnommen, bei deren Schachtanlage die Zentrale erbaut ist u. von welcher Ges. die Landkraftwerke einen grösseren Posten Aktien besitzen. Durch Hinzutritt von Teilen des preuss. Kreises Torgau u. der Bezirke der Amtshauptmannschaften Borna, Grimma u. Rochlitz sind neue Absatzgebiete erschlossen. Mit dem Elektrizitäts- verband für diese 3 Amtshauptmannschaften wurde ein Abkommen getroffen. In Gemein- schaft mit letzterem, zu dessen Bildung 11 Städte u. 428 Landgemeinden u. selbständige Gutsbezirke zus. getreten waren, gründete die Landkraftwerke Akt.-Ges. die Licht- u. Kraft- Ges. m. b. H. zu Borna, welche die von den Landkraftwerken bezogene elektr. Energie durch ein weitverzweigtes Leitungsnetz in den in Frage kommenden Gebieten zu verteilen beabsichtigt. Diese Ges. m. b. H., von deren Geschäftsanteilen die Landkraftwerke 40 % übernommen haben, hat die letztgenannte Ges. mit der Herstell. ihrer Leitungsanlagen beauftragt. Am 1./12. 1912 konnte mit der Stromlieferung begonnen werden. Mit der Stadtgemeinde Eilenburg, von welcher die Ges. das vorhandene Drehstrom-Gleichstrom- Umformerwerk erwarb, einigte sich dieselbe über einen langfristigen Strombezug, u. durch den inzwischen bewirkten Ankauf der Elektrizitätswerke der Grube „Pauline“ bei Stöbnitz, sowie in der Grabenmühle bei Vitzenburg a. U. wird der Ges. der Anschluss des westlich der Saale belegenen Teiles des Kreises Merseburg u. von zahlreichen Ortschaften des Kreises Querfurt gesichert. 1913 Erwerb des Leitungsnetzes der Leitungsgenossenschaft Nebra, sowie des Elektrizitätswerkes Freyburg a. U., so dass das Unternehmen in den Kreisen Querfurt u. Eckartsberga eine weitere Ausdehnung erfuhr. Die Ges. besitzt sämtl. Anteile der Industriebahn Wurzen G. m. b. H., mit M. 200 000 zu Buch stehend; dieses Unternehmen, das auch ein Kraftwerk betrieb, hat liquidiert u. ist in die Ges. aufgegangen. Der Leitungsbau erstreckte sich 1911/12 u. 1912/13 auf die weitere Ausbreitung der eigenen Hoch- u. Niederspannungsnetze, insbes. auch auf die Herstell. einer grossen für eine Spannung von 30 000 Volt vorgesehenen Ringleitung, ferner auf die Erledigung des der Ges. von der Licht u. Kraft G. m. b. H. zu Borna erteilten Auftrages. Die Landkraftwerke verfügten am 30./6. 1913 über ein eigenes Netz von 437 km Hochspannungs-, 145 km Niederspannungsfrei- leitung, 10,5 km Kabel u. 124 Transformatorenstationen. Hiervon entfallen 124 km Freileitung auf die oben erwähnte, mit einer Spannung von 30 000 Volt betriebene Ringleitung. Zu dieser gehören die grösseren Transformatoren- u. Schaltstationen in Kulkwitz, Eilenburg, Wurzen, Grimma u. Borna. Im Bau befinden sich 56,5 km Hochspannungs- u. 9,5 km Niederspannungs-Freileitung. Bei Ablauf des Jahres 1912/13 deckten 11 Städte u. 390 andere Ortschaften mit 11 676 Abnehmern ihren Energiebedarf aus den Werken der Ges. Der Gesamtanschlusswert betrug 21*990 Kw. Die Stromerzeugung in den Zentralen stieg 1912/13 um 98,9 % auf 10 749 344 Kwst., von denen 8 825 280 Kwst. auf das Kulkwitzer Kraftwerk entfallen; nutzbar abgegeben wurden insgesamt 8 557 990 Kwst. Kabital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, begeben zu pari (siehe auch oben). Erhöht lt. G.-V. v. 12./12. 1911 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien, div.-ber. für 1911/12 p. r. t. der eingezahlten Beträge, übernommen von einem Konsort. (Leipziger Aussenbahn-Ges, etc.), angeboten den alten Aktionären 2: 1 zu 105 %, eingezahlt 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 75 % bis zum 1./7. 1912 einberufen. Die G.-V. v. 25./10. 1912 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000 (also auf M. 10 000 000) in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, gezeichnet von einem von der Leipziger Aussenbahn-A.-G geführten Konsort. unter Übernahme sämtl. durch die Ausgabe der Aktien entstehenden Kosten u. Stempel, angeboten den alten Aktionären 3:1 zu 105 %, eingezahlt 25 % das Agio am 15./1 1. 1912, 25 % am 2./1. 1913, Rest wird im I. u. II. Quartal 1913 einberufen. Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Oblig., zu pari rückzahlbar. Zulassung in Berlin Ende Jan. 1914 beantragt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1913: Aktiva: Kraftstationen in Kulkwitz, Stöbnitz. Wurzen, Grabenmühle: Grundstücke u. Gebäude 1 030 908, Stromerzeugungsanlagen 1 642 112; Unter-