872 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. sowie Turbokompressoren u. Gebläse, Bauart Brown, Boveri-Rateau. Das in Mannheim- Käferthal 1899/1900 errichtete Fabriketablissement liegt auf einem Terrain von ca. 85 000 qm, davon 29 007 qm überbaut, u. hat 1904–1908 u. 1912/13 infolge des lebhaften Geschäftsganges eine wesentliche Erweiterung erfahren. Die Fabrik ist für den Bau von Maschinen grösster Dimensionen eingerichtet. Bahnanschluss vorhanden. Zur Ausprobierung der Turbinen u. elektrischen Maschinen ist je eine Versuchsanlage errichtet. Der Kleinmotorenbau wird seit Nov. 1910 in der in Saarbrücken angekauften Fabrik betrieben. Die Ges. ist bei der 1901 gegründeten A.-G. „Turbinia, Deutsche Parsons-Marine-A.-G.é“ in Berlin mit M. 400 000 in St.-Aktien u. mit M. 2 000 000 in Vorz.-Aktien mit zunächst 25 % Einzahlung beteiligt; St.-Aktien seit Febr. 1909 voll eingezahlt. (Div. 1908/09–1911/12: 10, 8, 8, 10 % auf St.-Aktien u. 8, 8, 8, 8 % auf Vorz.-Aktien.) Diese Ges. hat sich den Vertrieb von Dampfturbinen für den Schiffsbetrieb zur Aufgabe gestellt. Seit 1909 Beteil. bei Howaldtswerken in Kiel (gänzlich abgeschrieben), sowie mit M. 80 000 bei der Gusswerke Akt.-Ges. in Frankenthal. Arb. in Käferthal ca. 1800, in Saarbrücken ca. 200. 1910/11: Übernahme von 350 Aktien des Mittelelsässischen Elektrizitätswerkes Markirch-Kapellenmühle (Schlettstadt). Niedrige Preise, gesteigerter Konkurrenzkampf etc. beeinträchtigten das Resultat der Jahre 1909/10 u. 1910/11; im J. 1911/12 u. 1912/13 besserten sich die Verhältnisse. Per 1./7. 1913 hat die Ges. von der Firma Stotz & Cie., Elektrizitäts-Ges. m. b. H., deren Installations-, Engros-Verkaufs- u. Beleuchtungskörper-Abteilungen mitsamt dem Geschäftshaus in Mannheim, sowie den aus- wärtigen Bureaus Kaiserslautern, Karlsruhe, Pirmasens u. Stuttgart übernommen. Ende 1913 Beteil. an der elektr. Kraftversorgung von Unterfranken u. eines Teiles von Mittelfranken, zu welchem Zwecke die Elektrische Kraftversorgungs-A.-G. mit Sitz in Mannheim errichtet wurde; A.-K. M. 8 000 000. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000; eingezahlt waren vorerst M. 3 000 000; restl. M. 3 000 000 am 31./3. 1905 eingezahlt. Die Aktien wurden sämtl. von den Gründern zuzügl. 5 % Agio, welches dem R.-F. zufloss, übernommen. Die G.-V. v. 25./3. 1913 beschloss Erhöh. um M. 3 000 000 (auf M. 9 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1913, die zu 110 % begeben wurden; eingezahlt vorerst 60 %, Anleihe: M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib., ausgegeben lt. Beschluss des A.-R. v. 6. u. 26./12. 1906, rückzahlbar zu pari. 4500 Stücke à M. 1000 auf den Namen der Berliner Handels-Ges. und durch Indoss. übertragbar. Zs. ab 1./1. 1907 am 1./7. und 2./1. Tilg. ab 1912 bis spät. 1./7. 1936 durch Auslos. Anfang Februar auf 1./7. (zuerst 1912). Verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist ab 2./1. 1917 zulässig. Die Aufnahme erfolgte zwecks Vergrösserung der Fabrik und Abstossung schwebender Schulden. Die Anleihe er- hielt keine hypoth. Sicherheit. Die Ges. ist bis zur völligen Rückzahlung dieser Teilschuld- verschreib. nicht berechtigt, eine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine bessere Sicherstellung einräumt, als diesen Teilschuldverschreib. zusteht. Coup.-Verj. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahl- stellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Deutsche Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Mannheim: Rhein. Creditbank; Zürich: Schweiz. Kreditanstalt. Noch in Umlauf Ende März 1913: M. 4 399 000. Kurs in Berlin Ende 1907–1913: 99, 99.30 101, 101, –, 97.75, 93.50 %. Aufgelegt bei den Zahlstellen 7./2. 1907 zu 100.50 %. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % z. R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 5 % Div., vom verbleib. Überschuss 7 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Rilanz am 31. März 1913: Aktiva: Kto der Aktionäre 1 500 000, Fabrik Mannheim: Grundstücke 392 648, Gebäude 1 767 700, Arbeitsmasch. 1 230 000, Gleise 1, Werkzeug 1, Handl.-Mobil. 1, Fabrik-Mobil. 1, Gas-, Wasser- u. elektr. Fabrik-Installation 1, Modelle 1; Fabrik Saarbrücken: Grundstücke 72 777, Gebäude 276 500, Arbeitsmasch. 90 000, Gleise 1, Werkzeug 1, Handl.-Mobil. 1, Fabrik-Mobil. 1, Gas-, Wasser- u. elektr. Fabrik-Installation 1, Modelle 1; Fabrikat.-Kto 4 078 366, Material 2 642 773, Kassa 49 991, Wechsel 71 476, Effekten u. Beteilig. 1 317 418, Debit. 9 950 434, Bankguth. 1 604 122. – Passiva: A.-K. 9 000 000, Anlehen 4 399 000, do. Zs.-Kto 51 446, do. Auslos.-Kto 9000, R.-F. 900 000 (Rückl. 78 000), Pens.- u. Unterstütz.-F. 351 533, Kredit. 9 678 902, Div. 480 000, Tant. an A.-R. 26 013, Grat. u. an Pens.- u. Unterstütz.-F. 100 000, Vortrag 48 323. Sa. M. 25 044 219. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrik Mannheim: Abschreib. 412 021, ausserord. do. 283 997; Fabrik Saarbrücken: Abschreib. 45 026, ausserord. do. 32 497; Gen.-Unk. 2 019 309, Zs. 158 969, Anlehen-Zs. 199 091, Beteilig. 16 831, Reparat. 203 156, Reingewinn 732 337. – Kredit: Vortrag 42 718, Fabrikat.-Kto 3 973 641, Effekten-Erträgnis 86 876. Sa. M. 4 103 236. Dividenden 1900/1901–1912/13: 10, 4, 4, 4, 5, 6, 6, 6. 6, 4, 4, 5, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Carl Gaa, Ing. Rob. Boveri, Fritz Prechter, Mannheim. Prokuristen: O. A. Tuxen, Karl Nokk, Mannheim. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Ing. Walter Boveri, Stellv. Fritz Funk, Ing. Sidney William Brown, Ing. Georg Boner, Baden (Schweiz); Hüttenbes. Herm. Röchling, Völklingen; Justizrat Dr. Paul Roediger, Frankf. a. M.; Geh. Komm.-Rat Dr. J. Brosien, Mannheim. Elektrische Kraftversorgung Akt.-Ges. in Mannheim. Gegründet: 15./11. 1913; eingetr. 24./11. 1913. Gründer: Rhein. Creditbank, Brown, Boveri & Cie. Akt.-Ges., Mannheim; Metallbank u. Metallurgische Ges. Akt.-Ges., Frankf. a. M.