Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 38 Ö Kapital: M. 20 000 000 in Aktien à M. 1000; Serie I M. 10 000 000 (Nr. 1–10 000) sind voll-, Serie II M. 10 000 000 (Nr. 10 001–20 000), vorerst mit 25 %, seit 1./4. 1913 mit 70 % eingezahlt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonder-Rücklagen, bis 4 % Div., vom UÜbrigen 7 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Noch nicht eingez. A.-K. 7 500 000, Elektrizitätswerke 13 836 378, Lagerbestände 413 636, Effekten u. Beteilig. 2 208 270, Interims-Kto 240 552, Kassa u. Bankguth. 280 140, Debit. 1 183 360, Avale 4000. – Passiva: A.-K. 20 000 000, R.-F. 101 275 (Rückl. 40 663), Kap.-Tilg.-Kto 187 500, Ern.-F. 315 000, Rücklage für Wohlf.-F. 46 069, Orga- nisations-Kto 603 908, Interims-Kto 232 052, Talonsteuer-Res. 60 000, Kredit. 3 275 904, Avale 4000, Div. 750 000, Tant. 25 082, Vortrag 65 546. Sa. M. 25 666 338. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 102 035, z. Kap.-Tilg.-Kto 62 500, z. Ern.-F. 140 000, Rückl. für Wohlfahrtszwecke 15 000, Talonsteuer-Rückstell. 35 000, Ge- winn 881 292. – Kredit: Vortrag 68 019, Bruttoerträgnis 1 167 809. Sa. M. 1 235 828. Dividenden: 1910/11: 5 % p. r. t. (8 Monate) = M. 33.33 bezw. M. 8.33 für nicht voll- bezahlte Aktien; 1911/12–1912/13: 5, 6 % auf M. 12 500 000. Direktion: Ing. Dr. Martin Laas, Theod. Hellenbroich, Stellv. Ing. L. Schwickert, Mül- hausen i. Els. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dir. Justus Breul, Berlin-Grunewald; Stellv. Bürgermeister Reg.-Rat H. Cossmann, Karl Burtschell, Gust. Klaiber, Ing. M. Schmerber, Daniel Mieg, Mülhausen; Dir. Kuno Feldmann, Berlin-Grunewald; Dr. phil. Walther Rathenau, Berlin; Dr. R. Haas, Dir. C. Zander, Zürich; Dir. René Koechlin, Basel; Dir. Dr. Paul Steiner, Berlin- Schöneberg; Baurat H. Brünig, Berlin; Beigeordn. Dr. W. Leoni, Dir. A. Löwe, Strassburg; Bezirkspräs. von Puttkamer, Colmar; Jacques von Schlumberger, Gebweiler; Bürgermeister Justizrat D. Blumenthal, Colmar. Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. in München. Gegründet: 2./7. 1908; eingetr. 31./7. 1908. Gründer: Bayerische Diskonto- u. Wechsel- bank. Nürnberg; Ges. für elektr. Unternehm. A.-G., Berlin; Bayerische Revisions- u. Ver- mögensverwaltungs-Akt.-Ges., Industrielle Unternehmungen G. m. b. H., Komm.-Rat Karl Faber, München. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbe- sondere zur Beleuchtung u. Kraftübertragung, dann der Erwerb u. Betrieb des Elektrizitäts- werks Pfaffenhofen a. d. Ilm u. anderer ihren Interessenbereich berührender Anlagen, die Ausnützung von Wasserkräften, speziell derjenigen der Amper bei Unterbruck u. Kranzberg sowie der Betrieb aller zur Erfüllung des Zwecks der Ges. dienenden u. darauf bezüglichen Geschäfte. Die Gründerin Industrielle Unternehm. G. m. b. H. in München legte auf das A.-K. ein u. die Akt.-Ges. übernahm von ihr gegen Gewährung von 325 Aktien u. eine im Teilbetrage von M. 35 000 sofort bar zu zahlende, im übrigen bis 31./12. 1910 gestundete Vergütung von insgesamt M. 85 000 das Besitztum Nr. 1 in Unterbruck, bestehend aus Grund- stücken in den Steuergemeinden Grossnöbach, Fahrenzhausen, Jarzt, Haimhausen u. Günzen- hausen, mit Wasserkraft, Mahl-, Sägmühle u. Hammerwerk sowie Wehranlage in der Amper u. allen dazu gehörigen Bauanlagen, einschl. der Belastung, sodann die Rechte aus der der Einlegerin erteilten Konz. zur Herstellung einer Wasserkraftanlage an der Amper bei Unterbruck u. endlich die Kauf- u. sonstigen Rechte der Einlegerin aus einem Vertrage mit dem Kunst- mühlbesitzer Heinritzi in Rosenheim bezügl. der zur Anlegung des projektierten Amper- wasserwerks benötigten Grundstücke u. der hierfür vorhandenen Urkunden, Pläne etc. zum Gesamtreinwertsanschlage von M. 410 000. Danach besitzt die Ges. abgabenfreie Konzess. bei Unterbruck u. Kranzberg, die dahin lauten, dass die Konzess. Kranzberg auf Widerruf, diejenige für Unterbruck auf 50 Jahre erteilt wird, wenn nachgewiesen wird, dass die Amper an den für ihre Anlagen in Betracht kommenden Stellen ein öffentlicher Eluss ist. In der Denkschrift vom Febr. 1910 des Königl. Staatsministeriums des Innern „Die Aus- nützung der Wasserkräfte Bayerns“ ist die Amper von Ottershausen bis Inkofen als Privat- fluss ausdrücklich bezeichnet. Innerhalb dieser Strecke befinden sich die Anlagen der Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges. Sonach sind die beiden Konzess. als auf unbeschränkte Zeitdauer erteilt zu betrachten. Die Konzess. enthalten –— mit Ausnahme der Herstell. u. Unterhalt. von Brücken –— keinerlei erschwerende Bedingungen oder Auflagen. Durch den unterm 12./10. 1908 erfolgten Erwerb des Elektrizitätswerkes Pfaffenhofen ist die Ges. in den Besitz der abgabefreien Konzess. bei Hohenwart u. Englmannszell ge- kommen. Dieselben sind auf unbeschränkte Zeitdauer u. ohne besondere erschwerende Be- dingungen erteilt. Der Kauf des Elektrizitätswerkes Pfaffenhofen erfolgte mit Wirkung vom 1./7. 1908. Bei derselben kann nach Ausbau mit ca. 1150 PS. gerechnet werden. Seit 1./12. 1909 ist die Ges. auch Besitzerin des Werkes „München-Ost“ in Riem (siehe unten), das sie von Siemens & Halske A.-G. in Berlin erwarb. Das ganze Besitztum der Ges. setzt sich zusammen aus: Werk I bei Unterbruck, das im Nov. 1909 in Betrieb genommen wurde. Die Turbinen- Station dieses Werkes umfasst 3 Francis-Doppel-Zwillings-Turbinen für eine Normalleistung von je 595 PS., welche um 10 % gesteigert werden kann. Die mit den Turbinen direkt