878 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. gekuppelten Dynamo-Masch. sind für je eine Leistung von 540 KVA. u. dienen zur Abgabe von Drehstrom von 11 000 Volt Spannung. Das im Jahre 1910 erbaute Werk II bei Kranzberg ist im Nov. 1910 in Betrieb gekommen Es enthält: 3 Francis-Turbinen mit einer Normalleistung von je 940 PS., die um 10 % ge- steigert werden kann. Die Turbinen werden ebenfalls mit 3 Dynamo-Masch. für eine Leistung von je 920 KVA. direkt gekuppelt, die Drehstrom von 11 000 Volt Spannung liefern. Werk III Dampf-Zentrale in Pfaffenhofen: Enthält die Reserve für die Wasserkraft-An- lage, 1 Dampf-Turbine mit einer Leistung von 200 Ps. mit direkt gekuppelter Dynomo- Maschine für eine Leistung von 200 KVA., ausserdem ist eine Heissdampf-Lokomobile mit einer Normal-Leistung von 375 PS. u. 465 PS. Maximal-Leistung aufgestellt, die eine Dynamo- Masch. von 400 KVA. Leistung antreibt. Die Spannung dieser Masch. beträgt 3600 Volt. Die Kessel-Anlage besteht aus 2 Kesseln mit Überhitzer, wovon einer eine Heizfläche von 125 qm, der andere eine solche von 126 qm besitzt. Werk IV bei Hohenwart: Enthält eine Turbine mit einer Leistung von 180 PS., eine Dynamo-Masch. für eine Leistung von 135 KVA., welche eine Spannung von 3600 Volt besitzt. Werk Vbei Englmannszell: Enthält eine Turbine für eine Leistung von 150 PS., die eine Dynamo-Masch. von 90 KVA. Leistung mit 3600 Volt Spannung antreibt. Werk VI Riem (München-Ost): Enthält 3 stehende Dampf-Masch., wovon 2 normal je 400 u. maximal je 500 PS. leisten, die 3. leistet normal 200 u. maximal 250 PS. Von den 3 mit den Dampf-Masch. direkt gekuppelten Dynamo-Masch. leisten 2 normal je 437, maximal je 475, die 3. normal 176 u. maximal 260 KVA. Die Kessel-Anlage besteht aus 3 Kesseln, von denen 2 eine Heizfläche von je 275 qm u. der dritte eine solche von 150 qm besitzt. Die Dampf-Zentrale bietet genügend Raum zur Aufstell. einer weiteren Betriebskraft. Der Dampfbetrieb ist hier seit Mai 1910 eingestellt und wird das Gebiet dieses Werkes durch die Wasserkraftwerke mit Strom versorgt. Diese Zentrale wurde durch Aufstellung einer Dampfturbine mit 1500 PS. von 1100 KVA. Leistung vergrössert. Ein Kessel erhielt eine neue automatische Feuerungsanlage, wodurch dessen Leistungsfähigkeit nahezu um das Doppelte erhöht wurde. Weiter wurde in diesem Werke eine neue, modern eingerichtete Schaltanlage erstellt welche eine grössere Betriebssicherheit für das ganze Gebiet gewährleistet. Ausser diesen Werken besitzt die Ges. 3 Unter-Stationen in Schrobenhausen, Wolnzach u. Geisenfeld mit je einem Drehstrom-Gleichstrom-Umformer u. einer Akkumulatoren-Batterie. In Etzenhausen bei Dachau eine Verteilungsschaltstation mit Montage-Inspektor- u. Bezirks- monteurwohnung. Die ausgebauten Wasserkräfte bei Unterbruck, Kranzberg, Hohenwart, Englmannszell ergeben zus. 4900 PS. Normalleistung. Die Dampf-Reserve hat eine Normal- Leistung von 2900 PS. bezw. eine Maximal-Leistung von 3500 PS. Somit stehen der Ges. zurzeit an Gesamtkraft 7800 bezw. 8400 PS. zur Verfügung. An Immobil. u. Grundstücken besitzt die Ges. zus. ca 55 ha. Insgesamt waren an sämtl. Werke Ende Juni 1913 angeschlossen: 66 381 Glühlampen, 172 Bogenlampen, 4750 Motore mit 19 430 PS., 798 = 417 K W., Heizapparate, verteilt auf 350 Ortschaften. 19 958 KW. Gesamtanschlusswert. Stromproduktion 1910/11–1912/13: 6 815 884, 10 486 081, 13 320 101 K W.-Std. Die ausgebauten Fernleit. betrag. zus. 693 km. Diese Leitungen führen teils 20 000, teils 10 000, teils 7000, teils 3600 Volt Drehstrom. Der erzeugte Strom findet zu Beleuchtungszwecken u. Betrieb von Elektromotoren, sowie von Heiz- u. Koch- apparaten Verwendung, links der Isar in dem Gebiet zwischen Isar u. Donau, zurzeit nördlich bis Ingolstadt, westlich bis Mering u. rechts der Isar östlich bis Schwaben an der Linie München-Simbach, südlich bis Otterfing. Die Konz.-Verträge sind auf die Dauer von 25–30 Jahren abgeschlossen u. zwar mit 1 Gemeinde ab 1899, mit 19 Gemeinden ab 1909, mit 62 ab 1910, mit 41 ab 1911, mit 14 ab 1912. Nach Ablauf von 15 Jahren sind die Gemeinden berechtigt, das Orts-Leitungsnetz zum Taxwert zu übernehmen u. während der Konz.-Dauer als Grossabnehmer Strom von den Amper- werken zu beziehen. Wird der Vertrag mit den Gemeinden nicht erneuert, so wird der Ges. für die Zeit von 30 Jahren vom Tage des Erlöschens dieses Vertrages an das Recht eingeräumt, die Gemeindewege zur Legung von Durchgangs-Leitungen weiter zu benutzen gegen eine jährl. Entschädig. von M. 20 für jeden angefangenen Kilometer der für die Durchgangs-Leitungen benützten Wegstrecken. Mit der Stadt Pfaffenhofen wurde der gleiche Konz.-Vertrag am 7./1. 1910 an Stelle des mit der Vorbesitzerin des Elektr.-Werkes Pfaffen- hofen bestandenen Vertrages abgeschlossen. Mit Wolnzach wurde ein neuer Vertrag ab- geschlossen im Jahre 1910 u. mit Geisenfeld ab 1911, beide auf eine Dauer von 25 Jahren. Mit der Stadt Schrobenhausen wurde 1910 ein neuer Konzessions-Vertrag mit einer Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 21./7. 1909 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari, ange- boten den alten Aktionären 2: 1 zu 107 %. Weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 29./11. 1910 um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den alten Aktionären 3: 1 v. 23./1.–3./2. 1911 zu 108.50 %. Nochmals erhöht zur Verminderung der schwebenden Schuld lt. G.-V. v. 22./11. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 5 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von der Ges. f. elektr. Unternehmungen zu pari u. unter Tragung sämtl. Kosten. Aktien an keiner Börse notiert. Anleihen: I. M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 2./7. 1909, rückzahlbar zu 102 %. Stücke Nr. 1–3000 à M. 1000, lautend auf den Namen der Bayer. Dis-