7 * Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 881 die beiden Abnehmer über die vertragl. Menge hinaus verbleiben. Die Kraftübertrag.-Ein- richtungen, bestehend aus einer Transformatorenstation u. einer Kabelleit. von etwa 32 km Länge, führt die Stadt München aus. Zweck: Gewerbsmäss. Erzeug. elektr. Stroms jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraft- übertrag., die Ausnütz. von Wasserkräften, speziell des Leitzachflusses, sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, der Erwerb von Grundstücken, Anlagen u. Einricht. aller Art zu diesen Zwecken u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Herstell. des Wasserkraftwerkes an der Leitzach war seit Ende 1911 im Bau; der Betrieb wurde im Jan. 1914 durch Stromlieferung an die Stadt München u. an Oberbayer. Überlandzentrale aufgenommen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Die Stadt München übernahm 51 % des A.-K., die übrigen Gründer 49 % des A.-K. Bis 15./6. 1913 voll eingezahlt. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Oblig.; bis 30./6. 1912 M. 1 026 000 begeben. Die Oblig. lauten auf den Namen des Bankhauses Merck, Finck & Co. in München. Bis Ende Sept. 1913 begeben M. 2 959 000. Hypotheken: M. 140 098. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: 1912 im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke u Gebäude 1 887 164, Dienstbarkeiten- Kto 171 572, Anzahl. u. Ausgaben auf Werkanlage 6 094 573, Mobil. 1966, Kassa 291, Bank- guth. 909 292, Kaut 1000, Verlust 34 778. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Teilschuldverschreib. 2 959 000, do. Zs.-Kto 540, Hypoth 140 098, Kaut. 1000. Sa. M. 9 100 638. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 34 210, Hypoth.-Zs. 5936, Verlustvortrag 15 921. – Kredit: Pachtzinse 10 242, Waldertrag 1411, Zs. 9635, Bilanz-Verlust 34 778. Sa. M. 56 068. Dividenden: Für 1911/12 wurden 4 % Bau-Zs. = M. 20, für 1912/13 4 % Bau-Zs. = M. 25.83 pro Aktie gezahlt. Direktion: Gallus Wehner, städt. Gefälls-Dir., München; Ing. Otto Grassmann, Vagen. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Phil. Grimm, Stellv. Bankier Ernst Friedmann, Berlin; rechtsk. Magistratsrat Dr. Aug. Steinhauser, rechtsk. Magistratsrat Heinr. Schlicht, Komm.-Rat Karl Stierstorfer, Ing. u. Gemeindebevollmächtigter, bürgerl. Magistratsrat Jos. Vierheilig, Klemens Zell, Dir. des städt. Elektriz.-Werks München, Justizrat Dr. Ignaz Heinsfurter, München; Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel, Berlin; Gen.-Dir. Paul Silverberg, Cöln; Komm.- Rat Karl Hromadnik, Pasing. Oberbayerische Ueberland-Zentrale Akt.-Ges. in München, Weinstrasse 7 III. Gegründet: 23./9. 1911; eingetragen 18./11. 1911. Gründer: Jacquier & Securius, Bankier Ernst Friedmann, Friedmann, Bleibtreu & Co., Komm.-Rat Albert Pinkuss, Rentier Phil. Marx, Berlin. Die Gesellschaft übernahm von den Gründern Ernst Friedmann und Philipp Marx sowie von Fabrik-Dir. Karl Hromadnik in Pasing M. 75 000 Geschäftsanteile des Elektriz.-Werks Miesbach, G. m. b. H. in Miesbach, die durch das Leitzachtal gebaute Starkstromleit. mit TFransformatorenstationen, die auf die Ausnütz. u. Abgabe elektr. Licht- u. Kraftstroms aus dem bei Vagen zu errichtenden Kraftwerk bezügl. Verträge nebst den dazugehör. Nebenverträgen über Rechte zum Aufstellen von Masten u. zur Ablösung von Elektriz.-Werken einschl. aller hierzu gehör. Vor- u. Projektier.-Arbeiten sowie des sonstigen danu gehör. Materials nach näherer Bestimm. des Einbringungsvertrages. Die Ges. gewährte hierfür dem Gründer Ernst Friedmann 400 Aktien u. eine Barvergüt. von M. 342 102, die mit dem Teilbetrage von M. 28 313 sofort zahlbar, im übrigen gestundet ist. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnütz. elektr. Stromes in jeder Art, besonders zur Beleucht. u. Kraftübertrag.; Ausnütz. von Wasserkräften sowie der Betrieb aller hierzu dienenden u. darauf bezügl. Geschäfte, besonders der Erwerb von Grundstücken, Anlagen u. Einricht. aller Art u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Ges. steht als Stromabnehmerin zu der Akt.-Ges. „Leitzachwerke“ in München in vertragl. festgelegtem Verhältnis. Zunächst ist ein Abschluss auf Abnahme von 15 000 000 Kilowattstunden erfolgt. Die Leitzachwerke haben ihren Betrieb im Jan. 1914 aufgenommen. Das Absatzgebiet der Ges. hat sich 1912/13 durch Gebietszuteilung durch das Königl. Ministerium des Innern einerseits u. durch den Erwerb weiterer Gemeinde-Konz. anderer- seits derart erweitert, dass sie zum Ausbau neuer Linien kam. Zurzeit hat die Ges. ein Freileitungsnetz von 109 km à 20 000 Volt u. 240 km à 10 000 Volt, zus. 349 km gegen 265 km im Vorjahre, in Betrieb. An diese Leitungen sind 185 Ortsnetze gegen 86 im Vor- jahre angeschlossen, welche von 207 Transformatorenstationen (im Vorjahre 82) gespeist werden. Der Anschlusswert dieser Transformatorenstationen beträgt rund 4000 KVA. Im Bau befinden sich ausserdem weitere 56 km Freileitung à 20 000 Volt u. 43 km à 10 000 Volt, sodass nach Fertigstellung dieser Linien das gesamte Freileitungsnetz eine Ausdehnung von ca. 450 km haben wird. Das Gebiet der Ges. erstreckt sich über die Bezirksämter Rosenheim, Wasserburg, Aibling, Ebersberg, Miesbach u. Teile von Traunstein u. reicht im Norden bis Ebersberg u. Wasserburg, im Osten bis an das westliche Ufer des Chiemsees einerseits u. bis Marquardstein andererseits, im Süden bis Bayrischzell u. an die Landes- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. II. 56 0