898 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. wobei die von dem Provinzialausschuss der Provinz Pommern für die vom Provinzialverbande zu unterstützenden elektr. Unternehm. festgesetzte Zonengrenze massgebend ist. Der Betrieb der Kraftwerke Stralsund u. Swinemünde wurde am 1./11. 1912 aufgenommen; denselben führt der Provinzialverband von Pommern. Am 31./3. 1913 waren bereits 6 Städte, 34 Ge- meinden, 37 Genossenschaften, 165 Güter u. zahlreiche industrielle Anlagen angeschlossen. Der Betrieb des Kraftwerkes Jarmen wurde am 1./1. 1913 pachtweise übernommen, und begann mit demselben Tage die Stromliefer. für sämtl. Anschlussnehmer der Überland- zentrale Jarmen. Nach Fertigstell. der Hochspannungsleit. zum Anschluss des Kraftwerkes Jarmen wird dieses stillgesetzt u. bleibt zur Reserve stehen. Den im Bezirk der Überland- zentrale Jarmen benötigten Strom liefern die Kraftwerke Stralsund u. Swinemünde. Die gesamte der Ges. zur Verfüg. stehende Maschinenleistung beträgt zurzeit im Kraftwerk Stralsund 3650 Kw., im Kraftwerk Swinemünde 4880 Kw., im Kraftwerk Jarmen 1200 Kw. Kapital: M. 4 700 000 in 9400 Aktien à M. 500. Urspr. M. 2 430 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1912 um M. 2 270 000 in 4540 Aktien a M. 500. Von dem A.-K. besitzt M. 1 750 000 Provinz Pommern, 400 000 Kreis Greifswald, 400 000 Kreis Rügen, 400 000 Kreis Grimmen, 250 000 Kreis Usedom-Wollin, 200 000 Kreis Franzburg, 100 000 Stadt Stralsund, 1 200 000 sonst. Städte, Gemeinden, Genossenschaften u. Privataktionäre. Hypothek: M. 142 980, unverzinslich. M. 1 905 333 Darlehn der Provinzial-Hauptkasse Stettin. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1913: Aktiva: Grundstücke 168 787, Mobil. 4350, Werkzeuge und Utensil. 3262, Automobile 6300, Beleucht.-Anlage 270, Provinzialhauptkasse Stettin (Baukto) 5 525 000, Anschlussgleisanlage 7402, Baukto 161 888, Bauunk. 21 999, Kaut. 63 584, Debit. 1 071 713, Postscheckkto 9496. – Passiva: A.-K. 4 700 000, Nachzeichn. 89 500, Hypoth. 142 980, Kaut. 29 000, Bau-Zs. 75 163, Elektriz.-Zähler 70 680, Provinzialhauptkasse 1 905 333, Kredit. 57, R. F. 1567, Vortrag 29 773. Sa. M. 7 044 055. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Organisation 32 548, Zs. 3055, Kohlen 37 436. Be- triebskosten 12 442, Löhne 3988, Steuern 505, Feuerversich. 47, Zs. u. Unk. 74, Abschreib. 1772, Gewinn 26 217. – Kredit: Stromeinnahme 103 836, Zählergewinn 7861, Installation 4081. Zählermiete 2309. Sa. M. 118 089. Dividenden 1911/12–1912/13: 0 % (Baujahre). Es wurden Bau-Zs. gezahlt. Direktion: Dir. Joseph Hartlieb. Anfsichtsrat: Vors. Landrat Karl Graf von Behr-Behrenhoff, Behrenhoff; Stellv. Landrat Freiherr Hans-Jaspar von Maltzahn, Bergen a. R.; Landeshauptmann Paul von Eisenhart- Rothe, Provinz.-Ober-Ing. Wilhelm Kettner, Stettin; Bürgermstr. Dr. Hans Reimers, Wolgast; Bürgermstr. Artur Lütke, Stralsund; Dir. Dr. Paul Steiner, Berlin; Ökonomierat Ernst Friedrichs, Patzig bei Bergen a. R.; Kgl. Landrat von Bötticher, Bürgermstr. von Graetzel, Swinemünde; Landrat Hans Detlof von Stumpfeld, Franzburg; Hofbes. Rich. Dabs, Rubitz; Landrat von Kusserow, Grimmen; Rittergutsbes. Ferd. Hahn, Landsdorf. Niederschlesische Elektricitäts- und Kleinbahn-Act.-Ges. in Waldenburg i. Schl. Gegründet: 6./7. 1896; eingetr. 11./8. 1896. Zweck: Bau, Betrieb u. Erwerb von elektr. Kleinbahnen jeder Art, sowie elektr. Licht- u. Kraftstationen. Konz. v. 27./11. 1897 zuerst auf 50 Jahre, verlängert 1907 auf 99 Jahre ab 1896/97 auf Grund des Gesetzes v. 28./7. 1892. Die Bahnstrecke Hermsdorf-Waldenburg-Alt- wasser-Nieder-Salzbruun wurde am 12./9. 1898 eröffnet, die Linie bis Dittersbach am 26.3. 1899, die Linie bis Bad Salzbrunn am 14./9. 1907. (In Sa. 18 km.) Die elektr. Stromlieferung für Licht u. Kraft (kaufgenommen im Jahre 1898) erfolgt z. Z. in ca. 100 Gemeinden inner- halb der Kreise Waldenburg, Landeshut, Striegau, Schweidnitz u. Bolkenhain, u. zwar an Klein- u. Grosskonsumenten. Die Stromabgabe innerhalb der Gemeindegebiete geschieht zum Teil ohne Verträge, zum Teil auf Grund von Verträgen mit 30–50jähr. Dauer. Ausser der direkten Stromversorgung liefert die Ges. elektr. Energie an die kleinen Elektr.-Werke Hinter-Fellhammer u. Schömberg. Mit dem Elektr.-Werke des Provinzialverbandes von Schlesien, welches z. Z. die Wasserkraft-Zentrale in Marklissa im Betriebe hat u. voraus- sichtlich im Laufe des Jahres 1913 noch die Wasserkraft-Zentrale in Mauer am Bober in Betrieb nehmen wird, besteht seit 1907 ein 25jähr. Vertrag, nach welchem die Ges. bei Wasserüberfluss dieser Werke Strom empfängt u. bei Wassermangel solchen zu liefern hat. Ferner wurde am 30./1. 1911 mit dem Elektr.-Werk des Provinzialverbandes von Schlesien ein Vertrag von 33jähr. Dauer geschlossen, nach welchem für die zu erbauende Wasserkraft- Zentrale an der Weistritz-Talsperre der Reservestrom zu lieferm ist. Seit Anfang Juli 1912 bezieht die Ges. vertraglich auch elektr. Energie von dem Steinkohlen-Bergwerk cons. Fuchs zu Weissstein, u. zwar z. Z. rund 20 000 Kwst. wochentäglich. Das der Ges. gehörige, in Waldenburg an der Weisssteinerstrasse gelegene Grundstück ist 3 ha 18 a 34 qm gross. Auf demselben befinden sich die Kraftzentrale mit allem Zubehör, Wagenhallen, Lager- gebäude u. 2 Wohnhäuser für die Direktion u. Beamte. Ausserdem gehören der Ges. noch folg. Grundstücke: in Waldenburg, Fürstensteinerstrasse 49 a 30 qm, in Tannhausen 64 qm. in Schmidtsdorf 3 àa 68 qm, in Rothenbach 16 a 49 qm, in Vogelsdorf 13 a 1 qm, in Nieder- Salzbrunn 1 a 37 qm, in Zirlau 49 qm. Im Betriebe sind 28 Kessel mit 7019 qm Heizfläche.