926 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraft- übertragung, Lichterzeugung etc. versehen u. besitzt eigene normalspurige Anschlussgleise für den Aussenverkehr, wie auch in allen Werken normalspurige bezw. schmalspurige Gleisanlagen vorhanden sind. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie von 21 Vierfamilienhäuser, zu Lehrte u. Misburg eigene Kasernen für eine Belegschaft von insgesamt 400 Mann, sowie Kantinen auf jedem der 3 Werke. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken ca. 3 000 000 Fass; Versand 1901–1906: 452 748, 727 516, 1 009 170, 1 161 106, 1 178 358, 1 501 038 Fass; später nicht veröffentlicht. Zugänge auf Anlage-Kti der Cementfabriken 1906/07 M. 593 568, davon entfallen M. 206 197 auf Zukäufe von Grundstücken. 1907/08 betrugen die Zugänge M. 1 355 677, davon bean- spruchte der Ausbau der Betriebseinricht. auf dem Misburger Werk nebst neu angelegter Cementkalkfabrik einen Aufwand von M. 1 118 335, nachdem bereits 1906/07 M. 117 233 hierfür ausgegeben. Zugänge 1908/09–1912/13: M. 124 785, 219 300, 502 219, 1 471 503, 224 217. Die Ges. gehört der Verkaufsvereinig. Hannov. Portl.-Cementfabriken, der Cement-Zentrale in Berlin u. für das Ennigerloher Werk dem Rhein.-Westfäl. Cement-Syndikat in Bochum an; mit der Süddeutschen Cementverkaufsstelle hat die Germania einen besonderen Vertrag geschlossen. An dem früheren Misserfolg der Ges. ist neben der ungünst. Allgemeinlage der Cement- industrie, welche die volle Ausnutzung der Anlagen bei weitem nicht gestattete, die Höhe der Produktionskosten schuld. Um diese zu vermindern sind 1904 u. 1905 erhebliche Auf- wendungen nötig geworden. Der aus den Vorjahren übernommene Verlust von M. 1 664 946 erhöhte sich 1904 um M. 777 589 (1903 nach Verrechn. von M. 64 500 Res. M. 880 697) auf M. 2 442 535 und am 30./6. 1905 auf M. 2 774 478, sodass die G.-V. v. 31./5. 1905 die Sa- nierung der Ges. beschloss (s. bei Kapital),. Das erste Geschäftshalbj. 1911/12 (v. 1./7.–31./12. 1911) war infolge der sehr unbefriedigenden u. trotz des flotten Absatzes stark verlustbringenden Preise, die auf den Berliner Konkurrenz- kampf zurückzuführen sind, für die Ges. ein sehr ungünstiges. Die im zweiten Semester (v. 1./1.– 30./6. 1912) infolge der im Herbst 1911 zustandegekommenen Einig. in Berlin ein- getretene Besser. der allg. Geschäftslage konnte dem Endergebnis noch verhältnismässig wenig zustatten kommen, da einmal infolge der stark eingeschränkten Bautätigkeit der Absatz nicht den Erwartungen entsprach, u. dann die Durchführ. der umfassenden Neu- u. Umbauten besondere Betriebserschwernisse im Gefolge hatte. Mit Rücksicht auf die un- geklärten Verhältnisse in der Zementindustrie wurde für 1912/13 von der Verteilung einer Div. abgesehen u. der Gewinn zu Extra-Abschreib. (M. 200 000) u. Vortrag (M. 196 634) ver- wendet. Kapital: M. 7 375 000 in 562 abgest. St.- u. 6813 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. vorweg ohne Nachzahlungspflicht. während ein etwaiger verteilbarer Mehrgewinn gleichmässig an alle Aktien verteilt wird. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien befriedigt werden. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1900 um M. 800 000 in 800 Aktien, It. G.-V. v. 14./9. 1901 zwecks Erwerb der Kommandit-Ges. H. Manske & Co. in Lehrte um M. 3 000 000 in 3000 Aktien. begeben zu pari, lt. G.-V. v. 21./11. 1901 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, begeben zu pari, u. lt. G.-V. v. 28./5. 1902 um M. 2 000 000 (auf M. 8 500 000) in 2000 Aktien. Letztere dienten samt M. 200 000 weiterer von einem Grossaktionär zu diesem Zwecke z. Verf. gestellter Aktien zur V erschmelzung mit der Portland-Cementfabrik Rhenania in Ennigerloh i. W. (s. oben), deren Aktionäre für je 16 Rhenania-Aktien à M. 1000 11 Germania-Aktien à M. 1000 erhielten. Zur Beseitigung des Fehlbetrages von am 30./6. 1905 M. 2774 478, Tilg. der hohen Bankschulden u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 31./5. 1905 Herabsetzung des A.-K. um M. 2 833 000 (also von M. 8 500 000 auf M. 5 667 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1. Um neues Betriebskapital zu erhalten, wurde sodann Ausgabe von Vorz.-Aktien beschlossen, wodurch das A.-K. wieder auf höchstens M. 8 500 000 erhöht werden sollte. Die Aktionäre erhielten gegen Zahlung von M. 2100 (= 70 %) und Einlieferung von je 3 alten Aktien oder von je 1 zus. gelegten Aktie 3 Vorz.-Aktien. Von dieser Eventualität haben die Besitzer von M. 6 813 000 an Aktien unter Einzahl. von zus. M. 4 769 100 Gebrauch gemacht. Von den übrigen Aktien ist der Ges. eine unentgeltlich zur Verfüg. gestellt, die anderen sind beschlussgemäss zus.gelegt. Der Buchgewinn der Transaktion von M. 5 894 100 ist zur Tilg. oben genannten Fehlbetrages, zu Sonder-Abschreib. u. Rückstell. benutzt. 36 alte St.-Aktien wurden zur Zus. legung nicht eingereicht; die an ihrer Stelle geschaffenen 12 zus. gelegten St.-Aktien wurden 7./6. 1906 versteigert, Gesamterlös M. 3320 oder 27 0% pro Aktie. 4½ % Anleihe: M. 3 500 000 in Teilschuldverschreib. vom 1./10. 1906, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10, 1910 durch Auslos. (im März auf 1./10.) innerhalb 40 Jahren; Kündig. u. verstärkte Amort. vor 1./10, 1910 ausgeschl. Die Anleihe wird sichergest. durch erststellige hypothek. Eintrag. auf der zu Ennigerloh den früheren Port- land-Cementwerken Rhenania A.-G. gehörigen, im J. 1902 durch Fusion auf die, Germania“ über- gegangenen Cementfabrik nebst allem zugehörigen Grundbesitz einschl. der Arb.-Kolonie u. durch eine Hypothek auf der ferner von der „Germania“ zu Anderten b. Misburg betriebenen Cementfabrik, für welche die erste Stelle im Grundbuch nach Löschung der oben erwähnten zum 1./10. 1906 von der „Germania“ gekündigten Anleihe von noch M. 850 000 zu beschaffen ist. Der Erlös aus dieser Anleihe diente zur Rückzahlung des Restes von M. 850 000 der Anleihe von 1900, sowie zur Tilg. der fundierten Bankschuld von M. 2 500 000, der Rest mit etwa M. 150 000 zur Verstärkung der Betriebsmittel. Noch in Umlauf am 1./7. 1913